Private-Equity-News: Quadriga, Apollo, Oakley

Quadriga trennt sich nach 13 Jahren von Kinetics Exit bei Quadriga Capital: Der Private-Equity-Investor veräußert seine Beteiligung Kinetics an den Stuttgarter Anlagenspezialisten Exyte. Kinetics mit Hauptsitz in Unterfranken entwickelt, baut, installiert und wartet Systeme sowie Anlagen für das Chemikalienmanagement. Die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens kommen unter anderem in der Halbleiter- und Biopharmaindustrie zum Einsatz. Bei Exyte soll Kinetics in die Geschäftseinheit „Technology & Services“ integriert werden. Im vergangenen Jahr arbeiteten bei den Bayern 2.500 Mitarbeiter, der Umsatz betrug laut Quadriga mehr als eine halbe Milliarde Euro und habe sich während der Haltedauer etwa verfünffacht. Genug Zeit, um das Wachstum zu realisieren, hatte der Finanzinvestor durchaus: Quadriga hatte Kinetics im Herbst 2011 erworben. Latham & Watkins hat Quadriga beim aktuellen Verkauf des Portfoliounternehmens beraten. Info Die wichtigsten News aus der deutschen M&A- und Private-Equity-Szene fassen wir regelmäßig im „FINANCE M&A und Private Equity Briefing“ zusammen. Sie möchten aktuelle Deals und Personalia sowie Analysen, Interviews und exklusive Hintergrund-Stories aus der Community direkt in Ihr Postfach bekommen? Dann melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an! Apollo steigt minderheitlich bei Autodoc ein Apollo steigt bei Autodoc ein: Der Finanzinvestor beteiligt sich minderheitlich an dem Online-Autoteilehändler und bewertet das Unternehmen dabei mit 2,3 Milliarden Euro. Wie hoch der Minderheitsanteil ist, gaben die Parteien nicht bekannt. Apollo will zwei Vertreter in den Autodoc-Aufsichtsrat entsenden. Für den Autoteilehändler ist es die erste Fremdfinanzierung. In den vergangenen fünf Jahren ist Autodoc nach eigenen Angaben jährlich um durchschnittlich 26 Prozent im Umsatz gewachsen (CAGR). 2023 betrug der Nettoumsatz 1,3 Milliarden Euro, der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) belief sich auf 130 Millionen Euro. Außerdem generiere das Unternehmen einen positiven Cashflow und sei schuldenfrei. Als Berater bei der Transaktion fungierten Barclays, Houlihan Lokey, Deutsche Bank, Allen & Overy sowie Sidley Austin. Mehr zum Thema Warum sich der Private-Equity-Investor Capvis zurückzieht 7. Mai 2024 Der Frankfurter Standort wird geschlossen, einen neuen Fonds soll es „vorerst“ nicht geben – was ist bei dem Schweizer Private-Equity-Investor Capvis los? FINANCE hat CEO Daniel Flaig gefragt. Oakley Capital kauft Breitband-Plattform Vitroconnect Oakley Capital übernimmt die Gütersloher Open-Access-Plattform Vitroconnect. Das Unternehmen unterstützt Kunden dabei, Breitbandnetzwerke effizienter zu nutzen. Außerdem sollen die Transaktionskosten für alle Parteien sinken, wenn sie die Plattform von Vitroconnect nutzen. Das Investment tätigt der Private-Equity-Investor aus dem zweiten Origin-Fonds, der im vergangenen Jahr aufgelegt wurde und 750 Millionen Euro schwer ist. Es ist das erste Investment aus dem neuen Fonds. Der Gründer und CEO Dirk Pasternack hat sich am Unternehmen rückbeteiligt und wird dieses weiterhin leiten. Auch das Managementteam hat reinvestiert. Den Deal will Oakley Capital bis zum Ende des ersten Halbjahres abschließen. Weitere Private-Equity-News Triton verkauft den Infrastrukturinstallateur Eqos (ehemals Alpine Energie) an den französischen Konzern Eiffage Énergie Systèmes. Der Private-Equity-Investor hatte die Biberacher Anfang 2014 gekauft, als sich diese – sowie die spanische Muttergesellschaft FCC – in einer „schweren Liquiditätskrise“ befanden, wie es in der damaligen Mitteilung hieß. Der Voreigentümer Alpine Energie rutschte 2013 sogar in die Insolvenz. Im Mai 2023 überführte Triton Eqos in ein Continuation-Vehikel. Während der Haltedauer hat der Finanzinvestor nach eigener Aussage die Bilanz rekapitalisiert und unter anderem die Bereiche Strategie, Führung und Kultur, Finanzen und Betrieb verbessert. So führte Triton ein Programm zur Optimierung der Performance ein und tauschte das Führungsteam aus. Linklaters hat Triton beim Exit beraten. Brockhaus Technologies kauft ein Add-on für Bikeleasing: Künftig ist der 2022 gegründete Landshuter Software-as-a-Service-Anbieter Probonio Teil der Unternehmensgruppe. Mit Probonio können Mitarbeiter-Benefits gemanagt werden. Durch die Integration des Zukaufs will Bikeleasing den Kunden neben Diensträdern auch andere Benefits über eine Plattform anbieten können. Ein weiterer Vorteil, den sich Brockhaus erhofft: Mit zusätzlichen Benefits auch Regionen zu erreichen, in denen bisher noch kein Dienstradleasing möglich ist. Bikeleasing hat sich zuletzt gut entwickelt. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz 146 Millionen Euro, was einem Plus von 37 Prozent entspricht. Das bereinigte pro-forma Ebitda stieg um 44 Prozent auf 63 Millionen Euro, die darauf basierende Marge lag bei 43,1 Prozent (Vorjahr: 41,2 Prozent). Mehr zum Thema Private Equity: Kommt die Aufhellung im Mid-Cap-Markt? 22. April 2024 Steckt Private Equity in einer veritablen Krise, oder geht es nach dem herausfordernden Jahr 2023 wieder bergauf? Das war eins der Top-Themen bei der Deutschen Investorenkonferenz. Die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg investiert 1,5 Millionen Euro in den Mittelstandsfinanzierer Finmatch. Das Investment erfolgt im Rahmen einer stillen Beteiligung. Mit dem frischen Kapital will Finmatch die eigene Marktposition stärken und das Leistungsangebot ausbauen. Speziell die Plattform und das Technologieportfolio sollen weiterentwickelt und erweitert werden. Auch haben sich die Stuttgarter das Wachstum in neuen Märkten zum Ziel gesetzt. Emeram übernimmt den Software-Anbieter für das digitale Firmenkundengeschäft Coconet. Das Düsseldorfer Unternehmen wurde 1984 gegründet und bietet Front-Office-Lösungen an, mit denen Finanzinstitute Kundenerfahrungen verbessern können sollen, ohne ihre Kernbankensysteme ändern zu müssen. Den Deal hat der Private-Debt-Fonds von Federated Hermes finanziert, der bei der Finanzierung von Hogan Lovells begleitet wurde. Bei der Transaktion wurde Emeram von Noerr, FGS, Alvarez & Marsal, Telescope, Codejoi und Clearwater beraten. Coconet erhielt Unterstützung von Arthos und Orth Kluth. Private-Equity-Personalia Personelle Veränderungen bei Afinum: Thomas Bühler, der die Gesellschaft im Jahr 2000 gemeinsam mit Gernot Eisinger gegründet hatte, zieht sich aus der Geschäftsführung zurück und wechselt in den Aufsichtsrat. Seine Bilanz ist beachtlich: In den vergangenen 24 Jahren hat Afinum sieben Fondsgenerationen mit einer Gesamtsumme in Höhe von 1,8 Milliarden Euro aufgelegt. Das Kapital ist in mehr als 100 Unternehmen geflossen. Um die interne Nachfolge zu regeln, hat Afinum Philipp Schülin, Kai Roolf und Burkhard von Wangenheim zu Managing Partners ernannt. Anton Bergmann wird CFO und damit Geschäftsführer. Geplant ist, dass Co-Gründer Eisinger noch bis Ende des Jahres Geschäftsführer bleibt und danach ebenfalls in den Aufsichtsrat wechselt. Mehr zum Thema Private-Equity-News: H.I.G. Capital, Equistone, Mutares 11. April 2024 H.I.G. Capital und Equistone beglücken ihre Geldgeber mit Exits und Mutares kauft einen Feuerwehrtechniker: Die spannendsten News aus der Private-Equity-Szene. Private-Equity-Fundraising Beyond Capital Partners hat den dritten Fonds beim Hard Cap von 180 Millionen Euro geschlossen. Neben bereits bestehenden Investoren haben weitere Fund-of-Funds aus Kontinentaleuropa Kapitalzusagen getätigt. Rund 10 Prozent des Fondsvolumens stammen von Beyond Capital Partners selbst sowie aus dem Bekanntenkreis („Friends & Family“) des Finanzinvestors. Aus dem neuen Fonds haben die Frankfurter bereits zwei Plattforminvestitionen sowie ein Add-on getätigt. Im Visier hat der Private-Equity-Investor Targets aus der DACH-Region mit einem Unternehmenswert von bis zu 50 Millionen Euro. Als Placement Agent agierte Triago. Clifford Chance war Rechtsberater. Mehr zum Thema FSN Capital sammelt 420 Millionen Euro für ESG-Fonds ein 14. Mai 2024 FSN Capital hat für einen nachhaltigen Fonds 420 Millionen Euro eingeworben. Wie das Fundraising als First Timer lief und warum es kein Impact-Fonds geworden ist, berichtet Co-Managing Partner Robin Mürer. Blick in den Leveraged-Finance-Markt Aktives erstes Quartal am europäischen Leveraged-Loan-Markt: In den ersten drei Monaten des Jahres wurden Kredite in einem Gesamtvolumen in Höhe von 53 Milliarden Euro ausgereicht, was einem Anstieg von 38 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Das Volumen von Transaktionen mit Private-Equity-Bezug blieb stabil bei 4 Milliarden Euro, ein Plus von 4 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresquartal. Das geht aus dem neuen „Debt Market Newsletter“ der Corporate-Finance-Beratung MCF hervor. Diesmal war außerdem die Deal-Aktivität in Deutschland am höchsten. Mit einem Volumen von insgesamt 16,3 Milliarden Euro machten deutsche Transaktionen 23 Prozent des gesamten europäischen Leveraged-Loan-Marktes aus, noch vor Großbritannien und Frankreich. In den vergangenen zwölf Monaten fanden am häufigsten Refinanzierungen statt, sie machten 73 Prozent des Marktes aus. Leveraged-Buy-outs beliefen sich auf 12 Prozent Marktanteil, Add-on-Akquisitionen auf 7 Prozent. So hat Advent eine Refinanzierung für die Deutsche Fachpflege Holding mit einem Debt-Ticket in Höhe von 440 Millionen Euro vorgenommen, die Marge des Term Debt lag bei 450 Basispunkten. Außerdem hat Rivean Capital Dataciders von Auctus übernommen. Finanziert hat der Private-Equity-Investor die Übernahme mit einer 67,5 Millionen Euro Unitranche für 600 Basispunkte. Der Leverage betrug in etwa 4,5x Ebitda. Mehr zum Thema Die Private-Debt-Party ist vorbei 15. Mai 2024 Es sollte das goldene Zeitalter von Private Debt werden, doch stattdessen stehen die Kreditfonds vor zahlreichen Herausforderungen. Erste Häuser kippen bereits um. Steckt die Branche in der Krise? Leverage-Levels weiterhin emittentenfreundlich Die Leverage-Levels sind seit dem zweiten Halbjahr 2023 indes nur leicht auf 5,2x Ebitda gestiegen, wie ebenfalls aus dem MCF-Newsletter hervorgeht. Die Margen befinden sich weiterhin auf einem für Emittenten guten Niveau: Für einen Term Loan B müssen Kreditnehmer mit Margen um die 411 Basispunkte rechnen, das sind im Schnitt rund 49 Basispunkte weniger als noch im vierten Quartal 2023. Inklusive Euribor ergibt sich so eine durchschnittliche Marge von rund 7,9 Prozent. Bei Term Loan As liegen die durchschnittlichen Margen bei rund 380 Basispunkten und insgesamt bei etwa 7,6 Prozent. Für eine Unitranche berechnen Debt-Fonds derzeit im Schnitt 550 Basispunkte, was einem Rückgang von etwa 64 Basispunkten im Vergleich zum letzten Quartal 2023 entspricht. Info Sie haben auch von Deals, Personalien, Fundraising oder sonstigen spannenden Gerüchten aus der deutschen Private-Equity-Szene gehört? Dann schreiben Sie uns gerne an olivia.harder[at]finance-magazin.de

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