Wenige Berufe in der Finanzabteilung können so von Weiterbildungen profitieren, wie Buchhalter. Das lässt sich besonders gut an den Gehaltszahlen ablesen: Starten einfache Kreditorenbuchhalter dem „FINANCE-Gehaltsreport 2018“ zufolge mit einem Gehalt von nur 30.000 Euro, können sie mit langjährigerer Berufserfahrung und in der richtigen Branche maximal rund 58.000 Euro verdienen. Finanzbuchhalter können indes in der Spitze schon auf bis zu 80.500 Euro hoffen.
Internationale Buchhalter mit sechsstelligem Gehalt
Umso wichtiger ist es für Accountants, Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen und sich für die Digitalisierung zu wappnen. „Durch die Digitalisierung entstehen veränderte Positionen“, sagt Jens Oerding, Geschäftsführer bei dem Personaldienstleister Treuenfels. Er empfiehlt Buchhaltern, sich in Richtung Finanz- und Bilanzbuchhaltung weiterzubilden und ihre IT-Kenntnisse aufzufrischen.
Denn gerade einfache Tätigkeiten in der Buchhaltung sind von der Digitalisierung bedroht. Klassische Tätigkeiten wie das Aufnehmen und Abarbeiten von Rechnungen können Unternehmen vergleichsweise einfach automatisieren. Das ist auch der Grund, warum Personalberater damit rechnen, dass Konzerne in der Buchhaltung in den kommenden Jahren Stellen abbauen werden.
Eine Erweiterung der Kenntnisse hin zum Bilanzierungsexperten macht sich zudem auf dem Gehaltscheck bemerkbar: Bilanzbuchhalter verdienen in der Regel zwischen 41.450 Euro und 98.500 Euro. Einen weiteren Vergütungsschub erhalten die Spezialisten, wenn sie nicht nur nach HGB, sondern auch nach internationalen Rechnungslegungsstandards wie US-Gaap oder IFRS bilanzieren können: Internationale Bilanzbuchhalter kassieren zwischen 53.000 Euro und 105.000 Euro im Jahr.
Quelle: Compensation Partner und Robert Half
Buchhaltung nähert sich dem Controlling an
Kandidaten, die die von Unternehmen gefragten Kenntnisse mitbringen, können in naher Zukunft auf steigende Gehälter hoffen. Für kein anderes Berufsbild in der Finanzabteilung erwarten Personalberater in den kommenden Jahren eine so stark steigende Vergütung pro Mitarbeiter, wie eine FINANCE-Umfrage ergeben hat.
Das liegt nicht nur daran, dass nur die besser bezahlten Stellen übrigbleiben – diese Positionen werden auch noch aufgewertet: „Experten im Rechnungswesen nähern sich aufgrund der Digitalisierung immer mehr dem Controlling an, wo Mitarbeiter traditionell deutlich besser bezahlt werden“, sagt Johannes Becker vom Personaldienstleister Hays. Und Controller können laut „FINANCE-Gehaltsreport 2018“ bis zu 150.000 Euro im Jahr verdienen.
Info
Mehr Gehaltszahlen zu allen wichtigen Berufe im Finanzbereich finden Sie im aktuellen „FINANCE-Gehaltsreport 2018“, den Sie hier herunterladen können.
Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.