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Investoren: Deutscher Mittelstand fest in angelsächsischer Hand

Gemeinschaftsstudie der cometis AG und Ipreo Ltd.

Je kleiner die Unternehmen sind, desto weniger Interesse erwecken sie bei Investoren aus dem Ausland: Während der MDax zu 18 Prozent in deutscher Hand ist, sind es beim SDax 23 Prozent und bei TecDax schon 30 Prozent. Jedoch ergibt sich ein klares Bild: Die Mehrheit der börsennotierten Mittelständler ist in allen drei Segmenten in ausländischer Hand. Führend sind dabei Investoren aus Großbritannien: 54 Prozent des MDax werden von angelsächsischen Investoren beherrscht, im SDax sind es immerhin noch 48 Prozent – eine Tatsache, die viele IR-Abteilungen bislang offenbar noch  unterschätzen.

Norwegen größter Einzelinvestor im börsennotierten Mittelstand

Auch westeuropäische und nordeuropäische Investoren haben zwischen 2007 und 2013 an Bedeutung für den deutschen Mittelstand gewonnen. Institutionelle Investoren aus Asien und Arabien seien hingegen bislang unterrepräsentiert, besagt die Studie.
Größter einzelner Investor des börsennotierten deutschen Mittelstands ist die Asset-Management-Sparte der norwegischen Zentralbank, die mit rund 5 Milliarden US-Dollar in die drei Nebenwerte-Indizes investiert ist. Innerhalb ihres Portfolios machen die Investments in den deutschen Mittelstand hingegen nur 1 Prozent aus. Mit der Deutsche Asset & Wealth Management (früher DWS) und Allianz Global Investors zählen auch zwei deutsche Investmentgesellschaften zu den Topinvestoren mit aggregierten relativen Portfolioanteilen von 7,7 Prozent bei der DeAWM (davon 5,3 Prozent MDax) und 6,6 Prozent bei AGI (davon 4,9 Prozent MDax). Die US-Gesellschaft Capital World Investors etwa investiert allein im MDax.

Die Investoren der deutschen Indizes haben sich zwischen 2007 und 2013 stark verändert. Zwischen dem vierten Quartal 2007 und dem dritten Quartal 2013 hat sich etwa der Anteil langfristig orientierter Value-Investoren in absoluten Zahlen verdoppelt

Roadshows führen Emittenten nach London

Das beste Ziel für Roadshows ist für Unternehmen der drei deutschen Indizes London. Und das gleich aus zwei Gründen: Dort ist sowohl das größte investierte Volumen (ca. 20 Milliarden Dollar) für die drei Indizes zu finden, als auch die größte Anzahl einzelner Investoren. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren Frankfurt mit weniger als 12 Milliarden Dollar und Paris mit 8,7 Milliarden Dollar, bei der Anzahl der Investoren folgen auf den Plätzen Paris und New York.
 

Info

Lesen Sie im zweiten Teil unseres Investor Relations-Specials, wie IR-Abteilungen ihre Investoren ansprechen und welche Konflikte sich dabei ergeben.