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Finanzierungen: Stabilus, Siltronic, Elumeo

Das Koblenzer Unternehmen Stabilus senkt durch die vorzeitige Tilgung einer Anleihe die eigene Zinslast.
Stabilus

Stabilus tilgt Hochzinsanleihe

Stabilus hat seine Hochzinsanleihe mit einem Volumen von rund 256 Millionen Euro wie geplant frühzeitig vollständig zurückgezahlt. Der Bond wäre 2018 fällig geworden. Der Rückzahlungsbetrag lag bei 103,875 Prozent. Der Hersteller von Gasfedern und Dämpfern hat die Rückzahlung durch ein Darlehen in Höhe von 320 Millionen Euro finanziert, das im Dezember zu diesem Zweck abgeschlossen wurde. Es besteht aus einem Kredit (Term Loan) über 270 Millionen Euro und einer revolvierenden Kreditlinie über 50 Millionen Euro.

Das Koblenzer Unternehmen senkt durch die vorzeitige Rückzahlung der Anleihe die Zinslast um13 Millionen Euro jährlich. Die Kosten der Transaktion belaufen sich nach Angaben des Unternehmens auf einmalig 15 Millionen Euro.

Greenshoe-Option bei Siltronic ausgeübt

Im Rahmen des Börsengangs der Wacker Chemie-Tochter Siltronic wurde die Mehrzuteilungsoption nach Angaben des Unternehmens vollständig ausgeübt. Somit wurden 1,65 Millionen zusätzliche Aktien aus dem Bestand des Wacker-Konzerns ausgegeben, womit das Gesamtvolumen des IPOs 379,5 Millionen Euro beträgt. Der Streubesitz liegt bei 42,2 Prozent. Der Stabilisierungszeitraum wurde mit Ausübung der Greenshoe-Option beendet, es wurden keine Maßnahmen zur Kursstabilisierung vorgenommen.

Elumeo nennt Details des Börsengangs

Der Schmuckhändler Elumeo plant sein Börsendebüt für Anfang Juli. Der Angebotszeitraum soll am 1. Juli enden, Handelsbeginn sei voraussichtlich am 3. Juli, teilte das Berliner Unternehmen mit. Die Preisspanne der Aktien liegt zwischen 25 und 33 Euro. Insgesamt soll der IPO ein Volumen zwischen 63,5 und 83,8 Millionen Euro erreichen. Damit könnten Elumeo zwischen 37,5 und 49,5 Millionen Euro zufließen.

Ausgegeben werden 1,5 Millionen neue Aktien und 708.696 Aktien aus dem Bestand der Hauptaktionäre. Es besteht außerdem eine Mehrzuteilungsoption über 331.304 weitere Aktien. Elumeo gehört zu 45 Prozent der thailändischen Investorenfamilie Jamratkittiwan, weitere 40 Prozent der Anteile sind über die Beteiligungsgesellschaft Blackflint im Besitz des Mitgründers Wolfgang Boyé. Der IPO wird von der Baader Bank und Société Générale als Joint Bookrunner und Joint Global Coordinator begleitet. Als Co-Lead Manager sind Equinet und M.M. Warburg mandatiert.

Deutsche Annington plant Milliarden-Kapitalerhöhung zur M&A-Finanzierung

Die Deutsche Annington will über eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht 2,25 Milliarden Euro von Anlegern einsammeln. Mit dem Geld will das Immobilienunternehmen die Übernahme der Gruppe Süddeutsche Wohnenfinanzieren – der Deal kostet die Deutsche Annington 1,9 Milliarden Euro.

Deutsche Forfait plant Kapitalerhöhung

Die Deutsche Forfaithat eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht beschlossen. Zum Bezugspreis von 1,30 Euro je Aktie sollen bis zu 6,8 Millionen neue Anteile ausgegeben werden. Das Bezugsverhältnis liegt bei 1:1. Der maximale Bruttoemissionserlös betrüge rund 8,84 Millionen Euro.

Außerdem hat die Deutsche Forfait bekanntgegeben, dass 95 Prozent ihrer Anleihegläubiger ihre Teilschuldverschreibungen mit einem Nominalvolumen von rund 5,6 Millionen Euro eingereicht haben, um sie in Aktien zu tauschen. Die Umsetzung dieser Sachkapitalerhöhung hängt nach Unternehmensangaben unter anderem noch von der erfolgreichen Durchführung der Barkapitalerhöhung ab.

Weitere Finanzierungen

Das Beteiligungsunternehmen German Startups Group plant seinen IPO im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Mit dem Emissionserlös soll in den nächsten zwei Jahren weiter in Startups investiert werden. Der Venture-Capital-Investor mit Sitz  in Berlin legt den Fokus auf junge deutsche Internetunternehmen. Die bisherigen Aktionäre der German Startups Group wollen im Rahmen des Börsengangs nur Anteile verkaufen, falls die Emissionsbanken ihre Greenshoe-Option ausüben sollten. Der IPO wird von der Commerzbank als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner begleitet. Weitere Joint Bookrunner sind Hauck & Aufhäuser Privatbankiers, BHF-Bank sowie Quirin Bank.

Die HTI High Tech Industries hat eine Finanzierungsvereinbarung mit einem luxemburgischen Unternehmen abgeschlossen, in deren Rahmen die HTI-Gruppe einen zweistelligen Millionenbetrag erhält. Mit dem Geld sollen bestehende Kreditlinien zurückgeführt und die allgemeine Geschäftstätigkeit finanziert werden.

Die F.A.M.E. Investitions- und Beteiligungs GmbH, ein Tochterunternehmen des ersten deutschen auf die Cannabisbranche spezialisierten Investors Deutsche Cannabis, hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Berlin gestellt. Wie die Deutsche Cannabis mitteilte, werde die Insolvenz keine Auswirkung auf das Mutterunternehmen haben, da keine Haftungsverpflichtungen bestünden.

Das Biotechnologieunternehmen DermaTools Biotech hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung 1,3 Millionen Euro von ihren Altgesellschaftern sowie vom Bundesland Hessen erhalten. Das beteiligte Biotechnologieunternehmen CytoTools hat ihre Beteiligungsquote nahezu konstant gehalten.

Incity Immobilien hat eine Barkapitalerhöhung mit mittelbarem Bezugsrecht beschlossen. Das Grundkapital soll um bis zu 23,8 Millionen Euro auf bis zu 42,5 Millionen Euro erhöht werden. Damit strebt das Unternehmen einen Bruttoemissionserlös von bis zu 25 Millionen Euro an. Mit dem Geld sollen Bestandsimmobilien zugekauft werden.

Die Ferratum Group, ein Anbieter mobiler Konsumentenkredite, der im Februar an die Börse gegangen ist, wird mit Wirkung zum 23. Juni in den SDdax aufgenommen.

Ratingmeldungen

Moody’s hat den Ausblick für das Rating von Hapag-Lloyd von negativ auf stabil geändert. Die Änderung hängt nach Angaben der Ratingagentur mit dem geänderten Ansatz von Moody’s zusammen, Operating Leases zu aktivieren. Das Corporate-Family-Rating von B2 wurde bestätigt, ebenso das Rating von Caa1 für Senior Unsecured Notes.

Moody’s hat das langfristige Unternehmensrating der Deutschen Wohnen von BBB+ auf A- sowie von Baa1 auf A3 heraufgesetzt. Der Ausblick des Ratings ist stabil. Grund für die Verbesserung sind die gute operative Leistungsfähigkeit, verbesserte Verschuldungskennzahlen und das starke Liquiditätsprofil des Unternehmens. Außerdem hebt die Ratingagentur den guten Zugang der Deutschen Wohnen zum Kapitalmarkt sowie die guten Aussichten im deutschen Wohnimmobiliensektor hervor.

Moody’s hat den Ausblick für das Rating des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus von stabil auf positiv geändert. Die Änderung hängt nach Angaben der Ratingagentur mit dem geänderten Ansatz von Moody’s zusammen, Operating Leases zu aktivieren. Das Corporate-Family-Rating und das Kreditrating wurden bei B2 bestätigt, das Kreditausfall-Rating bleibt weiterhin bei B3.

Die Progroup hat von Moody’s das Rating B1 für seine Senior Secured Notes mit einem Volumen von 400 Millionen Euro erhalten. Für die von der JH-Holding Finance, dem Mutterunternehmen der Progroup, begebenen PIK Toggle Notes in Höhe von 125 Millionen Euro hat Moody’s ein Rating von Caa1 vergeben. Das Corporate Family Rating der JH-Holding von B2 und der stabile Ausblick des Ratings bleiben unverändert.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.