Finanzierungen: Synlab, Grünenthal, Siemens

Synlab konkretisiert Börsengang Die Laborkette Synlab hat weitere Details zu ihrem geplanten Börsengang bekanntgegeben. Das Unternehmen des Finanzinvestors Cinven hat die Preisspanne für den IPO auf 18 bis 23 Euro je Aktie festgelegt. Das Angebot könnte insgesamt bis zu 1,48 Milliarden Euro umfassen. Es setzt sich zusammen aus einer Kapitalerhöhung über 22,2 Millionen neuen Aktien sowie 27,5 Millionen Aktien aus dem Bestand der bestehenden Aktionäre. Cinven, Novo Holdings und der Ontario Teachers‘ Pension Plan Board können das Angebot zudem um bis zu 12,4 Millionen Aktien erhöhen, wie Synlab mitteilte. Zusätzlich kann eine Greenshoe-Option über 9,3 Millionen Aktien genutzt werden. Der Streubesitz liegt nach dem IPO bei bis zu 32 Prozent. Synlab strebt im Rahmen des Börsengangs eine Unternehmensbewertung von bis zu 6,9 Milliarden Euro an. Den Bruttoerlös von rund 400 Millionen Euro aus dem Verkauf der neuen Aktien will die Laborkette für die Ablösung von ausstehenden Finanzverbindlichkeiten sowie die weitere Reduzierung der Verschuldung verwenden. Der Angebotszeitraum endet voraussichtlich morgen. Goldman Sachs und JP Morgan fungieren als Joint Global Coordinators des IPOs. Erste Anleiheplatzierung für Grünenthal Das Pharmaunternehmen Grünenthal hat erstmals eine Anleihe begeben. Wie die Aachener vergangenen Freitag mitteilten, konnte das ursprüngliche Angebotsvolumen aufgrund einer hohen Nachfrage von 500 auf 650 Millionen Euro erhöht werden. Die Anleihe umfasst zwei Tranchen. Die erste Tranche über 400 Millionen Euro wird mit 3,625 Prozent verzinst und läuft bis November 2026. Die zweite mit 4,125 Prozent verzinste Tranche verfügt über ein Volumen von 250 Millionen Euro und eine Laufzeit bis Mai 2028. Die Ratingagentur Moody’s bewertet Grünenthal mit B1 bei stabilem Ausblick. Von Fitch erhält das Pharmaunternehmen ein Rating von BB. Bereits im Februar dieses Jahres soll Grünenthal in einem ersten Anlauf geplant haben, ein andersgeartetes langfristiges Finanzierungsinstrument zu nutzen. Stattdessen verlängerte das Pharmaunternehmen jedoch die Laufzeiten seiner langfristigen Kredite bis 2023 beziehungsweise 2024. Mehr über die derzeitig geplante Anleiheemission lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation DerTreasurer. Siemens begibt milliardenschwere Anleihe Siemens hat eine neue Anleihe über insgesamt 10 Milliarden US-Dollar (8,3 Milliarden Euro) platziert. Wie die begleitende Kanzlei Clifford Chance (Federführung: Sebastian Maerker und George Hacket) nun mitteilte, umfasst der Mitte März begebene Bond eine variabel verzinsliche Tranche mit einem Volumen von 1 Milliarde Dollar (830,9 Millionen Euro), deren Verzinsung an den neuen Referenzzinssatz SOFR (Secured Overnight Financing Rate) gebunden ist. Zudem wurden sechs fest verzinsliche Tranchen mit Zinssätzen zwischen 0,4 und 2,875 Prozent und Volumina zwischen 1,25 und 1,75 Milliarden Dollar (1,04 und 1,5 Milliarden Euro) begeben. Die Laufzeiten liegen zwischen zwei und 20 Jahren. Das begleitende Bankenkonsortium wurde von JP Morgan und Morgan Stanley als Joint Global Coordinator angeführt und bestand aus elf weiteren Banken, die als Joint Bookrunner agierten. Der Erlös soll insbesondere zur Refinanzierung der Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian durch die Tochter Siemens Healthineers verwendet werden. Eigenen Angaben zufolge ist die Anleiheemission für Siemens die bisher größte in der Unternehmensgeschichte. Clifford Chance zufolge ist Siemens zudem das erste deutsche Industrieunternehmen, das eine SOFR-Tranche emittierte. SV Werder Bremen beschließt Mittelstandsanleihe Der Bundesligaklub SV Werder Bremen hat sich mit seinem Aufsichtsrat auf die Ausgabe einer Mittelstandsanleihe mit einem Volumen von bis zu 30 Millionen Euro geeinigt. Die mit 6 Prozent verzinste Anleihe soll sich an private und institutionelle Anleger richten und im Mai begeben werden. Weitere Details zum öffentlichen Angebot und dem genauen Zeitplan will Werder Bremen zeitnah bekanntgeben. Einige institutionelle Anleger hätten aber bereits Zeichnungszusagen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gegeben, wie Werder Bremen mitteilt. Der Fußballverein will durch die Anleihe seine Finanzkraft stärken und weitere Mittel in die Nachwuchsförderung und Digitalisierung sowie in Nachhaltigkeitsthemen investieren. Das Bankhaus Lampe begleitet die Transaktion. Der Klub entschied sich somit bewusst gegen eine Fananleihe, da die Mittelstandsanleihe „seriöser und fairer für alle“ sei, sagte CFO Klaus Filbry gegenüber der F.A.Z. Weitere Meldungen Die DIC Asset ist am Green-Finance-Markt tätig: Der Immobilienkonzern hat die Platzierung der zweiten Tranche eines ESG-linked Schuldscheins über 250 Millionen Euro abgeschlossen. Das Darlehen wurde bei rund 60 deutschen und internationalen institutionellen Investoren platziert, wie DIC Asset mitteilte. Die durchschnittliche Verzinsung liegt bei 1,78 Prozent, die Laufzeit beträgt 4,2 Jahre. Durch die ESG-Komponente kann sich der Zinssatz der verschiedenen Tranchen um 5 Basispunkte verändern. BayernLB, LBBW und ING haben die Transaktion begleitet. Mehr über den nachhaltigen Schuldschein und welche Bedeutung Green Finance für die Immobilienbranche hat, lesen Sie im FINANCE-Interview mit der DIC-Asset-Finanzchefin Sonja Wärntges. Die Deutsche Bahn darf offenbar auf frisches Eigenkapital vom Bund hoffen. Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, haben sich die Bundesregierung und die EU-Kommission auf eine Mischung aus finanziellen Hilfen für die gesamte Branche und Liquiditätshilfen für die Deutsche Bahn geeinigt. In den vergangenen Monaten war die Rede von bis zu 5 Milliarden Euro staatlicher Unterstützung. Da der Bund aber bereits bis Ende dieses Jahres den Großteil der sogenannten Trassenpreise, vergleichbar mit einer Schienenmaut, übernimmt, dürfte der Betrag am Ende wesentlich geringer ausfallen. Die Deutsche Bahn und die EU-Kommission wollten sich zu den Informationen gegenüber dem „Handelsblatt“ nicht äußern. Der Berliner Kabelnetzbetreiber Tele Columbus hat die geplante Durchführung einer Kapitalerhöhung, die im Zusammenhang mit der Übernahme des Unternehmens durch Morgan Stanley steht, angekündigt. Im Rahmen der Transaktion sollen rund 146 Millionen neue Aktien zum Verkauf angeboten werden. Der Bezugspreis wurde auf 3,25 Euro festgelegt, das Bezugsverhältnis beträgt 55 zu 63. Kublai, das Investment-Vehikel von Morgan Stanley, sowie bestehende Aktionäre werden die Aktien zeichnen, sodass Tele Columbus durch die Kapitalerhöhung ein Bruttoemissionserlös von 475 Millionen Euro zufließt. Die Adler Group hat eine neue vorrangig unbesicherte Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Der Zinskupon beträgt 2,25 Prozent und die Laufzeit liegt bei sechs Jahren. Die Emission erfolgte im Rahmen des neuen EMTN-Programms der Adler Group. Als Bookrunners der Transaktion fungierten JP Morgan, Barclays und die Deutsche Bank. Die Erlöse will das Immobilienunternehmen zur Kündigung und Rückzahlung einer Hochzinsanleihe über 450 Millionen Euro verwenden. Rechtlich wurde das Unternehmen von der Kanzlei White & Case (Federführung: Gernot Wagner) beraten. Das Immobilienunternehmen Eyemaxx Real Estate vermeldete vergangenen Freitag, dass es die Zinsen für seine 5,5-Prozent-Anleihe mit einer Laufzeit bis 2025 zurückgezahlt hat. Ebenso seien die Zinsen für eine mit 5,5 Prozent verzinste Anleihe, fällig in 2023, früher als geplant an die Gläubiger zurückgezahlt worden. Mit der Rückzahlung erhofft sich der Konzern eine höhere Gläubiger-Teilnahme bei der nächsten Abstimmung am 29. April, bei der um die Anpassung der Anleihe-Covenants entschieden werden soll. FINANCE-Themenseite Finanzierungsticker Kredite, Anleihen und Schuldscheine sind nur einige der Bausteine, die in der deutschen Unternehmensfinanzierung dominieren. In unserem wöchentlichen FINANCE-Finanzierungsticker erfahren Sie, welche Unternehmen gerade den Kapitalmarkt anzapfen oder ihre bestehenden Verbindlichkeiten refinanzieren, welcher CFO neue Wege bei der Finanzierung beschreitet und bei welchen Unternehmen die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit neu einschätzen. Mehr zum Thema Das Elektronikunternehmen Katek will in der kommenden Woche an die Frankfurter Börse. Das Angebot umfasst rund 3,4 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie 514.962 bestehende Aktien im Rahmen der Mehrzuteilungsoption. Die Preisspanne für den IPO wurde auf 21 bis 26 Euro je Aktie festgelegt. Demnach liegt das Gesamtplatzierungsvolumen zwischen 83 und 103 Millionen Euro. Katek selbst könnten im Rahmen des IPOs Erlöse zwischen 72 und 89 Millionen Euro zufließen, die für das weitere Wachstum der Gruppe verwendet werden sollen. Hauck & Aufhäuser begleitet den Börsengang als Sole Global Coordinator und zusammen mit M. M. Warburg & Co als Joint Bookrunner. Die Erstnotierung ist für den 4. Mai geplant. Die Mein Auto Group plant einen Börsengang noch in diesem Quartal. Wie die Online-Plattform für den digitalen Vertrieb von Neuwagen vergangenen Mittwoch mitteilte, soll das Angebot neu ausgegebene Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bestehende Aktien und Aktien im Zusammenhang mit möglichen Mehrzuteilungen umfassen. Die Mein Auto Group will mit dem IPO insgesamt bis zu 150 Millionen Euro einsammeln. Der Erlös soll zur Finanzierung des weiteren Wachstums verwendet werden. BofA Securities, Barclays, Citigroup, Jefferies und Unicredit sind als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners mandatiert. Auch das Pharmaunternehmen Apontis plant einen IPO an der Frankfurter Börse. Noch im zweiten Quartal dieses Jahres sollen neue Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung ausgegeben werden, eine Platzierung bestehender Aktien aus dem Bestand des Hauptanteilseigners Paragon Partners sowie eine Mehrzuteilungsoption erfolgen. Der geplante Börsengang umfasst Apontis zufolge ein Gesamtemissionsvolumen von über 100 Millionen Euro. Das Unternehmen strebt aus dem Verkauf der neu ausgegebenen Aktien einen Erlös von 40 Millionen Euro an. Hauck & Aufhäuser wird als Sole Global Coordinator und zusammen mit M.M. Warburg & Co als Joint Bookrunner für den Börsengang agieren. Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) hat eine Bezugsrechtkapitalerhöhung gestartet. Insgesamt sollen rund 3,76 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 28 Euro bei Investoren platziert werden. Das Bezugsverhältnis beträgt 4 zu 1. Die DBAG will mit der Transaktion einen Bruttoerlös von 105 Millionen Euro einsammeln, der zur Finanzierung laufender Investitionen und Beteiligungen sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden soll. Rechtlich wird die DBAG von Allen & Overy (Federführung: Knut Sauer) beraten. Das Technologieunternehmen Northern Data sichert sich durch eine Kapitalerhöhung 60,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden 563.968 neue Aktien zu einem Preis von je 107,63 Euro bei dem strategischen Investor Block.one sowie weiteren institutionellen Investoren platziert. Mit dem Nettoerlös möchte Northern Data seine Bilanz stärken und die Aktionärsstruktur erweitern. Die Transaktion wurde von Hauck & Aufhäuser begleitet. Rechtlich wurde Northern Data von der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek (Federführung: Thorsten Kuthe) beraten. Der Solarparkbetreiber Hep Global hat die Begebung eines Green Bonds über bis zu 25 Millionen Euro beschlossen. Die Laufzeit soll fünf Jahre und der Zinskupon 6,5 Prozent betragen. Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur Imug bewertet die Anleihe. Bookrunner der Transaktion ist die Quirin Privatbank. Als Financial Advisor fungiert Lewisfield Deutschland. Den Erlös aus der Transaktion will Hep Global zum größten Teil für die Finanzierung des Erwerbs zukünftiger Photovoltaikprojekte verwenden. Der 3D-Druckerhersteller SLM Solutions hat die zweite Tranche von Wandelschuldverschreibungen im Volumen von 15 Millionen Euro platziert. Die mit 2 Prozent verzinsten Papiere haben eine Laufzeit bis 2026. Der anfängliche Wandlungspreis liegt bei 7,75 Euro je Aktie. Mitte vergangenen Jahres hatte SLM Solutions die erste Tranche der Wandelschuldverschreibungen ebenfalls über 15 Millionen Euro emittiert. Das frische Kapital will das Unternehmen in seine Produktion sowie die Erweiterung des Verkaufs- und Servicenetzwerks investieren. Die digitale Kreditplattform Creditshelf und die Sparkasse Bremen haben eine Kooperation vereinbart. Demnach wurde eine Zusammenarbeit bei der Kreditvergabe im mittelständischen Firmenkundengeschäft geschlossen, sodass die Sparkasse Bremen ihren Kunden künftig auch Kreditangebote der Creditshelf anbieten kann. Ratingmeldungen Moody’s hat das Rating des Spezialchemiekonzerns Evonik von Baa1 auf Baa2 herabgestuft. Gleichzeitig änderten die Analysten den Ausblick von negativ auf stabil. Moody’s begründet diese Entscheidung mit dem Verschuldungsgrad sowie einem niedrigen freien Cashflow des Unternehmens. Moody’s hebt das Rating des Baustoffkonzerns Heidelberg Cement von Baa3 auf Baa2 an. Den Ausblick änderte die Agentur von positiv zu stabil. Die Verbesserung des Ratings spiegele die stabile Perfomance im vergangenen Jahr sowie starke Kreditkennzahlen des Unternehmens wider, so Moody’s. sarah.backhaus[at]finance-magazin.de Info Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.

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