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Siemens beteiligt sich an Garantien für Siemens Energy

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Seit Ende Oktober befindet sich Siemens Energy in Gesprächen mit dem Bund und Siemens über staatliche Garantien. Foto: annacovic - stock.adobe.com
Seit Ende Oktober befindet sich Siemens Energy in Gesprächen mit dem Bund und Siemens über staatliche Garantien. Foto: annacovic - stock.adobe.com

Seit Ende Oktober befindet sich Siemens Energy in Gesprächen mit dem Bund über staatliche Garantien in Milliardenhöhe. Teil der Verhandlungen ist auch der Mutterkonzern Siemens, den der Dax-Konzern um Hilfe gebeten haben soll. Nun hat Siemens seinen anfänglichen Widerstand aufgegeben und wird sich wohl an dem Garantiepaket beteiligen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten.

Auf FINANCE-Anfrage bestätigte ein Unternehmenssprecher von Siemens, dass sich der Konzern in konstruktiven Gesprächen über eine bestmögliche Gesamtlösung im Interesse aller Beteiligten befinde.

Siemens ist Großaktionär von Siemens Energy

Siemens soll einer Beteiligung an den Garantien kritisch gegenübergestanden haben. In einer zweiten Tranche soll der Siemens-Energy-Mutterkonzern mit 5 Milliarden Euro haften, insgesamt ist von Garantien in Höhe von 15 Milliarden Euro die Rede. Dass sich der Mischkonzern davon wenig begeistert zeigte, ist wenig verwunderlich: So hat Siemens noch Altgarantien über 7 Milliarden Euro bei Siemens Energy ausstehen.

Seit der Abspaltung der Energie-Tochter hält Siemens noch 21,5 Prozent der Anteile an dem Konzern. Seit dem IPO im Herbst 2020 will Siemens die Beteiligung senken. Dass Siemens die Anteile bislang noch nicht losgeworden ist, liegt vor allem an der Windkrafttochter Siemens Gamesa, die seit Jahren rote Zahlen schreibt.

Siemens-Energy-Aktie springt nach oben

Genau diese Windkrafttochter verleitete Siemens Energy auch zu den Gesprächen mit dem Bund. Die Garantien sollen Siemens Energy dabei unterstützen, das Großprojektgeschäft langfristig zu finanzieren. Wegen der kriselnden Tochter befürchtete Siemens Energy allerdings, dass es zu Schwierigkeiten bei Gesprächen mit Banken für neue Garantien kommen könnte.

Die Garantien in Höhe von 15 Milliarden Euro sollen auf verschiedene Schultern verteilt werden. In einer ersten 10-Milliarden-Euro-Tranche soll die Bundesregierung mit 80 Prozent unterstützen, 20 Prozent sollen Banken übernehmen. In der zweiten Tranche käme dann Siemens mit 5 Milliarden Euro ins Spiel. Ob die Verhandlungen letztendlich bei diesem Ergebnis enden, bleibt abzuwarten. Wichtige Details sind noch zu klären, wie etwa zu dem möglichen Indien-Deal.

Die Siemens-Energy-Aktionäre zeigten sich erfreut über die Meldung zu einer Grundsatzeinigung. Der Aktienkurs sprang zwischenzeitlich um mehr als 6 Prozent in die Höhe auf 9,68 Euro. Nach Bekanntwerden der Verhandlungen im Oktober war der Wert des Papiers auf ein Rekordtief von 6,40 Euro gefallen.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.