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Großer Aktienkauf von Rainer Beaujean

Hat sich mit Aktien eingedeckt: Rainer Beaujean, neuer Finanzchef von ProSiebenSat.1.
FINANCE-TV

Rainer Beaujean, neuer CFO von ProSiebenSat.1, hat einen Monat nach seinem Amtsantritt für 1,5 Millionen Euro Aktien des Medienkonzerns erworben. Beaujean, der vom Spezialverpackungshersteller Gerresheimer zu den Münchnern kam, habe deutlich mehr als den vertraglich geregelten Pflichtteil gekauft und wolle damit sein Commitment demonstrieren, sagte eine Sprecherin von ProSiebenSat.1 auf FINANCE-Nachfrage.

Gekauft hat Beaujean, dem das Mediengeschäft aufgrund seiner Zeit bei T-Online nicht fremd ist, die Papiere am Donnerstag vergangener Woche zu einem durchschnittlichen Preis von 11,55 Euro je Aktie. Das ist weit entfernt vom bisherigen Höchststand von 50 Euro aus dem Jahr 2015 und nahe am tiefsten Stand seit acht Jahren.

Aktienkurs von ProSiebenSat.1 seit August 2018

Beaujeans Investment fällt in eine Zeit in der sich die ProSieben-Aktie in einem schweren Abwärtssog befindet. In den zurückliegenden zwölf Monaten hat sich der Kurs halbiert. Davon beirren lässt sich aber auch Konzernchef Max Conze nicht. Dieser hatte Ende April wieder einmal für knapp 1 Million Euro nachgekauft und dabei sogar noch 13,64 Euro je Aktie bezahlt. Im Jahr 2018 investierte der CEO bereits für rund 3 Millionen Euro in Titel des Unternehmens.

Beaujean investierte auch schon bei Gerresheimer

Der stets jünger wirkende 50-jährige Beaujean ist angetreten, um die Neuausrichtung des Medienkonzerns voranzutreiben. Das Geschäft mit linearer TV-Werbung ist im ersten Halbjahr um fast 5 Prozent eingebrochen, und dieser Trend dürfte sich fortsetzen.

Die Münchener steuern gegen, indem sie ihre Streaming-Angebote ausbauen – vor wenigen Wochen startete der neue Streaming-Kanal Joyn. Vor allem aber sollen die Produktionssparte und die Tochter Nucom, wo der Konzern diverse E-Commerce-Portale betreibt, ein Gegengewicht zum sinkenden TV-Werbegeschäft bilden. Dort treibt der Finanzinvestor General Atlantic das Wachstum voran. Die Amerikaner halten 28 Prozent der Nucom-Anteile.

Sofern sich die Wachstumsbereiche wie erhofft entwickeln, könnte sich der Aktienkauf für Beaujean als gute Investition herausstellen. Schon bei Gerresheimer hat Beaujean ein glückliches Händchen für Aktienkäufe bewiesen.

martin.barwitzki[at]finance-magazin.de

 

 

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