J.C. Flowers offenbar an Hauck Aufhäuser Lampe interessiert

Der US-amerikanische Finanzinvestor J.C. Flowers soll an Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) interessiert sein und könnte bei der Privatbank einsteigen. J.C. Flowers hat offenbar erste Gespräche mit Hauck Aufhäuser Lampe geführt, die in den Händen des chinesischen Konglomerats und Beteiligungsgesellschaft Fosun liegt. Darüber hat die FAZ berichtet. Dem Bericht zufolge sollen die Verhandlungen, die sich erst in den Startlöchern befinden, auf eine Minderheitsbeteiligung abzielen. Fosun soll als Aktionär weiterhin an HAL beteiligt bleiben. Dabei sollen die Gespräche mit J.C. Flowers nicht sonderlich erfolgreich gewesen sein, wie die Tageszeitung schreibt. Hauck Aufhäuser Lampe wollte sich zu der Meldung auf FINANCE-Anfrage nicht äußern, von J.C. Flowers kam bis zur Veröffentlichung des Artikels keine Rückmeldung. J.C. Flowers an der HCOB beteiligt Bereits seit längerem gibt es Gerüchte, dass mögliche Käufer an der Bank interessiert seien. Demnach prüft der chinesische Investor Fosun seine Beteiligungen an europäischen Finanzinstituten mindestens seit vergangenem Herbst. Mit einem Einstieg eines weiteren Investors bei HAL könnte Fosun das Investment-Risiko mitigieren – zum Preis von einer geringeren Rendite. Bisher konnte J.C. Flowers auf deutschem Boden wenig glänzen: Während der Finanzkrise fuhr der Investor mit seinen Beteiligungen an der Immobilienbank Hypo Real Estate sowie der HSH Nordbank (heute HCOB) herbe Verluste ein. Insgesamt hat Flowers eigenen Angaben zufolge 17 Milliarden US-Dollar in 65 Finanzdienstleister in 18 Ländern weltweit investiert. In Deutschland halten die US-Amerikaner noch rund 35 Prozent an der Hamburg Commercial Bank (HCOB). Zu weiteren aktuellen Investitionen in Deutschland zählt außerdem der Vermögensverwalter Lunis. Bei Lunis begleitete J.C. Flowers 2022 maßgeblich den Zusammenschluss mit Huber Reuss & Kollegen – seitdem firmiert der Finanzberater unter HRK Lunis. Bafin-Sonderprüfung bei Hauck Aufhäuser Lampe Das neue potentielle Ziel von J.C. Flowers, Hauck Aufhäuser Lampe, ist seit 2016 in den Händen von Fosun. Der Zusatz „Lampe“ im Unternehmensnamen ist vergleichsweise neu: Das ehemals eigenständige Bankhaus Lampe, das zuvor Teil der Oetker-Gruppe war, gehört seit Frühjahr 2020 zum Frankfurter Wettbewerber Hauck & Aufhäuser. Der Kaufpreis wurde damals auf zwischen 200 und 300 Millionen Euro geschätzt. Mehr zum Thema Bafin will Sonderprüfung bei Hauck Aufhäuser Lampe und Varengold Bank Die Bafin hat eine Sonderprüfung bei Hauck Aufhäuser Lampe und der Varengold Bank angeordnet. Die beauftragte Kanzlei Hogan Lovells soll mögliche rechtswidrige Aktiengeschäfte überprüfen. Mehr lesen Seitdem hat sich die Bank gut entwickelt: 2022 stieg der Gewinn von Hauck Aufhäuser Lampe von 46 Millionen Euro auf 85 Millionen Euro. Das entspricht einer Eigenkapitalrendite nach Steuern von fast 15 Prozent. Doch bei Hauck läuft auch nicht alles glatt: Erst im März 2023 wurde bekannt, dass die Finanzaufsicht Bafin eine Sonderprüfung gegen das Geldhaus einleiten will. Demnach will die Bafin möglichen rechtswidrigen Aktiengeschäften auf den Grund gehen und prüfen, ob Hauck in Cum-Ex-Geschäfte oder ähnliche Steuersparmodelle verstrickt ist. Die Privatbank wurde von der Staatsanwaltschaft Köln verdächtigt, in den eigenen Reihen ein vergleichbares Folgemodell von Cum-Ex praktiziert zu haben. Mitte 2020 gab es dazu bereits eine Razzia in Frankfurt und München.

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