Private-Equity-News: Waterland, Emeram, Argos Wityu

Waterland schnappt sich Oaktree-Beteiligung Zuletzt war es bei Waterland eher ruhig – zumindest was Plattforminvestitionen in Deutschland angeht. Nun hat der Private-Equity-Investor aber wieder größer zugekauft, und zwar die Frankfurter Fitnessstudiogruppe Lifefit, die unter anderem die Studios von Fitness First oder Barry’s führt. Den Sektor kennt Waterland gut: Die Beteiligungsgesellschaft war bereits bei einem niederländischen Fitnessunternehmen investiert und hält aktuell außerdem die deutsche Studiokette Fitone. Anfang dieses Jahres hat Waterland zudem den Gesundheits- und Wellnessspezialisten Exercite (ehemals Hansefit) an den Zahlungsdienstleister Epassi veräußert. Verkäufer von Lifefit ist mit Oaktree ein anderer Finanzinvestor, der die Fitnessgruppe im Jahr 2019 übernommen hatte. Seitdem ist die Zahl der Studios bis heute von 50 auf mehr als 140 gewachsen. Den Deal will Waterland in der zweiten Jahreshälfte abschließen. Der Private-Equity-Investor finanziert die Übernahme zum Teil mit Anleihen. Die Finanzierungserlöse sollen auch zur vollständigen Rückführung der bestehenden Anleihe von Lifefit genutzt werden. Oaktree wurde von Weil, Gotshal & Manges beraten, Waterland erhielt Unterstützung von Hengeler Mueller. Info Die wichtigsten News aus der deutschen M&A- und Private-Equity-Szene fassen wir regelmäßig im „FINANCE M&A und Private Equity Briefing“ zusammen. Sie möchten aktuelle Deals und Personalia sowie Analysen, Interviews und exklusive Hintergrund-Stories aus der Community direkt in Ihr Postfach bekommen? Dann melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an! Emeram mit Doppelschlag nach Exit Nach dem Verkauf des Digitalunternehmens Diva-E hat Emeram gleich zwei neue Plattforminvestitionen getätigt. Zunächst kauft der Finanzinvestor Garderos, einen Anbieter von sogenannten Ruggedized-Router-Lösungen. Damit sind solche Router gemeint, die höhere Belastungen aushalten können und deshalb etwa in rauen Umgebungen eingesetzt werden. Das Münchener Unternehmen ging im Jahr 2002 aus dem Siemens-Konzern hervor. Als Berater bei der Transaktion fungierten Rautenberg & Company, Noerr, Flick Gocke Schaumburg, A&M sowie Jones Day. Außerdem übernimmt Emeram den Anbieter von Premium-Hunde- und Katzennahrung Provital. Das Unternehmen aus Taufkirchen bei München wurde im Jahr 2006 von Thomas Brandner erworben, dem heutigen Geschäftsführer, und vertreibt seine Produkte unter der Marke Anifit. Gemeinsam mit Emeram will Provital das Produktportfolio erweitern, neue Märkte erschließen und in die Digitalisierung investieren. Bei der Transaktion agierten Maconda, Base Camp, Houlihan Lokey, Goodwin Procter, Deloitte und Reed Smith als Berater. Mehr zum Thema Private-Equity-Investor Emeram trennt sich von Diva-E 5. Juni 2024 Nach neun Jahren verkauft der Finanzinvestor Emeram sein digitales Portfoliounternehmen Diva-E in die Niederlande. Dort soll die nächste Wachstumsstufe gezündet werden. Odewald reicht Bäckereikette an Argos Wityu weiter Argos Wityu schnappt sich die Bäckereikette Karl Schmidt von Odewald KMU. Diese wurde vor mehr als 130 Jahren gegründet und betreibt heute in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen 73 Filialen mit 720 Mitarbeitern. Das Management hat sich minderheitlich am Unternehmen rückbeteiligt und wird es weiterhin führen, teilte Argos Wityu mit. Der geschäftsführende Gesellschafter Martin Manski hat seinen Anteil im Zuge der Transaktion erhöht. Odewald hatte Karl Schmidt im Jahr 2017 übernommen, um die Nachfolge bei der Bäckereikette zu regeln. Während der Haltedauer hat der Finanzinvestor die Gruppe nach eigener Aussage zu einem „eindeutigen Marktführer“ ausgebaut. Argos Wityu will nun weitere Filialen eröffnen und die Produktion erweitern. Poellath und Oppenhoff haben Argos Wityu bei dem Deal beraten. Die Übernahme finanziert der Finanzinvestor aus dem achten Midmarket-Fonds. Blick in den Leveraged-Finance-Markt Ruhiges erstes Quartal im mittelständischen Leveraged-Finance-Markt: Gemäß dem neuen Midcap-Monitor von Houlihan Lokey fanden in dem Zeitraum 22 Transaktionen in Deutschland statt, was einem Rückgang zum Vorquartal von 31 Prozent sowie zum Vorjahresquartal um 21 Prozent entspricht. „Die ersten Quartale sind für den Markt traditionell ein Zeitraum mit geringem Transaktionsvolumen, was jedoch durch die schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und höheren Zinssätze noch verschärft wurde“, kommentiert die Investmentbank die Ergebnisse. Die Debt-Fonds haben im ersten Quartal 2024 kaum spürbar an Marktanteilen verloren und positionieren sich damit weiterhin als bevorzugte Finanzierungsalternative bei Leveraged-Finance-Transaktionen. Die alternativen Kreditgeber finanzierten 55 Prozent der Deals, 45 Prozent der Transaktionen entfielen demnach auf Banken. Im gesamten vergangenen Jahr betrug das Verhältnis noch 56 zu 44 Prozent. Die aktivsten Debt-Fonds waren in den vergangenen zwölf Monaten Arcmont (9 Deals), Ares (8 Deals) sowie der Debt-Fonds der Deutschen Bank, Hayfin und die Partners Group (jeweils 4 Deals). Bei den Banken schlossen die NordLB (8 Deals), LBBW, Commerzbank und Unicredit (jeweils 7 Deals) sowie der Senior-Debt-Fonds der R+V Versicherungsgruppe Akquivest (6 Deals) die meisten Transaktionen ab. Mehr zum Thema Inna Gehrt: Die Sparringspartnerin von Mindful Capital Partners 22. Mai 2024 Inna Gehrt ist eine der wenigen Frauen, die es im Private Equity nach oben geschafft hat. Ihr Geheimrezept: ein Faible für den Mittelstand – und die Fähigkeit, einfach mal zuzuhören. Teil 6 der Dealmaker-Serie. Banken und Debt-Fonds weiterhin konservativ unterwegs Am häufigsten finanziert wurden laut Midcap-Monitor im ersten Quartal Add-ons, sie machten fast die Hälfte aller Transaktionen aus (45 Prozent). Knapp ein Drittel aller Deals waren neue Plattform-Investitionen (32 Prozent). Bei 18 Prozent der Deals handelte es sich um Refinanzierungen oder Recaps, die restlichen 5 Prozent entfielen auf Secondary+-Transaktionen. Das gefragteste Segment im ersten Quartal war der Services-Sektor, 27 Prozent aller Deals waren diesem zuzuschreiben. Gleichauf mit jeweils 23 Prozent Anteil lagen die Branchen Healthcare und Industrials, auf jeweils 14 Prozent kamen die Sektoren Software und Technologie sowie Consumer. „Obwohl Banken und Debt-Fonds weiterhin selektiv vorgehen und zuweilen unter anderem aufgrund des höheren Referenzzinses einem konservativeren Ansatz bei den Leverage-Multiples verfolgen, waren sie insgesamt weiterhin offen für Finanzierungen bei guten Assets“, lässt sich Thorsten Weber, Managing Director und Head of Sponsor Finance DACH bei Houlihan Lokey, zitieren. Private Equity drückt M&A-Kaufpreise nach unten Nicht nur der Leveraged-Finance-Markt ist im ersten Quartal zurückgegangen, auch die Kaufpreise für europäische Mittelständler sind in den ersten drei Monaten des Jahres erneut gesunken. Wie der Argos-Index der Investmentgesellschaft Argos Wityu sowie des Research-Hauses Epsilon zeigt, zahlten Käufer im Schnitt 8,9x Ebitda für die Mittelständler. Damit sinken die Bewertungen nun schon seit zwei Jahren kontinuierlich. Ausschlaggebend für den Rückgang war vor allem die Preissensitivität von Private Equity. Während Strategen im Durchschnitt stabile 8,7x Ebitda für ihre Zukäufe bezahlten, legten Finanzinvestoren mit durchschnittlich 9,1x Ebitda rund 3 Prozent weniger auf den Tisch als noch im Vorquartal. Interessant: Der Rückgang bei den Multiples ist vor allem auf kleinere Deals zurückzuführen. „Im ersten Quartal stieg der Anteil der Transaktionen, bei denen niedrige Multiples von weniger als 7-fach Ebitda gezahlt wurden, auf ein Rekordniveau. Das verdeutlicht den Druck auf die Preise“, ordnet Frank Hermann, Managing Partner von Argos Wityu, ein. Der Private-Equity-Manager beobachtet aber auch „eine Annäherung der Kaufpreise bei Übernahmen – zwischen Finanzinvestoren und strategischen Käufern ebenso wie zwischen dem oberen und unteren Ende des Mittelstandssegments“, was das Bewertungsniveau langfristig wieder stabilisieren dürfte. Mehr zum Thema Wo Private Equity in der Baubranche attraktive Targets findet 6. Juni 2024 Die Krise in der Bauwirtschaft eröffnet neue Chancen: Die Kostensteigerungen treiben den Rationalisierungsbedarf und damit die Digitalisierung in der Branche. Das ist auch für Private Equity interessant. Weitere Private-Equity-News Afinum trennt sich von Fast Lta, einem im Jahr 2006 gegründeten IT-Dienstleister aus München, den der Private-Equity-Investor 2019 erworben hatte. Während der Haltedauer hat sich das Ebitda des Unternehmens nach eigenen Angaben mehr als verdreifacht. Die Gewinngröße teilen die Finanzinvestoren zwar nicht mit, der Umsatz von Fast Lta erreichte im vergangenen Jahr aber 25 Millionen Euro. Mit dem Exit beträgt das Multiple on Invested Capital des achten Afinum-Fonds mehr als 5x, es ist der vierte Verkauf aus dem Fonds. Der Käufer ist Summa Equity, der das Investment aus seinem 2,3 Milliarden Euro schweren Impact-Fonds tätigt. Das Management hat sich am Unternehmen rückbeteiligt und bleibt weiterhin an Bord. Lark hat Afinum beim Exit begleitet. Mehr zum Thema Private-Equity-News: Quadriga, Apollo, Oakley 16. Mai 2024 Quadriga trennt sich von Kinetics, Apollo sichert sich eine Minderheit an Autodoc und Oakley schnappt sich die Breitband-Plattform Vitroconnect: die spannendsten News aus der Private-Equity-Szene. Private-Equity-Personalia Neue Managing Director bei Warburg Pincus: Tobias Weidner und Jake Strauss sind neu im europäischen Team des Finanzinvestors. Weidner stößt von Bain Capital zu Warburg Pincus, wo er als Partner im Industrial-Tech-Team tätig war. Bei Warburg Pincus wird er im Industrial- und Business-Service-Team arbeiten und sich dort auf Transaktionen in der DACH-Region konzentrieren. Strauss ist bereits seit 14 Jahren für Warburg Pincus tätig und soll künftig das neu gegründete europäische Healthcare-Team leiten. Private-Equity-Fundraising Die Partners Group hat ihren fünften Private-Equity-Fonds bei 15 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 13,8 Milliarden Euro) geschlossen. Im Visier hat der Schweizer Finanzinvestor Marktführer mit „Transformationspotential“ aus den Branchen Technology, Health & Life, Goods & Products sowie Services. Derzeit ist die Partners Group dabei, sich von dem Heizungsableser Techem zu trennen. Ein weiteres prominentes Investment der Schweizer ist der Luxusuhrenhersteller Breitling. Ardian hat für den dritten Growth-Fonds 530 Millionen Euro eingeworben. Die Zielgröße lag bei 500 Millionen Euro. Damit ist der Fonds mehr als doppelt so groß wie sein Vorgänger aus dem Jahr 2018, der ein Volumen von 230 Millionen Euro erreicht hat. Das Kapital soll in profitable und schnell wachsende Unternehmen aus Kontinentaleuropa fließen. Im Fokus hat das Growth-Team von Ardian Firmen aus der Digitalwirtschaft, spezialisierte B2B-Dienstleister sowie Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit und Wellness. Aus dem neuen Fonds hat der Finanzinvestor bereits drei Investments getätigt und dafür etwa 25 Prozent des Geldes investiert. Mehr zum Thema Private-Equity-Investor Bregal schließt Fonds bei 2,65 Milliarden Euro 28. Mai 2024 Bregal Unternehmerkapital hat den neuesten Fonds bei 2,65 Milliarden Euro geschlossen. Co-Gründer Florian Schick spricht über die Pläne mit dem Geld – und lässt hinter die Kulissen des Investors blicken. Info Sie haben auch von Deals, Personalien, Fundraising oder sonstigen spannenden Gerüchten aus der deutschen Private-Equity-Szene gehört? Dann schreiben Sie uns gerne an olivia.harder[at]finance-magazin.de

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