Das insolvente Kreuzfahrtschiff MS Deutschland hat endlich einen Käufer gefunden. Bereits zum Jahresbeginn bestätigte Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber, dass man sich grundsätzlich mit einem interessierten Investor über den Verkauf einig sei, jedoch noch zahlreiche Verpflichtungen und Formalitäten zu erfüllen seien.
Nun scheinen diese Voraussetzungen erfüllt zu sein, einen Namen hat der „US-Unternehmer mit einschlägiger Erfahrung im Kreuzfahrtgeschäft“ jedoch noch immer nicht. Eine Anzahlung im einstelligen Millionenbereich hat er bereits geleistet, der restliche Kaufpreis soll bei der geplanten Übergabe des Schiffs Ende Mai fließen. Dieses Vorgehen sei mit dem Gläubigerausschuss abgestimmt worden, schreibt Schmid-Sperber.
Der Investor will seinen Angaben zufolge die Marke MS Deutschland erhalten und unter ihr künftig weiter Kreuzfahrten betreiben. Dafür muss das Boot aber erst einmal wieder flottgemacht worden. Wegen des stockenden Verkaufsprozesses wurde die geplante Weltreise der MS Deutschland im November abgesagt, wodurch der Reederei der MS Deutschland Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe entgingen.
Verkauf der MS Deutschland lässt Gläubiger hoffen
Den leidgeprüften Gläubigern der Mittelstandsanleihe dürfte dieser Hoffnungsschimmer Freude bereiten, wenn auch nur begrenzt. Der Kaufpreis dürfte angesichts des niedrigen Anzahlungsbetrages bei weitem nicht die vollen Forderungen der Anleihegläubiger befriedigen. Da die MS Deutschland jedoch außer der 60 Millionen Euro schweren Anleihe ansonsten kaum Verbindlichkeiten hat, dürften die Verkaufserlöse zu einem großen Teil in die Taschen der Gläubiger fließen.
Entsprechend reagiert auch die Börse: Der Anleihekurs kletterte von 17 auf 21 Prozent. Den Wert von 25 Prozent aus dem Januar, als die Verkaufsgerüchte bekannt wurden, erreicht die Anleihe diesmal jedoch nicht. Offensichtlich glauben die Investoren, dass das frühere Traumschiff während der vergangenen Monate an Wert verloren hat.
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