FINANCE Banken-Survey 2020: Das sind die Top-Banken

Ende März ist Frankfurts Bankenviertel leergefegt. Fast alle Mitarbeiter, die sonst täglich zu Tausenden in die Bankentürme strömen, bleiben im Home Office. Zoom-Meetings, online Kreditverträge aushandeln, Kundenprobleme per Telefon lösen: So sieht die neue Normalität im Banking aus. Dabei zeigen sich auch die Lücken der Digitalisierung, für Kreditverträge oder papierbasierte Außenhandelsdokumente müssen „Workarounds“ geschaffen werden. Den Kunden geht es wenig besser. Zu dem Lockdown mit Heimarbeit gesellen sich bei vielen handfeste wirtschaftliche Probleme. Die wichtigste Frage – „Wie lange geht das jetzt so weiter?“ – kann in der ersten Corona-Phase niemand seriös beantworten. Oberste Priorität ist es, Transparenz zu schaffen und neue Finanzierungen zu sichern. In eilig einberufenen Online-Meetings spielen CFOs und Treasurer mit ihren Banken Szenarien durch. Banken zeigen sich pragmatisch Leicht hätte das eine explosive Mischung werden können: eine Wirtschaftskrise und zwangsweise dezentral arbeitende Banken, untermalt von einem technischen Fiasko. Dieses Schreckensszenario blieb glücklicherweise aus. Im Gegenteil: So pragmatisch und „hands-on“ wie in Corona-Zeiten war die Zusammenarbeit von Banken und Unternehmen selten zuvor. Und das wissen CFOs und Treasurer durchaus zu schätzen. Grundsätzlich zeigen sich die Finanzchefs und Treasurer mit der Leistung ihrer Banken in der Coronavirus-Krise zufrieden. Das ist ein wichtiges Ergebnis der aktuellen FINANCE Banken-Survey, an der sich rund 120 CFOs, Leiter Finanzen und Treasurer beteiligt haben, größtenteils aus dem gehobenen Mittelstand und Konzernen. „Unsere Hausbanken haben alle sehr besonnen reagiert.“ Ein Umfrageteilnehmer 62 Prozent der Teilnehmer finden die Reaktion ihrer Hausbanken in der Krise „eher positiv“ oder sogar „sehr positiv“. Jeder Vierte bewertet das Verhalten seiner Bank als „neutral“. „Unsere Hausbanken haben alle sehr besonnen und der Situation angemessen reagiert“, lobt ein Finanzchef und spricht damit offenbar stellvertretend für einige seiner Kollegen. In diesem Punkt zeigt sich ein deutlicher Unterschied zur Finanzkrise 2008/09. Damals gingen die Probleme für die wirtschaftliche Krise primär vom Finanzsektor aus, Banken waren stark mit sich selbst beschäftigt, und bei den Firmenkunden ging viel Vertrauen verloren. Fokus auf Hausbankenprinzip Doch auch in der Coronakrise kann sich nicht jeder Finanzer dem Lob anschließen. Immerhin rund 10 Prozent der Befragten stufen die Reaktion ihrer Banken als „negativ“ ein. „Wir haben keinerlei Unterstützung, Beratung oder generelle Kommunikation im Kontext Corona von unseren Banken bekommen“, schreibt ein Teilnehmer frustriert. „Wir haben keinerlei Unterstützung von unseren Banken bekommen.“ Ein Umfrageteilnehmer Die Hausbank sei „total abgetaucht und mit sich selbst beschäftigt“ gewesen. Interessant dabei: Die Wahrnehmungen sind von Unternehmen zu Unternehmen offenbar sehr unterschiedlich. Immer wieder nennen die Teilnehmer auch die Namen der Banken, mit denen sie während der Coronakrise in Kontakt standen. Dabei fällt auf, dass mitunter dieselbe Bank von einem Finanzchef gelobt, vom anderen dagegen hart kritisiert wird. Vermutlich hängt die Wahrnehmung auch stark mit der individuellen Situation der Unternehmen selbst zusammen: Wie stark sind sie durch die Krise getroffen? Wie gut ist ihre Bonität und ihre sonstige Beziehung zu den Banken? „Wenn ein Unternehmen mit einer festen, überschaubaren Gruppe von Banken zusammengearbeitet hat, dann lässt sich bei frischem Liquiditätsbedarf in der Regel auch in der Krise rasch eine Lösung finden“, betont etwa Markus Beumer. Der Firmenkundenvorstand der Hypovereinsbank ist nicht der einzige Top-Banker, der jetzt das Hausbankprinzip beschwört. Jetzt zahle sich auch für Unternehmen aus, wenn sie ihre Banken in den vergangenen Jahren des enormen Wettbewerbs „fair“ und „partnerschaftlich“ behandelt hätten, mahnt er. Denn mit Corona hat sich die Verhandlungssituation um 180 Grad gedreht. Mussten in den vergangenen Jahren die Banken bei Firmen Klinken putzen, sind mit einem Mal die Finanzchefs die Bittsteller. Nicht immer geht es gut aus: Immerhin 11 Prozent der Befragten sahen sich damit konfrontiert, dass „mindestens eine Bank“ ihnen in den zurückliegenden Monaten die Kreditlinien gekürzt hat. Gut 9 Prozent mussten erleben, dass eine Bank für sie „zeitweise nicht erreichbar“ war. FINANCE-Themenseite Coronavirus Finanzierungen, Märkte, M&A-Deals, Lieferketten – so trifft das Coronavirus die Corporate-Finance-Welt. Mehr zum Thema Banken kürzen vereinzelt Kredite Allerdings hat mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) laut FINANCE-Banken-Survey von ihren Banken sogar Offerten für Neugeschäft erhalten. Besonders häufig haben Befragte dabei Unicredit, NordLB, BNP Paribas und LBBW genannt. Zurückhaltender agierten offenbar die Deutsche Bank, BayernLB, Helaba und HSBC. Letztere wurde mit der IKB am häufigsten als dasjenige Geldhaus genannt, das Kreditlinien kürzte oder wenig an Neugeschäft interessiert war. Bei der Beratung zu KfW-Finanzierungen konnte insbesondere die IKB punkten. Die Mittelstandsbank, die in der Finanzkrise 2007 selbst in Schieflage geraten war, hat in diesem Feld eine langjährige Expertise. In den vergangenen Jahren hat sich die Düsseldorfer Bank speziell auf das Fördergeschäft spezialisiert, was sich in der Coronakrise nun offenbar auszahlt. Gut schnitten beim Thema KfW-Beratung auch die genossenschaftliche DZ Bank, die BayernLB sowie die Deutsche Bank ab. HSBC hingegen landete in dieser Kategorie weit unter dem Durchschnitt, ihr bescheinigten nur sehr wenige der Teilnehmer eine gute KfW-Beratung. „Die Banken sind durch die Hilfsprogramme überrannt worden.“ Ein Umfrageteilnehmer Während die Banken im Eigenmarketing gern mit ihrer vermeintlich guten Förderqualität werben, merkt ein Befragter kritisch an: „Die Banken sind durch die Hilfsprogramme überrannt worden und an Kapazitätsgrenzen gestoßen.“ Ein anderer kritisiert: „Wir brauchen keine KfW-Notfallkredite, sondern nur normale Wachstumsfinanzierungen.“ Dafür hätten die Banken jedoch derzeit „keine Zeit“, da sie lieber „staatsgesicherte KfW-Kredite“ vermittelten. Gute Noten für Firmenkundenbetreuer Ihren Betreuern geben die Befragten im Schnitt aber recht gute Noten. Mit der operativen Unterstützung durch die Firmenkundenbetreuer sind 84 Prozent der CFOs und Treasurer zufrieden. Rund drei Viertel der Teilnehmer finden zudem, dass die Servicequalität der Banken durch die Arbeit im Home Office nicht gelitten habe. FINANCE-TV zum Thema 08.07.2020 Top-10-Firmenkundenbanken: „Die DZ Bank holt auf“ Die Coronakrise hat die Riege der Firmenkundenbanken in Deutschland durcheinandergewirbelt: Die Auslandsbanken und die BayernLB verlieren an Boden, andere können punkten. „Die DZ Bank holt im Top-Banken-Ranking auf, dort hat die Bank ihre Hausaufgaben gemacht“, sagt Markus Dentz, Chefredakteur des FINANCE-Magazins, dessen Team die FINANCE-Banken-Survey 2020 durchgeführt hat. Welche Banken die Finanzchefs in diesem Jahr an der Spitze sehen und welches Geldhaus neben der DZ Bank der heimliche Gewinner der Banken-Survey 2020 ist – einen Einblick in die Ergebnisse gibt es hier bei FINANCE-TV. 15.04.2019 So stehen die Erfolgschancen der US-Banken in Deutschland JP Morgan und Goldman Sachs wollen im deutschen Firmenkundengeschäft wachsen – aber Experten sind skeptisch, ob das gelingen kann. „Es wird schwierig für die US-Banken, Marktanteile zu gewinnen, denn die meisten Unternehmen verspüren keinen großen Wechseldruck“, meint Jens Sträter, Firmenkundenexperte bei der Bankberatung zeb. Dennoch glaubt er, dass die Amerikaner vor allen den deutschen Häusern das Leben schwer machen werden. Warum genau? Sträters Antworten hier bei FINANCE-TV. Unter dem Strich ist das ein gutes Corona-Zeugnis für die Bankenbranche. Ausnahmen bestätigen dabei die Regel, denn ein Befragter beschwert sich: „Die Bankenszene“ habe auf ihn „generell gelähmt“ gewirkt. „Risikovermeidung“ und „verschlechterter Service“ hätten dominiert. „Viele Banker sitzen im Home Office, während die Kunden an der Front ums Überleben kämpfen“, beklagt sich ein anderer. Banken-Survey: Commerzbank vor Deutscher Die Coronakrise ist (noch) keine Bankenkrise. Bis jetzt hat sie unserer Umfrage zufolge auch nicht zu einer generellen Verschiebung der Kräfteverhältnisse im deutschen Firmenkundengeschäft geführt. Ganz oben stehen wie in den zurückliegenden Jahren die Commerzbank und die Deutsche Bank. Deutsche Bank Stefan Hoops gilt als Hoffnungsträger der Deutschen Bank. Ihren Vorsprung auf die Deutsche Bank konnte die Commerzbank in diesem Jahr sogar ausbauen – jedoch nur, weil sich die „Blauen“ relativ gesehen verschlechtert haben: Zählte die Deutsche Bank im Vorjahr noch für 53 Prozent der Firmenkunden zu den Top 3 im deutschen Firmenkundengeschäft, ist sie es in diesem Jahr nur noch für 47 Prozent. Der langjährige Vergleich fällt noch drastischer aus: 2016 zählte die Deutsche Bank noch für 77 Prozent der befragten Firmenkunden zu den Top 3. Die Umfrage legt nahe, dass die Deutsche Bank nach der geplatzten Fusion mit der Commerzbank ihre frühere Ausnahmestellung im Firmenkundengeschäft zu verlieren droht. Um gegenzusteuern hat die Deutsche Bank eine neue Strategie ersonnen. Im vergangenen Sommer stellte sie die Unternehmensbank vor, die seither Stefan Hoops leitet. In der neuen Unternehmensbank sollen Firmen vom Mittelständler bis zum Großkonzern betreut werden. Das soll, so der Plan, die bisher fragmentierte Kundenansprache vereinheitlichen und die bislang teilweise herrschende Silodenke auflösen. Offene Fragen zur Strategie der Deutschen Bank Bei den Antworten zeigt sich aber: Viele Firmenkunden sind sich noch unsicher, was sie von der neuen Strategie halten sollen. Zwar erachten 13 Prozent der Teilnehmer die Unternehmerbank für eine Verbesserung und nur 1 Prozent für das Gegenteil. Allerdings trauen sich 41 Prozent kein Urteil zu der im vergangenen Jahr ausgerufenen Strategie zu. Weitere 45 Prozent und damit fast die Hälfte der Teilnehmer glauben, dass die neue Struktur für Firmenkunden „keinen Unterschied“ macht. Damit steht der Deutschen Bank, die für rund die Hälfte der Teilnehmer auch Hausbank ist, zumindest noch Kommunikationsarbeit bevor, um die Kunden von den Vorteilen zu überzeugen. Zugutekommt der Deutschen Bank aber, dass sie für die befragten Firmenkunden in wesentlichen Produktkategorien eine Macht ist. Sie zählt häufig zu den Top-3-Banken oder liegt sogar auf der ersten Position, speziell in den Investmentbanking-nahen Bereichen. In Zahlungsverkehr und Cash Management etwa konnte sie nun sogar den Wettbewerber Commerzbank hinter sich lassen. FINANCE-Themenseite Firmenkundengeschäft Banker-Wechsel, Restrukturierungen, angriffslustige Auslandsbanken: Alles Wichtige zum harten Kampf im deutschen Firmenkundengeschäft. Mehr zum Thema Commerzbank gerät unter Druck Auch die Commerzbank hat sich nach der gescheiterten Fusion mit der Deutschen Bank neu positioniert. Zu der im vergangenen Jahr ausgerufenen „Strategie 5.0“ trauten sich immerhin drei Viertel der Befragten ein Urteil zu. Zwar sehen gut 21 Prozent in der Strategie eine Verbesserung für Firmenkunden, 11 Prozent dagegen eine Verschlechterung. Mit 42 Prozent erwarten aber auch bei der Commerzbank die meisten Befragten „keinen entscheidenden Unterschied“. Womöglich stehen jetzt aber noch größere Änderungen bevor: Anfang Juli (nach Ende der Umfrage) wurde bekannt, dass Bankchef Martin Zielke im Streit mit Großinvestor Cerberus seinen Stuhl räumen will, auch Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann geht. Im Juni hatte sich der US-Finanzinvestor Cerberus mit einem Brandbrief gemeldet und lauthals einen Strategiewechsel bei der Commerzbank gefordert. In dem Brief an den Aufsichtsrat der Bank, aus dem Bloomberg und Reuters zitierten, kritisierte der zweitgrößte Investor die bisherigen Turnaround-Maßnahmen und verlangte zwei Sitze im Aufsichtsrat. Aber auch die Deutsche Bank, deren Aktienkurs sich vom Allzeittief im vergangenen Jahr wieder etwas erholt hat, muss sich kritische Fragen gefallen lassen. Schließlich ist die Corporate Bank eine wichtige Säule der Strategie. Im Jahr nach der abgesagten Fusion von Deutscher und Commerzbank bleiben bei den Kunden also noch viele Fragen offen. Deutsche Bank verliert auf Unicredit Der Vorsprung der Deutschen Bank auf die im Firmenkundengeschäft am dritthäufigsten als Top-Bank genannte Unicredit/Hypovereinsbank (43 Prozent), deren Werte etwa auf Vorjahresniveau liegen, hat sich jedenfalls verkleinert. Die viertplatzierte LBBW, stärkste der Landesbanken, musste dagegen einen deutlichen Rückgang bei den Nennungen hinnehmen und zählt nur noch für knapp 29 Prozent zu den Top 3 (Vorjahr: 35 Prozent). DZ Bank Die DZ Bank kann Zuwächse verzeichnen. Die stärksten Zuwächse verzeichnete hingegen die DZ Bank. Sie konnte um 7 Prozentpunkte zulegen und zählt nun für ein Viertel der Teilnehmer zu den drei wichtigsten Firmenkundenbanken. Die Sparkassen (hier war nach der Gruppe, nicht nach einem einzelnen Institut gefragt) verbesserten sich ebenfalls deutlich von 15 auf 19 Prozent. Beide Banken ziehen dadurch im Ranking an der französischen BNP Paribas vorbei. Auch HSBC fällt hinter die Sparkassen zurück, im Vorjahr lagen beide noch gleichauf. Die BayernLB, die Ende des vergangenen Jahres einen größeren Strategieschwenk kommunizierte, verliert einen Platz im Ranking und muss der Frankfurter Helaba den Vortritt lassen. Offenbar goutieren die Firmenkunden es nicht, dass sich die Bayern bis 2024 von einer Universal- zu einer Spezialbank entwickeln wollen. Speziell das Kapitalmarktgeschäft soll nach eigenen Aussagen der Bank „deutlich“ zurückgebaut werden. Neben einem kleineren Produktangebot bedeutet das auch den Wegfall von 400 Stellen, die die Bayern LB „sozialverträglich“ abbauen will. BNP Paribas ist aktivste Auslandsbank Dass sich wie zuletzt befürchtet Auslandsbanken vom deutschen Markt abwenden könnten, bestätigt die FINANCE-Umfrage bislang nicht – zumindest nicht in dieser frühen Phase der Coronakrise. Die Aktivitäten der Auslandsbanken sind insgesamt in den vergangenen zwölf Monaten sogar leicht gestiegen. Lag das Engagement im Vorjahr im Durchschnitt beim Wert 4,00 (10 = sehr stark engagiert am deutschen Markt), geben die Firmenkunden die Aktivität nun durchschnittlich mit 4,28 an. Weiterhin ganz oben in der Gunst deutscher CFOs und Treasurer steht BNP Paribas, die Deutschland unter Lutz Diederichs als weiteren Heimatmarkt etablieren möchte. Auch wenn die französische Großbank im Gesamtranking und in einigen Umfragekategorien im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückgefallen ist, wird sie von den Teilnehmern doch immer noch als aktivste Auslandsbank wahrgenommen. Sie erhielt den Wert 6,70 und wird damit annähernd so aktiv wie im Vorjahr (6,84) bewertet. Der französischen Großbank folgen die niederländische ING und die britische HSBC, die ihre Positionen zwei und drei im Vergleich zum Vorjahr tauschten. Ziehen sich US-Banken zurück? Speziell die US-Banken standen in den vergangenen Wochen im Verdacht, sich vom Markt zurückziehen zu wollen – auch weil ihre Teilnahme an syndizierten Krediten im ersten Halbjahr 2020 rückläufig war. Einen generellen Rückzug bestätigt die FINANCE-Umfrage aber nicht. Im Gegenteil: Deutliche Zuwächse verzeichnete die US-Bank JP Morgan, die jüngst eine Deutschland-Offensive ausgerufen hat. Die amerikanische Großbank hat dafür im vergangenen Jahr den ehemaligen Hypovereinsbank-Bereichsvorstand Bernhard Brinker an Bord geholt, um das Mittelstandsgeschäft auszubauen. Selbst die US-Investmentbank Goldman Sachs wird als deutlich aktiver wahrgenommen als im Vorjahr (+27 Prozent auf einen Wert von 3,66). Allerdings geht der Anstieg von einem sehr geringen Niveau aus und liegt immer noch unter dem Gesamtdurchschnitt der Auslandsbanken. Goldman Sachs ist speziell in der M&A-Beratung nach Ansicht der Befragten eine Macht: In dieser Produktkategorie liegt die Bank für die teilnehmenden Firmenkunden klar auf Platz 1. Nicht jeder CFO profitiert gleichermaßen In dieser Phase der Coronakrise zeichnet sich aus Firmenkundensicht also ein überwiegend positives Bild: Die Banken sind generell präsent, selbst die aus dem Ausland. Größtenteils agieren die Häuser kooperativ und unterstützen Unternehmen in Finanzierungsbelangen. Sie bieten in vielen Fällen sogar zusätzliche Kredite an und suchen mitunter sogar Chancen, sich neue Kunden zu erschließen. Allerdings profitiert davon nicht jedes Unternehmen gleichermaßen: Diejenigen, die vor der Pandemie bereits angeschlagen waren, bekommen die Krise nun mit voller Härte zu spüren. Corona führt dazu, dass Banken selektiver bei ihren Engagements vorgehen – was sie mit Blick auf die eigenen Risikokalkulationen auch müssen, um nicht ebenfalls in die Bredouille zu kommen. Das führt dazu, dass sie sich aus Kundenbeziehungen eher mal zurückziehen. Risikoaufschläge gehen wieder zurück Positive Signale gibt es allerdings von der Preisfront: Die hohen Risikoaufschläge, die zum Höhepunkt der Corona-Phase erkennbar waren, sinken wieder. Der Markt normalisiert sich langsam wieder, Transaktionen an den Anleihe-, Schuldschein– und Kreditmärkten sind wieder möglich, wie etwa das prominente Beispiel Bosch zeigt. Commerzbank Wie sieht die weitere Marschrichtung der Commerzbank aus? Die Krise ist noch in einer sehr frühen Phase – und viele Fragen sind offen: Wie wird sich die Wirtschaft erholen? Momentan deutet einiges auf ein „U“ hin. Wie viele Kreditausfälle werden kommen? Die Bankbilanzen wichtiger Institute werden allein schon durch die Mega-Insolvenz von Wirecard gestresst, weitere Ausfälle werden folgen. Bleiben alle Banken aggressiv im Firmenkundengeschäft? Angesichts der geringen Profitabilität vermutlich nicht, einige Marktteilnehmer werden sich weiter spezialisieren müssen. Ob das Panel der relevanten Firmenkundenbanken im kommenden Jahr noch so aussieht wie in diesem? Der mittelfristige Rückzug angeschlagener Auslandsbanken, wie nach der Finanzkrise bei der RBS zu beobachten, scheint nicht ausgeschlossen. Vor allem aber stellt sich die Frage nach der Zukunft der beiden Top-Banken. Speziell bei der Cormmerzbank ist die weitere Marschrichtung durch das aktuelle Führungschaos fraglich – keine gute Nachricht für die Firmenkunden. markus.dentz[at]finance-magazin.de Info Den vollständigen FINANCE Banken-Survey mit einer ausführlichen Auswertung, vielen Grafiken und Vergleichswerten aus dem Vorjahr können Sie hier beziehen. Weitere Informationen dazu, wie sich die einzelnen Häuser positionieren, lesen Sie auf unserer Themenseite zum Firmenkundengeschäft.

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