Aber warum drängt eine so große Tech-Investmentbank wie Oppenheimer mit weltweit 90 Büros ausgerechnet jetzt nach Deutschland? Gegenüber „Gründerszene“ pries Munk den zuletzt gestiegenen Reifegrad deutscher Deep-Tech-Firmen, also Unternehmen, die an richtungsweisenden Technologien und Lösungen forschen. In Deutschland fänden sich immer mehr Firmen, die in Märkten „mit großem Skalierungspotenzial auch international auf sich aufmerksam machen“.
Laut Munk habe Oppenheimer zuletzt gute Erfahrungen damit gemacht, große US-Unternehmen wie die Social-Media-Konzerne Snap und Facebook, das E-Commerce-Unternehmen Etsy oder den Website-Dienstleister Wix bei deren Fundraising, M&A-Transaktionen oder Börsengängen zu beraten. „Genau dafür sehen wir im deutschen Markt mittlerweile einen hohen Reifegrad“, so Munk in dem Interview. Deutschland habe es bisher an großen Exits gefehlt, die nach Einschätzung von Munk und Oppenheimer in den nächsten Jahren aber definitiv kommen würden, wie die Investmentbank auf Anfrage mitteilte.
Zu den Hauptkonkurrenten dürften hierzulande andere Universalinvestmentbanken zählen, wie beispielsweise die französische Bryan Garnier, in der die deutsche M&A-Beratung Cartagena aufgegangen ist und die sich selbst als „Full-Service-Growth-Investmentbank“ bezeichnet. Aber auch mit auf den Technologiesektor spezialisierten M&A-Beratungen wie GP Bullhound wird sich Oppenheimer messen müssen. Dessen Deutschlandchef Julian Riedlbauer kennt Jens Munk laut „Gründerszene“ noch aus gemeinsamen Frankfurter Zeiten bei dem Beratungshaus Corporate Finance Partners (heute: Acxit Capital).