Die 42-jährige Unternehmensberaterin Christine Mareen Rupp, eine der wenigen weiblichen Partner in ihrer Branche, wechselt zu Deloitte. Sie wird Teil von Deloittes Consulting Executive Committee und soll die Leitung des Bereichs „Operations Transformation“ übernehmen. Ihr Auftrag: Die Service-Line mit Fokus auf die digitale Transformation weiter ausbauen, teilte Deloitte in einer Pressemeldung mit.
Rupp war zuvor 18 Jahre lang bei der Unternehmensberatung Strategy& tätig, der früheren Booz & Company. Seit 2011 war sie Partnerin. Nach der Übernahme von Strategy& durch PwC 2014 wurde sie Mitglied des Consulting Leadership Teams. Strategy& wollte den Wechsel auf Anfrage von FINANCE nicht kommentieren.
Mit der Technologieexpertin Rupp verliert Strategy& genau in dem Bereich Expertise, der aufgrund der Digitalisierungswelle in der Industrie mit das größte Wachstumspotential besitzt. „Ich freue mich sehr, meine Expertise ab sofort bei Deloitte einbringen zu können und meinen Beitrag zu den Deloitte-Wachstumszielen 2020 zu leisten“, sagt Christine Mareen Rupp zu ihrem Wechsel.
Die Big Four drängen in die Technologieberatung
Zum Unbehagen der etablierten Strategieberatungen wie Strategy&, haben alle großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in den vergangenen Jahren ihr Beratungsgeschäft massiv ausgebaut, zum Großteil organisch, aber auch durch Zukäufe. Besonders stark wachsen die Beratungsarme der Big Four mit Digitalisierungsprojekten.
Bei Deloitte, EY und zuletzt auch bei PwC haben die Umsätze aus der Beratung die Erlöse aus der Wirtschaftsprüfung inzwischen sogar überholt. Insbesondere Deloitte konnte in den letzten Jahren organische Wachstumsraten im Beratungsgeschäft von bis zu 45 Prozent erzielen.
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Deloitte will zu EY, PwC und KPMG aufschließen
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Auch unter den Big Four ist der Wettlauf um die Spitzenposition in Deutschland hart. Deloitte ist in Bezug auf den Gesamtumsatz bisher das Schlusslicht unter den vier, setzt aktuell aber zu einer spektakulären Aufholjagd an. „Bis 2020 werden wir den Abstand zu unseren Konkurrenten stark verringern“, kündigte Deloitte-CEO Martin Plendl selbstbewusst an – und geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wir werden nicht mehr die Nummer vier sein.“
Bisher liegt Deloitte in Deutschland mit knapp 1 Milliarde Euro Umsatz noch deutlich hinter EY und KPMG mit 1,6 Milliarden Euro zurück. Der Spitzenreiter PwC kommt sogar auf 1,9 Milliarden Euro Umsatz. Jedoch konnte Deloitte 2016 mit 21,9 Prozent mit Abstand am stärksten wachsen und hob sein Umsatzziel für 2020 auf 1,5 Milliarden Euro an.
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