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EZB erkennt bei deutschen Banken steigende NPL-Risiken

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Die Europäische Zentralbank in Frankfurt weist in ihrem Finanzstabilitätsbericht auf NPL-Risiken bei deutschen Banken hin. Foto: gertect - stock.adobe.com gertect
Die Europäische Zentralbank in Frankfurt weist in ihrem Finanzstabilitätsbericht auf NPL-Risiken bei deutschen Banken hin. Foto: gertect - stock.adobe.com

Sorgen um den weltweiten Handel und politische Unsicherheiten bestimmen derzeit den wirtschaftlichen Ausblick der Europäischen Zentralbank (EZB). Besonders in Deutschland und Österreich registrierte die EZB von April bis Juni etwas höhere Anteile von notleidenden Krediten (NPL).

Diese Risiken führt die EZB in ihrem halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität vor allem auf zwei Bereiche der Unternehmensfinanzierung zurück: kleine und mittelständische Unternehmen (SME) und Gewerbeimmobilien (CRE). Die Kreditrisiken aus dem CRE-Segment rühren für die EZB vor allem von der schwierigen Lage auf dem US-Markt her.

Die Zentralbank hält diese Gefahren insgesamt zwar für überschaubar. Aber anders als noch in ihrem Bericht vom Mai 2024 warnt sie jetzt vor dem starken Engagement einiger deutscher Banken im US-amerikanischen CRE-Segment. Daraus könnten den Instituten Herausforderungen erwachsen. Die „Börsenzeitung” berichtete im Februar 2024, dass die größten dieser CRE-Exposures der deutschen Banken bei der Deutschen Bank und der Helaba liegen.

Deutsche Bank liegt bei CRE-Engagement in den USA vorn

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Schlechte Aussichten bei SMEs könnten Risiken befeuern

Als zweiten Risikofaktor verweist die EZB darauf, dass sich der Anteil notleidender Kredite von SMEs seit Ende 2023 in den meisten Euroländern ebenfalls erhöhte. Das aktuelle Umfeld von steigenden Insolvenzzahlen und schlechten wirtschaftlichen Aussichten vieler Unternehmen könne das Risiko von Ausfällen weiter anheizen – genau das Szenario, das die vergangenen Wochen kennzeichnete.

Insgesamt stellt die EZB aber fest, dass der Anteil von notleidenden Krediten mit 3,6 Prozent auch im 2. Quartal 2024 auf einem sehr niedrigen Stand verharrte. Allerdings verberge sich in diesen NPL-Zahlen für die Eurozone ein deutlicher Anstieg bei den Ausfällen.

Raphael Arnold ist Redakteur bei FINANCE. Er studierte in Gießen und Alexandria (Ägypten) Geschichte, Geografie und Arabisch. Schon vor und während des Studiums schrieb er für verschiedene Tageszeitungen. Bei den Nürnberger Nachrichten absolvierte er ein Volontariat und arbeitete im Anschluss in deren Wirtschaftsredaktion. Danach war er über 13 Jahre für den US-Investment News Service OTR Global als Researcher und Projektmanager tätig. Beim Juve Verlag verantwortete er bis Oktober 2024 knapp acht Jahre lang die Österreich-Publikationen.