Marcus Schenck ist zurück in Deutschland. Der bekannte Investmentbanker soll für die Investmentbank Perella Weinberg in München das erste Deutschlandbüro aufbauen. Bisher betreuten die US-Amerikaner ihre Transaktionen in Deutschland von London aus. Zuletzt berieten sie unter anderem bei der Fusion zwischen Linde und Praxair.
Schenck arbeitet seit Februar für Perella Weinberg und pendelte bisher regelmäßig zwischen seinem Privatsitz Düsseldorf und dem Dienstsitz London, wie er gegenüber der F.A.S. erklärte. Im Sommer sei er mitsamt seiner Familie nach München gezogen. In der Münchener Niederlassung will Perella Weinberg künftig zehn bis 15 Mitarbeiter beschäftigen. Deutschland sei neben Großbritannien und Frankreich einer der drei wichtigsten europäischen Märkte für die Investmentbank, so Schenck.
Die Wahl auf München begründet der Banker mit dem größeren Kundenpotential. In der bayerischen Landeshauptstadt seien einige Dax-Konzerne angesiedelt, zudem schließe die dortige Start-up-Szene immer stärker zu der in Berlin auf, so Schenck.
Schenck arbeitete für Deutsche Bank und Goldman Sachs
Schencks beruflicher Mittelpunkt lag zuvor in Frankfurt. Dort arbeitete er gut drei Jahre für die Deutsche Bank, zunächst als CFO und Nachfolger von Stefan Krause, später dann als Chef der Corporate & Investmentbank.
Zusammen mit Christian Sewing war er zudem Stellvertreter des damaligen CEOs John Cryan. Im Mai vergangenen Jahres kehrte Schenck der Deutschen Bank dann aber den Rücken, dem Vernehmen nach, weil Sewing zum CEO befördert wurde – ein Posten, für den Schenck selbst Ambitionen nachgesagt wurden.
Bevor Schenck zur Deutschen Bank stieß, arbeitete er in Deutschland für die US-Investmentbank Goldman Sachs. Davor war er sieben Jahre lang als Finanzchef für die Finanzen des Energiekonzerns E.on verantwortlich. Seine Karriere begann Schenck bei der Unternehmensberatung McKinsey.
FINANCE-Köpfe
Auch Warburg Pincus kommt nach Deutschland zurück
Neben der US-Investmentbank Perella Weinberg kündigte jüngst ein weiterer großer US-Finanzinvestor zuletzt seine Rückkehr nach Deutschland an: Warburg Pincus wagt den dritten Anlauf und hat im Juni ein Büro in Berlin eröffnet. Die vorherigen Anläufe in München und Frankfurt waren nicht von Erfolg gekrönt.
Wie Perella Weinberg betreute auch Warburg Pincus bis vor Kurzem Transaktionen in Deutschland von London aus. Zuletzt machte Warburg hierzulande mit dem Exit beim deutschen Glasfaserausrüster Inexio auf sich aufmerksam.
