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SFS: Bedeutung konzerneigener Finanzinstitute wächst

SFS bietet Siemens-Kunden Finanzierungslösungen für Infrastrukturprojekte an.
iStock / Thinkstock / Getty Images

Ein aktuelles White Paper von Siemens Financial Services zur Projekt- und Ausrüstungsfinanzierung hebt die wachsende Bedeutung konzerneigener Finanzinstitute hervor: Diese schaffen Mehrwert durch die Kombination aus Finanzexpertise und Technologiekompetenzen wo das traditionelle Kreditgeschäft nicht greift.

Im restriktiven Kreditumfeld werden konzerneigene Finanzinstitute für Konzernkunden immer bedeutender. „Es gibt zurzeit zwar unheimlich viel Liquidität, aber nicht an der richtigen Stelle“, erläutert Roland Chalons-Browne, CEO von Siemens Financial Services (SFS). Trotz interessanter Rendite-Risiko-Profile von Infrastrukturprojekten erschweren fehlende Anlageprodukte und ein starkes Risikobewusstsein Investoren den Eintritt in den Markt. Deshalb verlangen beispielsweise Siemens-Kunden immer wieder alternative Finanzierungslösungen für Infrastruktur- und Ausrüstungsinvestitionen, die das reguläre Kreditgeschäft der Banken nicht anbietet.

Alternative Finanzierungen für Infrastrukturinvestitionen

Während Banken immer häufiger „Originator-Distributor-Modelle“ gegenüber dem klassischen Kreditgeschäft bevorzugen, bieten konzerneigene Finanzinstitute Finanzierungslösungen an, die  die technologische Kompetenz des Mutterkonzerns mit Finanzwissen kombinieren. „Wir finanzieren mit der Siemens Bank, wenn Kunden das benötigen“, sagt Chalons-Browne. Die Finanzierung mit Fremdkapital bis in den niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, aber auch Minderheitsbeteiligungen zwischen 10 Millionen Euro und 40 Millionen Euro sei ein kompetitiver Vorteil. Siemens finanziert zum Teil gemeinsam mit PE-Fonds wie Blackstone, KKR oder Macquarie, die in Infrastruktur investieren. Der weitaus größte Teil des Geschäfts, den Chalons-Browne mit rund 75 Prozent beziffert, stammt aus den Siemens-Geschäftsfeldern. Neben Emerging Markets seien auch die Vereinigten Staaten ein wichtiger Absatzmarkt. Darüber hinaus finanziert SFS aber auch Drittgeschäfte. Bei Finanzierungen agieren die Finanzsparte von Siemens „konservativ“. Größte Risiken sieht der CEO von SFS derzeit im sogenannten „Government Policy Risk“ – wenn also Regierungen kurzfristig gesetzliche Rahmenbedingungen, wie die Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien in Südeuropa, ändern.

Darüber hinaus seien konzerneigene Finanzinstitute in der Lage neue Geschäftsmodelle, wie die Managed Services, zu entwickeln. Hier orientieren sich die Kosten für den Kunden an der tatsächlichen Nutzung der Technologie. Dies ermöglicht Kunden Projekte auf eine Art zu finanzieren, die mögliche Risiken unter den Banken, Anlegern und konzerneigene Finanzinstitute aufteilt, sagt Roland Chalons-Browne.

Aus diesem Grund wächst die Bedeutung konzerneigener Finanzinstitute nicht nur für Kunden sondern auch für den Mutterkonzern, denn Unternehmen spielen eine immer größere Rolle in der Finanzierung von Projekten. Siemens Financial Services selbst ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und lag im Ergebnis vor Ertragssteuern (IBIT) im Jahr 2012 bei 479 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr könnte eine 5 an erster Stelle stehen.

redaktion[at]finance-magazin.de