Bei der Commerzbank herrscht seit heute bittere Klarheit über die Abbaupläne der kommenden Jahre. Bis zu 6.000 Stellen will die Bank bis 2016 abbauen, um die Kosten unter Kontrolle zu bekommen. Von den Plänen sind alle Konzernbereiche betroffen, aber vor allem das Privatkundengeschäft gilt als Verlustbringer und soll in den kommenden Jahren grundlegend umgekrempelt werden. Andere Banken gehen ähnlich vor. Die HypoVereinsbank will laut Reuters gut 1.000 Stellen abbauen und 45 Filialen schließen. Neben dem Privatkundengeschäft wird der Abbau aber vermutlich auch Teile des Geschäfts mit Unternehmen betreffen.
Stellenabbau auch international
Auch international geht der Stellenabbau bei den Banken weiter. Die Barclays Bank plant, im Investmentbanking vor allem in Asien gut 15 Prozent an Personal abzubauen. Das betrifft absolut weniger als 100 Personen, ist aber vor allem vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass Banken gegenwärtig wenn überhaupt noch, dann Wachstumspotential in Asien sehen. Das Ganze ist Teil der umfassenderen Restrukturierung des Investmentbankinggeschäfts bei Barclays, in Zuge dessen die Bank knapp 2.000 Stellen weltweit abbauen will.
Auch wenn in jüngster Zeit die Sorge um die Überlebensfähigkeit mancher Banken abgenommen hat, zeigt der fortwährende Stellenabbau doch, dass der Umbau bei den Banken noch längst nicht zu Ende ist. Außerdem sorgen sich CFOs inzwischen, dass sie künftig weniger Auswahl vor allem bei großen und internationalen Transaktionen haben werden. Zum Teil spiegeln sich Verschiebungen auch bereits in den internationalen League-Tables wieder, in denen vor allem die Schweizer Großbanken jüngst deutlich zurückgefallen sind.