Die niederländische Bank NIBC legt ihr deutsches Leveraged-Finance-Geschäft in neue Hände. Der bisherige Leiter des Geschäftszweigs, Victor Ruitenberg, wechselt FINANCE-Informationen zufolge für die NIBC nach London. Von dort aus ist er wie bisher für die gesamten Leveraged-Finance-Aktivitäten der Bank zuständig, allerdings künftig mit Fokus auf dem britischen statt auf dem deutschen Markt. In diesem Zusammenhang wird Ruitenberg auch Großbritannien-Chef der NIBC – der nächste Schritt auf der Karriereleiter.
Ruitenberg hatte die Verantwortung für das deutsche wie für das internationale Leveraged-Finance-Geschäft vor zwei Jahren übernommen. Damals trat er die Nachfolge von Steffen Böhmert an, der zu dem britischen Finanzinvestor ICG wechselte, um dort Chef des deutschen Debt-Investment-Teams zu werden.
Unter Ruitenberg konnte die NIBC die starke Marktstellung, die Böhmert der Bank erarbeitet hatte, verteidigen. Seit Jahren hält sich die vergleichsweise kleine niederländische Bank in den Top 5 der Banken, die PE-Investoren in Deutschland Akquisitionsfinanzierungen zur Verfügung stellen. In diesem Jahr hat Ruitenbergs Team beispielsweise die Übernahme des Heavy-Metal-Devotionalien-Händlers EMP durch den US-Finanzinvestor Sycamore finanziert.
Jasper Juijn wird Nachfolger von Victor Ruitenberg bei der NIBC
Doch trotz der guten Marktstellung der NIBC wird es dem Vernehmen nach keinen direkten Nachfolger für Victor Ruitenberg mit Stammsitz im Frankfurter Büro geben. Ruitenbergs Aufgaben übernimmt Jasper Juijn, der aktuell das Leveraged-Finance-Geschäft der NIBC für Großbritannien und die Benelux-Länder verantwortet.
Die Verantwortung für Belgien und die Niederlande wird Juijn behalten, gleichzeitig aber mit Ruitenberg den Länderhut für Deutschland und Großbritannien tauschen. Der neue deutsche Leveraged-Finance-Chef arbeitet derzeit schwerpunktmäßig aus dem Den Haager Büro der NIBC Bank heraus.
Klarer Marktführer im deutschen Leveraged-Finance-Geschäft ist derzeit die Commerzbank, mit weitem Abstand gefolgt von der IKB. Um die darauffolgenden Plätze konkurrieren aktuell rund acht Banken, die weitgehend gleichauf liegen. Eine davon ist die NIBC.
Die Marktanteile der Banken stehen jedoch stark unter Druck, seitdem sich Debt-Funds auch am deutschen Private-Equity-Markt breit gemacht haben. Es wird geschätzt, dass die neuen Player ihren Marktanteil in diesem Jahr auf bis zu 25 ausbauen werden – zu Lasten der bislang tonangebenden Banken. In London, wo Ruitenberg künftig dieses Geschäftsfeld leiten wird, sind die Debt-Funds sogar noch stärker aufgekommen als in Deutschland.