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Wie die BayernLB wachsen will

Die BaynernLB setzt auf Wachstum im Firmenkundengeschäft.
BayernLB

In den vergangenen Jahren hatte die BayernLB immer wieder mit Skandalen und den Folgen von Fehlinvestitionen zu kämpfen. Inzwischen steht nach Angaben der Bank Wachstum wieder im Fokus, besonders im Firmenkundengeschäft: Die bayerische Bank will in Deutschland 150 Kunden aus dem Mittelstand und 20 Großkunden neu gewinnen – allein in diesem Jahr.

Derzeit betreue die BayernLB rund 3.000 Kunden, ohne die Kunden der Konzerntochter DKB. Dabei überlegt Firmenkundenvorstand Michael Bücker bereits, ob neue Standorte im Bundesgebiet eröffnet werden können. Die Niederlassung in Düsseldorf, die 2010 nach gescheiterten Fusionsverhandlungen mit der WestLB eröffnet wurde, sei ein „absolutes Erfolgsmodell“. Baden-Württemberg und Hessen seien weitere „spannende Regionen“.

Doch gerade das Firmenkundengeschäft ist hart umkämpft. Viele Banken, darunter auch einige aus dem Ausland, haben ambitionierte Wachstumspläne. Bücker hält manche davon für nicht nachhaltig: „Wir werden sehen, dass sich die ausländischen Banken nach ersten größeren Enttäuschungen zum Teil wieder zurückziehen werden“, glaubt Bücker.

BayernLB will Lieferantenbeziehungen finanzieren

Im Firmenkundengeschäft will sich die BayernLB vor allem mit Produkten für die Zahlungen zwischen Zulieferern und Abnehmern positionieren, Stichwort Supply Chain Finance.

Abnehmer wollen spät zahlen und Zulieferer wollen ihr Geld so schnell wie möglich. „Produkte, die diese widerstreitenden Interessen unter einen Hut bringen, haben aus meiner Sicht eine große Zukunft“, betont Bücker. Darüber hinaus sei es wichtig, dass alle Produkte einfach zu bilanzieren seien. „Die komplexen Strukturen der Vergangenheit haben ausgedient.“

Landesbank muss weiter sparen

In der Bank sieht Bücker noch Potential für Einsparungen. Die BayernLB habe ihre Bilanzsumme in den vergangenen Jahren fast halbiert. „Die IT-Struktur muss daran angepasst werden, ebenso wie die Personalstruktur“, sagt Bücker. „Hier sind wir mit unserem Kostensenkungsprogramm auf einem guten Weg“.

Andere Banken hätten vielleicht nicht früh genug mit Einsparungen begonnen und müssen mit negativen Ergebnissen bei den Stresstests für Banken rechnen. Michael Bücker erwartet deshalb neuen Schwung im M&A-Markt europäischer Banken. „Was aktuell passiert, ist ja nichts anderes als eine intensive Due Diligence von allen größeren Banken in einer Qualität, wie man sie selbst als potentieller Käufer nie durchführen könnte“, erklärt Bücker. Für seine eigene Bank ist er im Hinblick auf die Stresstests optimistisch und rechnet damit, „ordentlich abzuschneiden.“

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Das komplette Interview mit Michael Bücker können Sie in der aktuellen Ausgabe von FINANCE lesen, mehr dazu hier.

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.