Will die DWS ihre Debt-Fonds-Baustelle mit der Deutschen Bank lösen?

Die Deutsche Bank und der Vermögensverwalter DWS haben am heutigen Dienstag eine strategische Partnerschaft im Bereich Private Credit angekündigt. Sie zielt darauf ab, ihr jeweiliges Wirken in der Kreditvergabe und im Investment Management zu bündeln. Ziel der Zusammenarbeit sei es, den Kunden der DWS erweiterte Investitionsmöglichkeiten im Bereich Private Credit zu bieten. „Private Credit ist ein entscheidendes Angebot für unsere Kunden, die nach Investitionsmöglichkeiten in die Realwirtschaft suchen“, betont DWS-CEO Stefan Hoops. Der CEO hob hervor, dass die Partnerschaft mit der Deutschen Bank den Wettbewerbsvorteil der DWS im Bereich Alternative Credit erheblich stärken werde. DWS und Deutsche Bank geben sich flexibel Ein zentrales Element der Kooperation ist der künftig bevorzugte Zugang der börsennotierten DWS zu bestimmten Private-Credit-Angeboten der Deutschen Bank. Dies betreffe insbesondere Asset-Based Finance, Direct Lending sowie weitere Finanzierungsmöglichkeiten im Private-Credit-Bereich, so die Finanzierer. Die Nachfrage nach Private Credit Assets auf Investorenseite sei derzeit groß, sagt der Co-Head of Investment Banking & Global Head of Fixed Income & Currencies der Deutschen Bank, Ram Nayak. Die strategische Zusammenarbeit soll die Stärken beider Unternehmen kombinieren: Die künftige Kooperation soll die starke Position der Deutschen Bank im Bereich Fixed Income, bei der Bereitstellung von Liquidität und Finanzierungsmöglichkeiten mit der Investmenterfahrung und -kompetenz der 110-Milliarden-Euro-starken Alternatives-Plattform von DWS kombinieren. Die Kooperation ist kapitalseitig nicht limitiert, erklärt ein DWS-Sprecher gegenüber FINANCE. Wie viel Geld pro Investment eingesetzt werden kann, wollte das Haus nicht eingrenzen – perspektivisch könnten sowohl größere Unternehmen als auch Mittelständler von dem Finanzierungsangebot Gebrauch machen. Patrick Connors wird Global Head of Private Credit Mit der neuen Kooperation wurde auch eine neue Position geschaffen: Patrick Connors, der bisher Europäischer Leiter der Global Credit Financing and Solutions Group bei der Deutschen Bank war, wird im Rahmen der Kooperation als Global Head of Private Credit zur DWS wechseln. Er bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich Private Credit, insbesondere bei Asset-Based-Finance-Themen, mit und wird in seiner neuen Rolle direkt an Stefan Hoops, CEO der DWS, berichten. DWS hatte wohl Schwierigkeiten mit eigenem Debt-Fonds Anfang 2023 hatte DWS das Ziel ausgerufen, einen neuen Debt-Fonds auflegen zu wollen, und dafür den Natixtis-Banker René Hartert verpflichtet. Bis heute konnte der Asset Manager mit dem Vehikel im Markt allerdings noch nicht Fuß fassen, ein Fonds-Closing steht noch aus. Dass in den vergangenen Jahren die Wichtigkeit von Debt-Fonds als alternative Finanzierungsquelle gestiegen ist, hat einige Banken aufgeweckt und sie zum Handeln bewegt. Wo viele Banken eigene Fondsprodukte lanciert haben, wie etwa die Berenberg Bank oder Oddo BHF, setzte die Commerzbank etwa auf die Kooperation mit dem Debt-Fonds Stepstone. Die Credit Suisse hat sich bereits vor Jahren mit dem Schweizer Asset Manager Patrimonium zusammengetan. Eine ähnliche Strategie dürfte nun auch hinter der Kooperation zwischen der Deutschen Bank und ihrer börsennotierten Tochtergesellschaft DWS stecken – wobei die Deutsche Bank gegenüber FINANCE betont, dass sie der DWS, anders als zwischen Commerzbank und Stepstone, ein globales Netzwerk eröffnet.

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