Main Capital mit Fonds-Closing-Doppel

Doppelschlag bei Main Capital Partners: Der niederländische B2B-Software-Investor hat gleich zwei Fonds mit einem Volumen von insgesamt 2,44 Milliarden Euro geschlossen. Das gab der Private-Equity-Investor soeben bekannt. Der achte Flaggschifffonds hat ein Volumen von 1,9 Milliarden Euro und ist im Vergleich zu seinem Vorgänger aus dem Jahr 2021 fast doppelt so groß (1 Milliarde Euro). Der zweite Fonds, die zweite Generation des „Main Foundation“, ist 500 Millionen Euro schwer, der Vorgänger kam – ebenfalls im Jahr 2021 – auf 210 Millionen Euro. Mit diesem Vehikel investiert Main vor allem in jüngere und schneller wachsende Unternehmen. Info Main Capital beschäftigt rund 70 Mitarbeiter an den Standorten Den Haag, Antwerpen, Stockholm, Boston und Düsseldorf. Insgesamt betreut der Finanzinvestor aktuell 45 Portfoliounternehmen. Hohe Re-up-Rate bei Main-Capital-Fonds 1 Milliarde Euro stammen dabei von neuen Investoren, darunter APG, Tecta Invest sowie Texas Country and District Retirement System. Zu den bestehenden Investoren, die ihre Kapitalzusagen erhöht haben, gehört unter anderem der Asset Manager Hamilton Lane. 25 Prozent der Limited Partners stammen aus den USA. Insgesamt verwaltet Main Capital Partners nun 6 Milliarden Euro. Die Re-up-Rate, die Wiederaufnahmequote, betrug laut Main Capital 115 Prozent über beide Fonds hinweg. Das bedeutet: Einige der bestehenden Investoren haben ihre Kapitalzusagen im Vergleich zum vorherigen Investment erhöht. Der Anteil bestehender zu neuen Investoren ist dabei nahezu paritätisch: 55 Prozent der Investoren haben bereits vorher in Fonds von Main Capital investiert, 45 Prozent der Kapitalgeber sind neu dazugekommen. Rechtliche Unterstützung beim Prozess erhielt der Software-Investor von der Rotterdamer Kanzlei Loyens & Loeff. Fundraising übertrifft selbstgesteckte Ziele Mit den beiden neuen Fonds hat Main Capital Partners das selbstgesteckte Größenziel übertroffen: Ursprünglich war geplant, 1,6 Milliarden beziehungsweise 400 Millionen Euro für die beiden Töpfe einzuwerben. Die Niederländer haben ihr Ziel damit um 22 Prozent geschlagen. Die Nachfrage der Investoren war zudem so groß, dass Main Capital das Fundraising nach sechs Monaten beenden konnte. Offiziell gestartet war der Private-Equity-Investor im Oktober vergangenen Jahres, in der Branche ist es jedoch üblich, bereits vorab auf gute Kontakte zuzugehen und das Investitionsinteresse abzuklopfen. „Wir stehen in kontinuierlichem Austausch mit unseren Limited Partners“, lässt Main-Deutschlandchef Sven van Berge Henegouwen dazu wissen. Mehr zum Thema EQT schließt milliardenschweren Impact-Fonds EQT hat den „Future“-Fonds bei 3 Milliarden Euro geschlossen, inklusive Co-Investments beläuft sich das Volumen gar auf 3,6 Milliarden Euro. Punkten konnte der Private-Equity-Investor mit einem neuen Ansatz. Mehr lesen Main Capital erzielt Money Multiple von über 4x Ein Geheimrezept für das erfolgreiche Fundraising in schwierigen Zeiten hat Main Capital nicht – und es gab laut van Berge Henegouwen außer der Option, Co-Investments einzugehen, auch keine besonderen Konditionen für die Limited Partners, die ein Investment schmackhafter gemacht hätten. „Unsere Strategie, uns in den Kernregionen DACH, Benelux, Nordics sowie in den USA auf profitable und stark wachsende B2B-Software-Unternehmen mit einem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze zu fokussieren, hat sich ausgezahlt“, ist van Berge Henegouwen überzeugt. Darüber hinaus verfüge Main Capital über einen „sehr guten Track Record“. In der Tat haben die Niederländer über insgesamt 30 Exits in der bisherigen 20-jährigen Unternehmensgeschichte einen durchschnittlichen Money Multiple von mehr als 4x erzielt. Die Verlustrate lag in diesem Zeitraum bei deutlich unter 0,5 Prozent. Main Capital kann größere Tickets ziehen Beim Investitionsfokus bleibt sich der Finanzinvestor größtenteils treu, Main Capital investiert weiterhin in profitable kleine und mittelgroße Unternehmen aus dem Bereich Enterprise Software. In diesem Segment hat sich der Private-Equity-Investor unter anderem auf die Sektoren Healthtech, Govtech, HR-Tech und Cybersecurity spezialisiert. In Deutschland ist Main Capital aktuell an 13 Unternehmen beteiligt. Erst kürzlich haben die Niederländer hierzulande mit Cisbox und Buchner zwei neue Plattformunternehmen übernommen. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Add-ons vernünftig integriert werden“ Sven van Berge Henegouwen, DACH-Chef bei Main Capital Partners Zwischen 5 und 150 Millionen Euro wollen die Niederländer pro Unternehmen in die Hand nehmen, früher lag das obere Ende bei rund 100 Millionen Euro. „Wir können künftig etwas größere Unternehmen kaufen“, erläutert van Berge Henegouwen. Einschränken will sich der Finanzinvestor jedoch nicht: „Wir werden aber auch mehr Unternehmen mit dem Geld aus den beiden neuen Fonds erwerben und wollen unseren Beteiligungen ermöglichen, mit dem zusätzlichen Kapital mehr Add-ons zu tätigen.“ Wichtig für den Private-Equity-Investor: „Wir machen nicht nur ‚Buy & Build‘, sondern legen auch großen Wert darauf, dass die Add-ons vernünftig integriert werden“, stellt van Berge Henegouwen klar. Bereitet Main Capital die nächsten Exits vor? Das vergangene Jahr startete für sein Haus mit reger Deal-Aktivität, allerdings auf der Verkaufsseite. Im Januar 2023 veräußerte der Investor das Stuttgarter Einkaufs-Software-Unternehmen Onventis an den Tech-Investor Keensight Capital. Beim Ausstieg hat Main Capital nach FINANCE-Informationen einen Money Multiple von über 5x realisiert. Nach diesem Verkauf blieb es nicht ruhig bei Main Capital Partners: 2023 kamen die Niederländer nach eigener Aussage auf insgesamt mehr als 40 Deals, davon 12 neue Plattform-Investments, 26 Add-on-Transaktionen sowie sechs Exits. Die Fondsgenerationen vier, fünf, sechs und sieben sind laut van Berge Henegouwen nahezu ausinvestiert, lediglich einige Add-ons kann der Finanzinvestor mit dem übrigen Geld noch kaufen. Mehr zum Thema Starker Exit für Main Capital Main Capital Partners verkauft den Software-Anbieter Onventis an den Tech-Investor Keensight – mit einem überdurchschnittlich hohen Money Multiple. Mehr lesen 2024 soll die Deal-Aktivität nicht abreißen: „Wir sehen noch viele Investitionsmöglichkeiten, auch in der DACH-Region“, sagt van Berge Henegouwen. Rund ein Drittel des Kapitals aus den beiden neuen Fonds soll in den deutschsprachigen Raum fließen. In den nächsten Jahren will Main Capital insgesamt bis zu 1 Milliarde Euro in Unternehmen aus der DACH-Region investieren. Mit Jobrouter und Hype Innovation haben die Niederländer aber auch zwei deutsche Unternehmen im Portfolio, die angesichts ihrer Haltedauer von fünf beziehungsweise sechs Jahren durchaus mögliche Exit-Kandidaten sein könnten. Hierzu hält sich der Finanzinvestor aber bedeckt: „Wir haben Ende vergangenen Jahres und auch in diesem Jahr bereits Add-ons für beide Unternehmen gekauft. Unser kurzfristiger Fokus liegt daher zuerst auf der Integration der Unternehmen.“

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