CFO Kusterer wappnet EnBW für die grüne Transformation

Drei abgeschlossene Transaktionen, 4,1 Milliarden Euro, eine Woche: Das ist die aktuelle Bilanz des Finanzteams rund um CFO Thomas Kusterer bei EnBW. Neben dem erfolgreichen Abschluss einer Kapitalerhöhung in Höhe von 3,1 Milliarden Euro, platzierten die Karlsruher Mitte Juli eine grüne Hybridanleihe (500 Millionen Euro) und schlossen einen neuen Kreditvertrag im Volumen von 500 Millionen Euro ab, der nicht nur mit einem Sustainability-Link ausgestattet ist, sondern auch von der italienischen Exportkreditagentur SACE (Servizi Assicurativi del Commercio Estero) garantiert wird. Noch knapp vor der Sommerpause an den Kapitalmärkten spülten die drei Transaktionen so innerhalb weniger Tage 4,1 Milliarden Euro in die Kassen des Energiekonzerns, die EnBW nun vorrangig in die Energiewende investieren möchte. Gleichzeitig stärkt der Konzern durch den Kreditvertrag mit Unterstützung der SACE seine Marktstellung außerhalb Deutschlands und kann mit dem Eigen- und Hybridkapital seine ratingrelevanten Finanzkennzahlen stärken. Ein Erfolg für EnBW-Finanzchef Thomas Kusterer, der sich damit den Titel CFO des Monats Juli sichert. Für Kusterer ist dies nicht die erste Auszeichnung: 2023 kürte ihn FINANCE zum „CFO des Jahres”. FINANCE Köpfe Thomas Kusterer EnBW Energie Baden-Württemberg AG Mehr lesen EnBW mit ehrgeizigem Investitionsprogramm Das Kapital hilft dem CFO und EnBW jedoch vor allem, das ambitionierte Investitionsziel für die kommenden Jahre zu erreichen. Zwischen 2024 und 2030 sollen Bruttoinvestitionen in Höhe von bis zu 50 Milliarden Euro in den klimaneutralen Umbau des Energiesystems fließen. Für den Konzern ist es das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte. Allein im Zeitraum von 2025 bis 2027 wollen die Karlsruher fast 26 Milliarden Euro in den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze, den Neubau von Wind- und Solaranlagen, wasserstofffähige Gaskraftwerke, das geplante Wasserstoffkernnetz sowie den weiteren Ausbau der Elektromobilität stecken. Grüne Transformation muss finanziert werden Die Finanzierung dieser grünen Transformation ist ein finanzieller Kraftakt für das Unternehmen und dürfte zu einer der größten Aufgaben für CFO Kusterer und sein Team geworden sein. Denn allein aus dem operativen Ergebnis des Konzerns lässt sich der Umbau für die Energiewende nicht stemmen. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der Karlsruher bei knapp 4,9 Milliarden Euro (2023: rund 6,4 Milliarden Euro). Demgegenüber standen 2024 bereits Bruttoinvestitionen in Höhe von 6,2 Milliarden Euro. Rund 2,2 Milliarden Euro davon flossen dabei in die nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur und weitere 1,4 Milliarden Euro in erneuerbare Energien. Alles zum Thema Green Finance Grüne Anleihen, Schuldscheine und Kredite – der Markt für Green Finance entwickelt sich weiter. Die jüngsten Trends und Transaktionen finden Sie auf dieser Themenseite. Mehr lesen Um den eigenen Investitionszielen gerecht zu werden, muss EnBW daher auf der Fremdkapitalseite zusätzliche Milliarden an grünem Kapital einsammeln. „Unsere guten operativen Erträge steuern nur einen Teil zur Finanzierung unserer Investitionen bei”, hatte CFO Kusterer im April 2024 bei FINANCE-TV erläutert. Weitere rund 18 Milliarden Euro erwartete der EnBW-Finanzchef aus dem Verkauf von Minderheitsanteilen an den Wind- und Solarparks des Unternehmens. „Und 2,5 bis 3 Milliarden Euro müssen wir uns pro Jahr am Kapitalmarkt besorgen“, so Kusterer. EnBW ist Stammgast am Green-Finance-Markt Daher hat sich der Konzern, auch dank Finanzchef Kusterer, am Green-Finance-Markt mittlerweile zu einem Stammgast etabliert. Seit dem ersten Green Bond im Jahr 2018 haben die Karlsruher nach Angaben des Konzerns im Geschäftsbericht für das Jahr 2024 bereits grüne Anleihen im Gesamtvolumen von rund 8,3 Milliarden Euro am Kapitalmarkt platziert. Allein 2024 waren es 3,3 Milliarden Euro, die die grüne Transformation des Konzerns maßgeblich mitfinanzieren. Mehr zum Thema Finanzierungen: EnBW, Vonovia, Sdui EnBW sammelt Milliarden für sein Investitionspaket ein, Vonovia hat einen neuen Revolver und Sdui bekommt prominente Unterstützung aus den USA – der wöchentliche Finanzierungsticker. Mehr lesen Neben Green Bonds finden sich im Finanzierungs-Mix des Energiekonzerns seit 2020 auch ein grüner Schuldschein im Volumen von 100 Millionen Euro, der von der EnBW-Tochter VNG aufgelegt wurde und eine im Juli 2024 aufgestockte syndizierte Kreditlinie mit Sustainability-Link in Höhe von 2 Milliarden Euro. Mit der neuen Kreditlinie in Höhe von 500 Millionen Euro kommt ein weiterer Sustainability-linked Loan hinzu. Das Besondere: 80 Prozent des Kreditbetrags, zuzüglich Zinsen, sind mit einer Garantie der italienischen Exportkreditagentur „SACE“ besichert. Zudem sieht der Darlehensvertrag eine Kooperation des Einkaufsbereichs von EnBW mit der SACE vor, die der Förderung und Vertiefung von Geschäftsbeziehungen mit italienischen Lieferanten dient. Durch die erfolgreich abgeschlossene Kapitalerhöhung in Höhe von 3,1 Milliarden Euro hat CFO Kusterer zudem weiteren finanziellen Handlungsspielraum für die Karlsruher geschaffen. Denn das größere Eigenkapital gibt dem Konzern zusätzlichen Rückenwind an den Kapitalmärkten. Damit dürfte CFO Kusterer EnBW ein ganzes Stück näher an das Ziel der grünen Transformation des Energiesystems gebracht haben.

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