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Rekrutierungsboom bei Auditoren und Tax Managern

Besonders die Suche nach Auditoren und Tax Managern zog mit 40 und 30 Prozent Zuwachs im ersten Quartal an.
BrianAJackson/Thinkstock/Getty Images

Der Stellenmarkt für Finanzfachkräfte hat sich im ersten Quartal 2016 positiv entwickelt. Dies geht aus einer Studie des Personaldienstleisters Hays hervor. Die Mannheimer Personaldienstleister untersuchten in in den ersten drei Monaten dieses Jahres Anzeigen für rund 13.000 Positionen, um ihren seit Anfang 2011 laufenden Langzeitvergleich fortzuführen.

Die Anzahl der Stellenausschreibungen für Finance-Fachkräfte ist im ersten Quartal gegenüber dem Abschlussquartal 2015 um satte 19 Prozentpunkte gestiegen. Doch Ende 2015 war die Nachfrage nach Finance-Fachkräften ausgesprochen schwach. Im langjährigen Vergleich liegt das erste Quartal 2016 noch immer rund 7 Prozent unter dem Stand von 2011, dem Referenzwert des Hays-Fachkräfteindex für Finanzberufe. Problematisch: Abgesehen vom Finance-Bereich trifft diese Beobachtung sonst nur noch auf Fachkräfte aus dem Ingenieurswesen zu.

Als Gründe für den Rückgang seit 2011 nennt Hays „Verschiebungen der Stellenanzeigen in den Social-Media-Bereich“. Unternehmen inserieren also schlicht nicht mehr so viel in klassischen Stellenportalen, sondern nutzen vermehrt soziale Netzwerke, um Kandidaten zu finden. Auch die  „Professionalisierung und Digitalisierung im Finance-Bereich, die zur Effizienzsteigerung beitragen“, spielt laut Andreas Janke, Senior Abteilungsleiter Finance bei Hays, eine Rolle.

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Konzerne holen outgesourcte Audit- und Tax-Aufgaben zurück

Besonders Auditoren und Tax Manager waren im ersten Quartal 2016 gefragt. Gegenüber dem Vorquartal ist die Nachfrage nach diesen Spezialisten um rund 40 beziehungsweise 30 Prozent angestiegen. Schon vor einem Jahr hatte es so ausgesehen, als ob Tax-Manager am Arbeitsmarkt immer begehrter werden.

Hier sieht Janke die gestiegenen Anforderungen des Gesetzgebers an die Unternehmen als wichtigen Faktor. „Dazu kommt, dass die Offshoring-Thematik mit Shared Service Centern anscheinend kein langfristiger Trend ist.“ Der technische Bereich der Auditoren und Tax Manager werde daher wieder zurück ins Unternehmen geholt. „Die Qualität der Rechnungslegung wird zunehmend höher eingeschätzt, wenn sie inländisch angesiedelt ist“, sagt Janke.

Dazu komme laut Hays die Digitalisierung, die es mittleren und kleinen Unternehmen ermögliche, eigene Audit- und Tax-Manager-Funktionen zu besetzen. Laut Janke sei die Arbeit aufgrund der Digitalisierung nicht mehr so komplex und kleinere Mittelständler könnten sich eigene Teams leisten. Auch die zuletzt wieder häufiger gewordenen Compliance-Skandale spielen beim Nachfrageanstieg eine Rolle, glaubt der Hays-Experte: „In diesem Kontext hinterfragen Unternehmen gerade in letzter Zeit die internen Kontrollsysteme. Damit kommt es ebenfalls zu einer Nachfragesteigerung nach Auditoren und Tax Managern.“

Insgesamt gehören Auditoren und Steuerspezialisten jedoch nicht zu den begehrtesten Finanzfachkräften. Diese Position behaupten nach wie vor die Controller, für die zuletzt rund 5.000 Stellenanzeigen geschaltet waren. Auf die kleinste Gruppe, den Leiter Rechnungswesen, entfallen etwa 600 Anzeigen“, berichtet Kathrin Möckel, Senior-Referentin Market Research bei Hays.

tim.grossheimann[at]finance-magazin.de

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Wie viel Auditoren, Tax-Manager und andere Finance-Spezialisten verdienen, zeigt der aktuelle FINANCE-Gehaltsreport.