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CFO Simone Menne verlässt Boehringer Ingelheim

Simone Menne verlässt Boehringer Ingelheim. Für die Finanzchefin war es nur eine kurze Station bei dem Pharmakonzern.
Boehringer Ingelheim

In einem aufsehenerregenden Wechsel war die Ex-Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne im Sommer 2016 beim Familienunternehmen Boehringer Ingelheim angetreten. Jetzt geht sie schon wieder, wie Boehringer Ingelheim am Freitagvormittag in einer Pressemitteilung bekanntgab. Menne tritt demnach zum Ende des Jahres ab.

„Im Laufe des Jahres wurde in Gesprächen zur Strategie des Familienunternehmens offensichtlich, dass sich die Vorstellungen und Einschätzungen nicht immer zur Deckung bringen ließen“, heißt es in der Erklärung. „Simone Menne hat sich daher entschlossen, ihren beruflichen Weg außerhalb des Unternehmens weiter zu verfolgen.“

Menne wollte Boehringer für den Kapitalmarkt öffnen

Medienberichten zufolge lag die Finanzchefin mit Firmenerbe und CEO Hubertus von Baumbach vor allem in einem Punkt über Kreuz: Menne wollte Boehringer an den Kapitalmarkt führen, die Gründerfamilie hatte dafür nichts übrig. Dabei sagte sie im Juni noch im Interview mit FINANCE: „Ich wurde auch an Bord geholt, um ein gewisses Kapitalmarktdenken in die Firma zu bringen.“ Denkbar seien ein Corporate Bond oder ein Schuldschein, so die Finanzchefin damals. Wohin es Menne nun zieht, ist nicht bekannt.

Boehringer hat schon einen Nachfolger für Menne gefunden, und zwar den IT-Chef des Unternehmens Michael Schmelmer. CEO von Baumbach ordnet die Berufung Schmelmers zum Finanzchef im Zuge der Digitalisierung Boehringers ein: „Mit seiner breiten Kenntnis der digitalen Technologien sowie deren Anwendung wird Herr Schmelmer in einer Zeit des Umbruches, in dem sich die ganze Industrie befindet, umfassendes Wissen, Erfahrung und wichtige Impulse beisteuern.“

florian.bamberg[at]finance-magazin.de

FINANCE-Köpfe

Simone Menne, Boehringer Ingelheim GmbH & Co. KG

Menne startet 1987 in der Revisionsabteilung von ITT und wechselt 1989 als Revisorin zur Deutschen Lufthansa. Seitdem ist sie in diversen Positionen dort tätig gewesen. Ab 1992 leitet sie das Rechnungswesen für die Region Westafrika. Drei Jahre später wechselt Menne nach Deutschland zur Lufthansa Revenue Services und leitet bis 1999 die EDV, die Nutzerservices sowie ein Projekt zur Neuausrichtung der Erlös- und Leistungsrechnung des Geschäftsbereichs Lufthansa Passage. Darüber hinaus ist sie die Geschäftsführerin der Lufthansa Revenue Services.

Von 1999 bis 2004 verantwortet sie die kaufmännische Verwaltung sowie den Personalbereich, bis 2001 zunächst für die Region Südwesteuropa, später dann für Europa insgesamt. Von 2004 bis 2010 übernimmt Menne die Leitung des Finanz- und Rechnungswesens der Lufthansa Technik.

2010 wechselt Menne als CFO zur Fluggesellschaft British Midland, an der die Lufthansa beteiligt ist, bis sie 2012 zur Finanzchefin der Deutschen Lufthansa berufen wird. Neben ihrem CFO-Job beim Lufthansa-Konzern ist Menne Aufsichtsratsvorsitzende der Lufthansa Cargo AG, LSG Lufthansa Service Holding AG, Lufthansa Systems AG, sowie der Delvag Luftfahrtversicherungs AG. Außerdem ist sie Aufsichtsratsmitglied der Lufthansa Technik AG.

Im August 2016 verlässt sie auf eigenen Wunsch die Lufthansa, um sich "persönlich weterzuentwickeln". Sie geht als Finanzchefin zu dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim. Im Dezember 2017 verlässt Simone Menne das Unternehmen wieder.

Menne bleibt weiterhin als Aufsichtsrätin für verschiedene Unternehmen tätig und widmet sich 2018 einem neuen Projekt: Sie eröffnet eine Kunstgalerie in ihrer Heimatstadt Kiel.

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