Nach 15 Jahren verlässt Finanzvorstand Stephan Hinrichs den Tiefkühlkostproduzenten Frosta. Der CFO geht zum Ende des Jahres auf eigenen Wunsch, wie es in einer Pflichtmitteilung des Unternehmens heißt. Die Begründung lautet, dass sich der 55-Jährige neuen beruflichen Herausforderungen stellen wolle.
Die Suche nach einem Nachfolger ist noch im Gange. Bleibt diese bis Anfang nächsten Jahres ohne Erfolg, übernimmt Frosta-Chef und -Großaktionär Felix Ahlers zusätzlich das Finanzressort. Trotz dieser Interimslösung macht sich Noch-CFO Stephan Hinrichs keine Sorgen um die Zukunft des mittelständischen Unternehmens: „Wir sind im Bereich Finanzen ein gut aufgestelltes Team, so dass ich zuversichtlich bin, dass die Zeit bis zur Präsentation eines neuen Finanzvorstandes gut überbrückt werden kann“, erklärte der scheidende Finanzchef gegenüber FINANCE.
Der promovierte Betriebswirt kam 1999 zu Frosta, wo er neben den Finanzen auch die Ressorts Verwaltung und IT betreut. Zuvor arbeitete er für PwC und war bei den Industriekonzernen Wellcome und Reckitt & Colman insgesamt neun Jahre als Finanzdirektor tätig.
CFO Stephan Hinrichs hat Frosta solide aufgestellt
Hinrichs verlässt das Unternehmen zu einem Zeitpunkt, an dem sich die vor vielen Jahren ausgerufene Qualitätsoffensive auszuzahlen beginnt. Frosta hatte als einer der ersten Hersteller von Tiefkühlkost auf künstliche Zusatzstoffe weitgehend verzichtet, doch es dauerte eine Weile, bis die Konsumenten die damit verbundenen Preiserhöhungen annahmen.
Inzwischen scheint dies jedoch der Fall zu sein. 2014 wuchs der Umsatz um 5 Prozent auf 408 Millionen Euro, der Konzerngewinn von 12 auf 17,3 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte 24,8 Millionen Euro. Für das laufende Jahr erwartet Frosta ein weiteres moderates Wachstum. Auch die Finanzlage ist solide, die Eigenkapitalquote liegt bei über 50 Prozent.
Das 1905 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Bremerhaven beschäftigt derzeit rund 1.600 Mitarbeiter und wird mehrheitlich von den beiden Unternehmern Dirk und Felix Ahlers kontrolliert. Ein Minderheitsanteil wird an der Börse gehandelt, die Marktkapitalisierung liegt bei 255 Millionen Euro. In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Kurs verdoppelt.