Personalwechsel in Berlin: Der Deutsche-Bahn-Chef und ehemalige CFO Richard Lutz wird den Konzern „zeitnah“ verlassen, das teilten die Deutsche Bahn und das Bundesministerium für Verkehr am heutigen späten Donnerstagnachmittag mit. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder habe sich darauf mit Lutz und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Gatzer einvernehmlich verständigt. „Es ist Zeit für eine Neuaufstellung, sowohl strukturell als auch personell“, heißt es dazu in der Mitteilung.
Damit wird Lutz sein Amt nach acht Jahren vorzeitig niederlegen. Sein Vertrag hatte ursprünglich eine Laufzeit bis 2027. Der ehemalige Finanzvorstand wird seine Aufgaben weiterhin geschäftsführend wahrnehmen, bis der Konzern eine Nachfolge gefunden hat, teilte das Ministerium weiter mit.
Lutz war von 2010 bis 2017 CFO der Deutschen Bahn
Lutz blickt auf eine lange Karriere innerhalb des Bahnkonzerns. Er startete bei dem Unternehmen 1994 als Controller. 2010 wurde der Manager CFO der Deutschen Bahn und agierte bis 2017 als Vorstand Finanzen und Controlling bei den Berlinern. Von August 2015 an verantwortete Lutz außerdem die internationalen Geschäftsfelder DB Arriva und DB Schenker Logistics sowie die Bereiche Beschaffung und IT.
Dann folgte der Aufstieg an die Spitze der Bahn. Nachdem der frühere Bahnchef Rüdiger Grube im Januar 2017 kurzfristig sein Amt niedergelegt hat, übernahm Lutz den Posten zunächst interimistisch. Wenig später ernannte ihn der damalige Verkehrsminister Alexander Dobrindt zum dauerhaften Bahnchef.
Nun wird seine Zeit bei dem Konzern enden. „Ich habe immer gesagt: erst die Strategie, dann das Personal“, kommentiert Bundesverkehrsminister Schnieder die Personalie. „Unser Konzept steht in den Grundzügen, jetzt gilt es, die passende Person zu finden, die es umsetzt. Auch für diesen Auswahlprozess gilt: Gründlichkeit und Sorgfalt vor Schnelligkeit!“ Schnieder dankte Lutz zudem für sein Engagement in schwierigen Zeiten bei der Bahn. Den weiteren steinigen Weg wird er künftig nicht mehr begleiten.
Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.
