Der vor der Übernahme stehende Immobilienkonzern GSW hat CFO Andreas Segal und COO Jörg Schwagenscheidt gemeinsam mit der Unternehmensführung betraut. Wie der Aufsichtsrat nach seiner heutigen Sitzung bekanntgab werden die beiden Vorstände die Geschicke der GSW künftig als gleichberechtigte Co-CEOs lenken. Die beiden Manager führen die Geschäfte des Berliner Immobilienkonzerns nach dem Rücktritt von Bernd Kottmann bereits interimistisch; der Aufsichtsrat war seitdem auf der Suche nach einem neuen Chef.
„Wir haben in einem mehrwöchigen Prozess gemeinsam mit einem externen Personalberater intensiv verschiedene externe und interne Lösungen geprüft. Abschließend sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine bessere Lösung als die Doppelspitze gibt. Herr Schwagenscheidt und Herr Segal haben in den vergangenen Jahren den Börsengang der GSW erfolgreich verantwortet und Vertrauen am Kapitalmarkt und in der Belegschaft aufgebaut. In den letzten Wochen haben sie bewiesen, dass sie den Wachstumskurs der GSW und die interne Organisation hervorragend im Zweiergespann umsetzen“, sagte Aufsichtsratschef Claus Wisser. Die Bestellung eines weiteren Vorstandsmitglieds sei nicht geplant.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen dürfte die vorgestellte Lösung jedoch eine begrenzte Halbwertszeit haben: Anfang der Woche überraschte Konkurrent Deutsche Wohnen mit einem 1,75 Milliarden Euro teuren Übernahmeangebot für GSW am Markt. Käme der Deal zustande, entstünde der zweitgrößte Wohnungsverwalter in Deutschland. Dieser hätte sogar das Gewicht, in den deutschen Aktienindex DAX aufzusteigen. Die GSW hat sich offiziell noch nicht zu der Offerte geäußert. Man werde das Angebot prüfen und dann eine öffentliche Einschätzung geben, hieß es aus Berlin. Kommt die Übernahme zustande dürften die Karten im Vorstand neu gemischt werden.