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Jens Schulte wird neuer Finanzvorstand bei Schott

Zentrale in Mainz: Jens Schulte wird ab Juli die Finanzen bei Schott leiten.
Schott

Der Technologiekonzern Schott bekommt zum 1. Juli einen neuen CFO. Dann wird Jens Schulte den Posten vom bisherigen Finanzchef Klaus Rübenthaler übernehmen. Während Rübenthaler das Unternehmen verlässt, wird der 44-Jährige Schulte dessen Platz im Schott-Vorstand übernehmen. Schulte wird für die Bereiche Finanzen, Informationstechnologie und Einkauf verantwortlich sein.

Jens Schulte war zuletzt beim Liechtensteiner Werkzeughersteller Hilti tätig, wo er die Bereiche Finanzen und Controlling leitete. Vorher sammelte der studierte Betriebswirt Erfahrungen bei der Unternehmensberatung McKinsey, bei Goldman Sachs und bei Siemens. Für Schulte als neuem CFO sprachen letztlich wohl vor allen Dingen seine internationalen Erfahrungen. Schott-Aufsichtsratschef Dieter Kurz bezeichnete Jens Schulte als „einen ausgewiesenen Finanzexperten mit internationaler Managementerfahrung“.

Sanierung von Schott scheint zu glücken

Die Zahlen, die Jens Schulte bei seinem neuen Arbeitgeber vorfinden wird, dürften den 44-Jährigen erfreuen: Schott konnte im vergangenen Jahr einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 178 Millionen Euro erreichen und damit um über 30 Prozent oder 43 Millionen Euro zulegen. Der Umsatz des Stiftungsunternehmens stieg hingegen nun um 3 Prozent auf 1,93 Milliarden Euro an. Der hohe Gewinnanstieg erklärt sich vor dem Hintergrund der schweren Schieflage, in die Schott durch einen verlustreichen Ausflug ins Solargeschäft geraten war. Doch der Turnaround scheint zu greifen: Die Eigenkapitalquote konnte von 18 auf 24 Prozent erhöht werden.

Das Traditionsunternehmen aus Mainz beschäftigt weltweit über 15.000 Mitarbeiter und hat einen großen Konzernumbruch hinter sich. So zog sich Schott unter anderem aus dem Markt für Machine-Vision-Anwendungen zurück und verkaufte sein Food-Display-Geschäft in Nordamerika. Auch das nachfrageschwache Geschäftsfeld „Concentrated Solar Power“ wurde restrukturiert.

Für 2016 prognostiziert Schott erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Glasspezialist rechnet in mit einem Wachstum von 3 bis 5 Prozent, wozu  auch Akquisitionen beitragen sollen. Zudem hat Schott inzwischen auch wieder die Finanzkraft, um seinen weltweiten Fußabdruck zu vergrößern: Mehrere Millionen Euro sollen in den Bau eines  neuen Werkes zur Herstellung von Pharmaverpackungen südlich von Shanghai fließen.

julian.woehr[at]finance-magazin.de