Kristin Neumanns spezielle Aufgaben bei Knauf

Kristin Neumann blickt auf eine lange Karriere in der Finanzabteilung zurück. CFO-Positionen bei dem mittlerweile insolventen Reiseveranstalter Thomas Cook, bei der ehemaligen Catering-Tochter der Lufthansa LSG und bei dem Chemiekonzern Brenntag zieren ihren Lebenslauf. Nun hat Neumann eine neue Aufgabe angenommen – und dieses Mal nicht als Finanzchefin. Seit dem 1. September ist die Managerin geschäftsführende Gesellschafterin bei dem familiengeführten Baustoffkonzern Knauf. Mit Neumann erweitert Knauf sein Führungsteam von drei auf vier Mitglieder. Dort agiert sie derzeit neben Alexander Knauf, dem Sprecher der geschäftsführenden Gesellschafter, Jörg Kampmeyer und Uwe Knotzer. Keine neue CFO-Rolle für Neumann In ihrer neuen Rolle verantwortet Neumann verschiedene Gruppenfunktionen. Dazu zählen die CFO-Funktionen sowie die Bereiche Unternehmensentwicklung, Personal, Recht & Compliance, Revision, IT und SAP-Transformation. Damit verantwortet Neumann nun ein breites Spektrum an Ressorts – Verantwortung für operative Geschäfte wird sie indes nicht innehaben, wie ein Unternehmenssprecher von Knauf auf FINANCE-Anfrage erklärt. Stattdessen wird Knauf-CFO Martin Stürmer, dessen Position unterhalb der Geschäftsführung angesiedelt ist, an Neumann berichten. Stürmer ist ein waschechtes Eigengewächs des Familienunternehmens und blickt auf eine lange Karriere bei Knauf zurück – seit mehr als 30 Jahren ist er dort aktiv. Finanzchef ist der Manager bereits seit 2009, und das soll auch so bleiben, sagt Knauf weiter. FINANCE Köpfe Dr. Kristin Neumann Brenntag SE Mehr lesen Familie Knauf weiterhin im Gesellschafterausschuss Nach einer Übergangsphase übernimmt Neumann zum Jahreswechsel ihre Verantwortungsbereiche von Alexander Knauf. Dieser wird in den Gesellschafterausschuss wechseln, der über der Geschäftsführung angesiedelt ist. Murat Akyildiz wird zum 1. Januar 2026 als geschäftsführender Gesellschafter die Managementebene komplettieren. Damit liegt die primäre Führung des Unternehmens künftig nicht mehr in den Händen der Familie Knauf, die den Baustoffkonzern 1932 in Unterfranken gegründet hat. Das ist nicht das erste Mal der Fall: Zwischen 2008 und 2012 wurde das Familienunternehmen, das im vergangenen Jahr 15,6 Milliarden Euro erwirtschaftete, von externen Managern geführt. Dies galt zum Eintritt von Alexander Knauf im Jahr 2013, so ein Knauf-Sprecher gegenüber FINANCE. Die Kontrolle gibt die Familie Knauf trotzdem nicht ab: Sie ist weiterhin im Gesellschafterausschuss vertreten, der die Geschäftsführung von Knauf überwacht und damit die Interessen der Eigentümer weiter repräsentiert. Teil des Ausschusses sind neben Mitgliedern der Familie mit Bayer-CFO Wolfgang Nickl, Sika-CEO Thomas Hasler sowie Paul-Bernhard Kallen außerdem drei externe Manager. Kristin Neumann haftet mit Privatvermögen Darüber hinaus befindet sich Knauf immer noch zu 100 Prozent in Familienhand, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte. Als geschäftsführende Gesellschafterin ist die ehemalige Brenntag-CFO nicht am Kapital des Unternehmens aus Unterfranken beteiligt. Eine Besonderheit gibt es dennoch: In ihrer neuen Funktion befindet sich Neumann bei dem als Kommanditgesellschaft (KG) geführten Familienunternehmen als Komplementärin im Ernstfall mit ihrem Privatvermögen in der Haftung. In diesem neuen Umfeld wird sich Neumann nun einfinden müssen. Es ist ihr erster Job in einem familiengeführten Unternehmen.

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