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UBS: CFO Tom Naratil übernimmt auch COO-Funktion

Die UBS verteilt die Aufgaben in ihrem Führungsteam neu.
UBS

Bei der UBS wird die Macht neu verteilt: Group-CFO Tom Naratil übernimmt zum 1. Januar 2014 zusätzlich die Funktion des Group COO bei der Schweizer Großbank. Der gebürtige Amerikaner wird damit künftig auch für die Bereiche Group Technology, Group Operations, Corporate Services sowie das Industrialisierungsprogramm der Bank zuständig sein. Außerdem wird das Corporate Development neu in der Zuständigkeit von Naratil angesiedelt.

Hintergrund dieses Aufgabenzuwachses ist der Rücktritt von John Fraser als CEO des Global Asset Managements der UBS. Auf Fraser wird der aktuelle COO der Schweizer Bank, Ulrich Körner, nachfolgen. Er gibt sein derzeitiges Amt deshalb im Januar ab, seine Funktion als Chef des Geschäfts in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika behält er jedoch. Fraser werde während der Übergangsphase Unterstützung leisten und seine Position als Chairman des Global Asset Managements beibehalten, heißt es in einer Mitteilung der Bank.

CFO Naratil erhöht Risikovorsorge für weitere Rechtsstreitigkeiten

Vor seiner Berufung in den Vorstand, wo Naratil 2011 Finanzvorstand wurde, war der 52-Jährige zwei Jahre als CFO und Chief Risk Officer der UBS-Sparte Wealth Management Americas tätig. Vor 2009 hatte er verschiedene Senior-Management-Positionen bei UBS inne. Naratil kam 1983 zu Paine Webber Incorporated und war nach der Fusion mit UBS Direktor der Investment Products Group.

Der CFO hat derzeit alle Hände voll zu tun: Erst am Montag hatte die Bank den Rückkauf von elf Anleihen im Wert von bis zu 1,75 Milliarden Euro angekündigt. Damit will die UBS die Zinskosten senken und die Bilanz schrumpfen. Kurzfristig rechnet die Bank als Folge dieser Transaktion jedoch mit einem kleinen Verlust.

In den letzten zwei Jahren haben darüber hinaus zahlreiche Skandale die Reputation, aber auch die Finanzen der UBS belastet – wie die vieler anderer global tätiger Banken auch: Allein diesen Sommer zahlte das Institut eine Milliarde Dollar im Zusammenhang mit dem fragwürdigen Verkauf amerikanischer Hypothekenpapiere. Der Skandal um die Manipulation des Interbanken-Zinssatzes Libor kostete im Rahmen einer Einigung mit den Aufsichtsbehörden der USA, Großbritanniens und der Schweiz 1,4 Milliarden Franken (1,1 Milliarden Euro). Bei der gestern verhängten Milliardenstrafe der EU-Kommission kamen die Schweizer straffrei weg – sie waren als Kronzeuge aufgetreten. Doch auch für 2014, hatte CFO Naratil jüngst zusätzlich 580 Millionen Franken für juristische Streitigkeiten zur Seite gelegt – insgesamt sind es nun 1,7 Milliarden Franken (1,38 Milliarden Euro).

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de