Newsletter

Abonnements

Öfter mal was Neues

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken
Air-Berlin-CEO Mehdorn zeigt sich ideenreich, Praktiker-Chef Hafner entscheidet sich um.
Air Berlin (links), Praktiker

Heureka

Was könnte jemand tun, der sich wie Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit mit einem Flughafen rumärgern muss, der nur halb fertig ist, ständig umgeplant wird und irgendwann auch mal eröffnet und geführt werden muss? Air-Berlin-CEO Hartmut Mehdorn hat dazu eine ebenso nahe liegende wie sinnvolle Idee: Eine professionelle Organisationsstruktur inklusive  eines Vorstandsbereichs für Finanzen, das wäre doch mal was!

Böse Zungen könnten lästern, mit Verspätungen kenne Mehdorn sich halt aus, schließlich war er lange Jahre bei der Bahn. Aber ob es nun diese Erfahrung oder der gesunde Menschenverstand war, Mehdorns Idee ist in jedem Fall gut. Ein Finanzvorstand wird in einer Unternehmung, die Probleme mit der Kostenkontrolle und dem Risikomanagement hat, einiges zu tun bekommen. Ein CFO wäre nicht nur hilfreich, sondern angesichts von Mehrkosten in Milliardenhöhe auch längst überfällig. Wer also mutig, nervenstark und auf der Suche nach einer wirklich großen Herausforderung ist – in Berlin wartet ein Job!

Hoppsala

Praktiker-Interimschef Kay Hafner ist ein Mann, der weiß, was er will. Nämlich was anderes. Im Moment heißt das: nicht mehr mit Achorage Capital verhandeln, dem Finanzinvestor, der über Monate hinweg von Hafner gegen alle Widerstände als letzte Rettung der Baumarktkette protegiert wurde. Jetzt will Hafner doch lieber mit der österreichischen Privatbank und Praktiker-Großaktionärin Semper Constantia verhandeln, der er beim letzten Angebot wegen „fehlender Transaktionssicherheit“ noch die Tür vor der Nase zugeknallt hatte. 

Anchorage ist beim Praktiker-Management mit Nachforderungen zum 85 Millionen Euro schweren Rettungsdarlehen in Ungnade gefallen. Die schnelle Kehrwende, mit der Praktiker daraufhin in Sachen Finanzierung Freund und Feind austauschte, hat allerdings viele überrascht. Zumal die Zeit inzwischen drängt: Berichten zufolge soll Ende September eine Brückenfinanzierung auslaufen. Nochmal das Pferd wechseln kann Praktiker damit nicht. Das neue Finanzierungsgespann muss nun zeigen, wie gut es harmoniert. Druck schweißt ja bekanntlich zusammen.