Der Münsteraner Dämmstoffspezialist Armacell bereitet sich offenbar auf seinen Gang aufs Börsenparkett vor. Noch in der zweiten Jahreshälfte könnte es so weit sein, meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Demnach hat der Eigentümer und PE-Investor Charterhouse Capital bereits die Deutsche Bank, die Bank of America und die BNP Paribas mit dem IPO mandatiert. Armacell nahm auf Anfrage von FINANCE zu der Meldung keine Stellung.
Es wäre nach dem Dachpfannenhersteller Braas Monier der zweite Börsengang eines deutschen Baumaterialienherstellers in diesem Jahr. Braas Monier hatte im Juni angekündigt, mit dem IPO bis zu 541 Millionen Euro einnehmen zu wollen, es ist der bislang größte deutsche Börsengang in diesem Jahr. Laut Reuters könnte Armacell auf einen Börsenwert von mehr als 600 Millionen Euro kommen und damit ebenfalls einen Börsengang mit nennenswertem Volumen hinlegen.
Armacell selbst veröffentlicht nur wenige Zahlen, die jüngsten beziehen sich auf das Jahr 2012. Damals gab Armacell einen Umsatz von 500 Millionen Euro an. Laut Medienberichten hat der Dämmstoffspezialist 2013 einen Umsatz von 510 Millionen Euro gemacht und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 65 Millionen Euro erzielt.
PE-Investor Charterhouse kaufte Armacell von Investcorp
Armacell ist bereits seit einigen Jahren in PE-Hand. Erst im vergangenen Jahr hatte Charterhouse den Dämmstoffspezialisten von dem PE-Investor Investcorp in einem 520 Millionen Euro schweren M&A-Deal übernommen. Charterhouse ist bereits die dritte Private-Equity-Station für Armacell. Vorbesitzer Investcorp hatte Armacell seinerseits 2007 für 400 Millionen Euro von den Beteiligungsgesellschaften Gilde und CVC Capital Partners übernommen.
anne-kathrin.meves[at]finance-magazin.de