Ardian schließt seinen dritten Fonds für den europäischen Mittelstand bei 500 Millionen Euro: Rund 80 Prozent der Kapitalzusagen des dritten Midmarket-Fonds stammen von Bestandsinvestoren. Europäische Versicherungsunternehmen stellen dabei die größte Investorengruppe, teilte der PE-Investor mit. Axa ist an Ardian nach wie vor mit 23 Prozent als Aktionär beteiligt und hat Kapitalzusagen von 4,8 Milliarden Euro für die Zeit von 2014 bis 2018 gemacht. Ardian managt derzeit insgesamt rund 46 Milliarden Euro, rund 12 Milliarden Euro davon stammen von Axa. Anfang Oktober 2013 hatte Ardian bereits das Closing des Buy-Out-Fonds für das Large Cap-Segment bei 2,4 Milliarden Euro gemeldet.
Der neu aufgelegte Expansion Fonds III will 450 Millionen Euro investieren, weitere 50 Millionen Euro stehen für Ko-Investments zur Verfügung, bei denen sich Investoren direkt an den Transaktionen beteiligen können. Ardian investiert in Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen aus dem Small- und Midcap-Bereich mit einem Unternehmenswert von bis zu 150 Millionen Euro. Bei Minderheitsbeteiligungen kann der Unternehmenswert bis zu 500 Millionen Euro erreichen. Der 2007 geschlossene Vorgängerfonds Expansion Fund II erreichte ein Volumen von 353 Millionen Euro. Im Jahr 2013 gelangen Ardian europaweit sieben Exits im Small- und Mid-Cap-Bereich, darunter der Verkauf des Call Center-Betreibers CCC an Silverfleet Capital.
Ardian-Manager Dirk Wittneben: Stabiler deutscher PE-Markt
Bereits 23 Prozent des neu aufgelegten Fonds wurden investiert – unter anderem in Frostkrone, einen Hersteller von tiefgekühlten Snacks und Fingerfood, bei dem Ardian im Sommer 2012 einstieg. Im Fokus des Fonds stehen wachstumsstarke, international ausgerichtete Unternehmen, die über das weltweite Netzwerk weiter unterstützt werden sollen.
Für die Identifizierung der richtigen Targets nimmt Ardian mitunter auch einen längeren Anlauf, wie der für die französischen Small Cap-Investments verantwortliche François Jerphagnon am Beispiel der Minderheitsbeteiligung am französischen Smartcard-Testanbieter Micropross erläutert. An dem Unternehmen mit einem Umsatz von rund 20 Millionen Euro übernahm Ardian im Februar 2014 nach langen exklusiven Vorgesprächen ohne Beteiligung anderer PE-Häuser 49 Prozent. Derzeit werden Zukäufe in Deutschland intensiv geprüft, sagt Wittneben.
Den deutschen Markt sieht Dirk Wittneben, der als Managing Director die Investitionen des Fonds im deutschsprachigen Raums verantwortet, trotz des anhaltend schwachen Dealflows als „stabil“ an, während sich der französische Markt durch hohe Preise auszeichne, wie Jerphagnon bestätigt. „Wir sehen weiterhin eine Vielzahl attraktiver Investmentmöglichkeiten im deutschsprachigen Raum.“