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Private-Equity-Investor IK sucht nach deutschen Übernahmezielen

Anders Petersson sucht für den neuen Small-Cap-Fonds nach deutschen Übernahmezielen.
IK Investment Partners

Die Beteiligungsgesellschaft IK Investment Partners hat 277 Millionen Euro für ihren ersten Small-Cap-Fonds eingesammelt. Das Geld soll auch in Deutschland in kleinere Mittelständler investiert werden. „Wir schauen auf Situationen, in denen Familienunternehmer verkaufen wollen oder einen starken Partner brauchen“, sagt Anders Petersson, der das Deutschland-Team des Fonds leitet. IK investiert in Deutschland, Frankreich, der Benelux-Region und in Skandinavien.

FINANCE hatte im vergangenen Juni exklusiv über den Vorstoß von IK in das Small-Cap-Segment berichtet. Wie viele Beteiligungsgesellschaften hat das Haus einst mit kleinen Beteiligungen angefangen und ist diesen mit der Zeit entwachsen. Doch jetzt liegt eine Rekordmenge an Investorengeld bei den Private-Equity-Firmen, und der Wettbewerb um mittelgroße Kaufziele ist enorm. Daher gewinnen Fonds für kleine Akquisitionen an Bedeutung. Bei IK sind das 20 bis 100 Millionen Euro Unternehmenswert. So kehrt IK in gewisser Hinsicht zu seinen Wurzeln zurück.

Die vier Kernsektoren des Mid-Cap-Fonds von IK werden auf das kleine Pendant übertragen, sagt Petersson. „Wir konzentrieren uns auf Industriekonzerne mit Engineering-Schwerpunkt, den Gesundheitssektor, den Konsumbereich mit Fokus auf Lebensmitteln sowie auf Dienstleistungen, hier vor allem das Auslagern von Geschäftsprozessen“, sagt Petersson.

IK-Partner Anders Petersson: „Viele verkaufswillige Unternehmer“

Der PE-Investor rechnet sich gute Chancen aus, die neuen Fondsmittel schnell ausgeben zu können, auch in Deutschland: „In all unseren vier Sektoren gibt es in Deutschland viele verkaufswillige Unternehmer. Aber auch Gelegenheiten für Konzernabspaltungen sind da, ebenso schauen wir uns Situationen an, in denen andere Investoren verkaufen wollen.“

Die besondere Stärke des in London ansässigen Investors mit schwedischen Wurzeln sei, Unternehmen über Ländergrenzen hinaus wachsen zu lassen. Das wolle IK auch für den neuen Fonds nutzen. Allerdings zielt IK mit seinem Fonds auf Zielunternehmen, die auf Grund ihrer geringeren Größe häufig noch nicht so kurz vor einer breit angelegten Internationalisierung stehen wie die größeren Mittelständler, in die IK bislang investiert hat. In Deutschland ist das zum Beispiel der Darmstädter Messtechnikspezialist Schenck Process.

Petersson ist der für Deutschland zuständige Partner des neuen Fonds, in Hamburg arbeiten unter ihm zwei Investmentmanager speziell für das neue Vehikel. Zwei weitere Partner betreuen Skandinavien sowie Frankreich und die Benelux-Region.

Geplant sind insgesamt 12 bis 15 Investments aus dem neuen Fonds. Vier bis fünf davon könnten rein rechnerisch auf Deutschland entfallen. Drei Unternehmen hat IK schon während der Fundraising-Phase aus dem neuen Fonds gekauft: In Deutschland hat Petersson beim Brandschutzhersteller SVT zugegriffen, der nach seinen Angaben auf einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro kommt. In Frankreich kam im vergangenen August der Finanzdienstleister Auxiga ins Portfolio, in Dänemark der Küchenhersteller TCM.

florian.bamberg[at]finance-magazin.de