Das Geld fließt in Strömen in die Private-Equity-Branche. Nach FINANCE-Informationen hat der Private-Equity-Investor Triton für seinen neuesten Buy-out-Fonds 5 Milliarden Euro eingesammelt – niemals zuvor hat der Finanzinvestor derart viel Kapital für einen einzigen Fonds angelockt. Bei dem 2013 aufgelegten Vorgängerfonds waren es noch 3,5 Milliarden Euro.
Und der neue Fonds war deutlich überzeichnet. Ursprünglich seien 4 Milliarden Euro angepeilt gewesen, erklärte Martin Huth gegenüber FINANCE. Huth ist einer der beiden Managing Partner von Triton, die bereits bei allen Vorgängerfonds im Investment Committee saßen.
Die Investmentkriterien für den fünften Buy-out-Fonds sind im Wesentlichen dieselben wie bei seinen vier Vorgängern. „Wir fokussieren uns mit unserem paneuropäischen Fonds auf die Branchen Industrial, Business Services, Consumer und Health“, meint Huth. Der regionale Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Raum, den nordischen Ländern, Benelux, Italien, Spanien und Frankreich.
Triton fädelt Carve-out bei SKF ein
Bei der Größe der einzelnen Investment-Tickets zeigt sich Triton mit Blick auf die 22 Portfoliounternehmen des Vorgängerfonds flexibel. „Die Bandbreite bei den Unternehmenswerten erstreckt sich von 100 Millionen bis zu über 1,5 Milliarden Euro pro Transaktion“, so Huth. Tritons Sweetspot liegt in etwa in der Mitte.
„Die Bandbreite bei den Unternehmenswerten erstreckt sich von 100 Millionen bis zu über 1,5 Milliarden Euro pro Transaktion.“
Zwei Deals hat Triton aus dem neuen Fonds heraus bereits gemacht. Vor rund einem Monat kündigte der Finanzinvestor die Übernahme des Reiseveranstellers Sunweb an. Anfang Dezember schloss Triton dann die Übernahme von SKF Motion Technologies ab. Das Industrieunternehmen schälte Triton aus dem SKF-Konzern heraus.
Triton hat Befesa und Aventics verkauft
Zwar finanziert Triton neue Deals schon aus dem neuen Fonds, fertig mit dem alten ist Triton aber noch lange nicht. Von den 22 darin befindlichen Portfoliounternehmen wurden mit dem Umweltdienstleister Befesa und der ehemaligen Bosch-Tochter Aventics erst zwei verkauft.
Befesa hatte Triton 2017 teilweise an die Börse gebracht und sein Aktienpaket danach reduziert. „Der Großteil der Exit-Phase bei dem vierten Fonds liegt erst noch vor uns“, kündigt Huth an. Mit den bisherigen Exits aus diesem habe Triton seine Renditeversprechen eingehalten. Das Money-Multiple lag laut Huth in beiden Fällen deutlich über den 2,5x, die Triton seinen Investoren in Aussicht stellt.
Trotz der zunehmenden Hinweise auf eine Abschwächung der Konjunktur und der Kaufpreisinflation am M&A-Markt macht sich Huth nach eigener Aussage für die anstehenden Verkaufsprozesse keine Sorgen: „Wir verspüren keinen Druck, da wir lange Fondslaufzeiten haben. In der Vergangenheit hat sich Triton in volatilen Märkten sehr wohl gefühlt.“