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Das Hahn-Drama hat ein Ende: Triwo übernimmt insolventen Flughafen

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Die Trierer Triwo AG übernimmt den Flughafen Hahn. Der Kaufpreis ist bereits überwiesen. Foto: Petra –stock.adobe.com
Die Trierer Triwo AG übernimmt den Flughafen Hahn. Der Kaufpreis ist bereits überwiesen. Foto: Petra –stock.adobe.com

Vor knapp anderthalb Jahren meldete der Hunsrücker Flughafen Insolvenz an. Es folgte ein Verkaufs-Drama mit parallelen Verhandlungen mit mehreren Kaufinteressenten und bereits abgeschlossenen Kaufverträgen mit mehreren Parteien – zunächst ohne Erfolg. Das hat jetzt ein Ende: Das Trierer Unternehmen Triwo hat den Flughafen gekauft, das bestätigt der Insolvenzverwalter in einer Pressemitteilung am heutigen Dienstagvormittag.

Triwo entwickelt Projekte und hält bundesweit Bestand an Gewerbe-, Industrie- und Sonderimmobilien. Das Unternehmen betreibt bereits in mehreren Bundesländern Flugplätze, darunter in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Zum Bestand gehört unter anderem der Flughafen Zweibrücken. Interessant: Der Vorstandsvorsitzender von Triwo ist Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer – und der 66-Jährige ist selbst Hobbypilot und hat eine Pilotenlizenz.

Triwo von Beginn an am Flughafen Hahn interessiert

Laut Informationen des „SWR“ war Triwo von Anfang an einer der Bieter für den Flughafen Hahn gewesen. Das Angebot in der ersten Bieterrunde sei allerdings nicht hoch genug gewesen, daher erhielt nicht Triwo, sondern das Unternehmen Swift Conjoy den Zuschlag. Swift Conjoy zahlte den Kaufpreis letztendlich aber nicht.

Nun wurde einstimmig für das Gebot mit dem höchsten Kaufpreis gestimmt – das kommt laut Insolvenzverwalter von den Trierern. Alle zuletzt im Prozess befindlichen Bieter hätten den Flughafen laut Plathner in eine gute Zukunft geführt, doch „letztendlich war die Höhe des Kaufpreises entscheidend“. Wie die bereits abgeschlossenen Kaufverträge gehandhabt werden, teilte der Insolvenzverwalter auf Nachfrage von FINANCE nicht mit.

Sobald alle vertraglichen Bedingungen erfüllt sind, kann Triwo den Flughafen übernehmen, heißt es in der Pressemitteilung. Insolvenzverwalter Plathner geht davon aus, dass der Kauf innerhalb der nächsten Wochen abgewickelt werden kann.

Triwo hat Kaufpreis für Hahn bereits überwiesen

Laut der Pressemitteilung hat Triwo den Kaufpreis bereits auf ein Treuhandkonto überwiesen. Der Kaufpreis für den Flughafen ist nicht bekannt. Über die Details des Vertrages habe man Stillschweigen vereinbart. Alle rund 400 Flughafen-Angestellte sollen übernommen werden und können somit ihren Arbeitsplatz behalten.

Und es gibt weitere gute Neuigkeiten. Der Flughafen Frankfurt-Hahn kann laut Plathner mittlerweile ohne Verluste betrieben werden: „Wir haben ein ganzes Bündel an Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, die den Flughafen Hahn wieder attraktiver für Airlines und Passagiere machen.“ Die Fortführung des Geschäftsbetriebs ohne Verluste sei eine Grundlage für einen Verkauf gewesen.

Peter Adrian, Vorstandsvorsitzender von Triwo, schätzt die Zukunftschancen des Flughafen Hahns als gut ein. „Deshalb wollen wir gezielt in die Flughafeninfrastruktur investieren, weiteres Wachstum im Passagier- und Frachtverkehr erreichen und eine nachhaltige Immobilienentwicklung umsetzen“, sagt Adrian. Davon werde auch der Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz insgesamt profitieren.

Hannah Weimann

Hannah Weimann ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat in Mainz Wirtschaftsrecht mit internationalem Schwerpunkt studiert. Während ihres Studiums hat sie bereits in verschiedenen Kanzleien im Bereich Medienrecht und Gesellschaftsrecht sowie in der Compliance-Abteilung eines Finanzinstituts gearbeitet. Vor ihrer Zeit bei FINANCE hospitierte Hannah Weimann in der Lokalredaktion der Allgemeinen Zeitung Mainz.