Fraport unterliegt im Bieten um Flughafen Istanbul
Im Bieterwettstreit um den neuen Großflughafen in Istanbul ist der Flughafenbetreiber Fraport nicht zum Zug gekommen. Den Zuschlag bekam das türkische Limak-Konsortium, dessen Angebot für eine auf 25 Jahre angelegte Lizenz bei 22,15 Mrd. Euro lag. Der Flughafen soll mit einer Kapazität von 150 Millionen Passagieren jährlich einer der größten der Welt werden. Fraport hatte mehr als 22 Mrd. Euro geboten, sich am Ende aber nicht mehr am Bieterwettstreit beteiligt. „Wir sind mit unserem Angebot an die Grenzen des von Fraport vertretbaren gegangen“, sagte ein Fraport-Sprecher gegenüber Agenturen. Auch TAV Airports und das Konsortium Yaris-Makyol hatten mitgeboten.
Hochtief Airport geht an Pensionsfonds
Hochtief hat in dieser Woche alle Anteile am Flughafeninvestor Hochtief Airport in Essen an eine Tochter des kanadischen Pensionsfonds PSP Investments verkauft. Der M&A-Deal erfolgte mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2013. Die Transaktion führt Hochtief zufolge zu einer Dekonsolidierung von Vermögenswerten in Höhe von rund 1,5 Mrd. Euro. Darin sind Minderheitsbeteiligungen von etwa 0,4 Mrd. Euro enthalten. Hochtief fließen durch den M&A-Deal voraussichtlich etwa 1,1 Mrd. Euro zu. Das Closing ist für das zweite Halbjahr 2013 geplant. „Die Transaktion ist das Ergebnis eines sehr herausfordernden Verkaufsprozesses“, sagte CEO Marcelino Fernández Verdes. Die frei werdenden Mittel will Hochtief zum Schuldenabbau nutzen und in das operative Infrastrukturgeschäft investieren. Freshfields Bruckhaus Deringer hat Hochtief bei dem M&A-Deal beraten.
Centrosolar verkauft Glastochter nach Belgien
Die Centrosolar Group hat 100 Prozent der Anteile an Centrosolar Glas an das belgische Unternehmen Ducatt verkauft. Der M&A-Deal ist Teil des laufenden Restrukturierungsprogramms. Die Tochter für Antireflex-Beschichtungen bei Solarglas gehört dem Unternehmen zufolge nicht mehr zum Kerngeschäft. Centrosolar verkauft die Glasaktivitäten für einen symbolischen Kaufpreis zuzüglich eines Anteils an zukünftigen Gewinnen. Axel Goetz und Hannah Bruß von der Kanzlei Beiten Burkhardt haben Centrosolar bei dem M&A-Deal rechtlich beraten. Hogan Lovells hat Ducatt mit einem Team unter Federführung der Münchener Partner Nikolas Zirngibl und Heiko Tschauner beraten. Nach eigenen Angaben reduziert Centrosolar durch den M&A-Deal die konsolidierten Finanzverbindlichkeiten um ungefähr 14 Mio. Euro. Das Unternehmen bleibt Kunde von Centrosolar Glas und Ducatt. Centrosolar hatte im Februar den Ausfall der Mittelstandsanleihe mitteilen müssen und die Anleger der 50 Mio. Euro schweren Mittelstandsanleihe aufgefordert, die Anleihen in Eigenkapital zu wandeln.
Runners Point an Foot Locker verkauft
Der PE-Investor Hannover Finanz hat seine Beteiligung an der Sportschuhhandelskette Runners Point an den US-Konzern Foot Locker verkauft. Seitdem Hannover Finanz Runners Point im Jahr 2005 von Karstadt erworben hat, verdoppelte sich der Umsatz von 96 auf 197 Mio. Euro. Runners Point-CEO Otto Hurler und CFO Harald Wittig verkaufen ihre Anteile von 25 Prozent ebenfalls an den neuen Eigentümer, bleiben aber an der Führungsspitze des Unternehmens. Foot Locker erlöste im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 6 Mrd. US-Dollar. CEO Ken C. Hicks hofft, dass insbesondere Runners Points Stärken im E-Commerce das Wachstum des US-Konzerns in Europa beschleunigen werden.Der Kaufpreis liegt Presseberichten zufolge bei 72 Mio. Euro.
Indus übernimmt Hakama vollständig
Zum Ende des Monats April hat der PE-Investor Indus Holding die verbliebenen 40 Prozent der Aktien des Schweizer Gehäusespezialisten Hakama übernommen. Indus wird damit alleiniger Eigentümer des Unternehmens. Die bisherigen Mitgesellschafter Marius Haberthür und Fritz Kasper sind wie geplant aus der Geschäftsführung ausgeschieden. Hakama (Umsatz ca. 23 Mio. Euro) gehört seit Januar 2010 mehrheitlich zur Indus-Gruppe. Zurzeit umfasst das Beteiligungsportfolio des Mittelstandsinvestors 39 Unternehmen. CEO Jürgen Abromeit sagte, man arbeite an einem weiteren strategischen Zukauf, der im ersten Halbjahr abgeschlossen werden soll. Auch die Bielefelder Budde-Gruppegehört seit Januar dieses Jahres zu Indus.
Isra Vision kauft Centrotherm-Töchter
Das Solarunternehmen Centrotherm hat die Tochterfirmen GP Solar und GP Inspect an die Darmstädter Isra Vision verkauft. Centrotherm teilte mit, das Unternehmen habe damit kurz vor Aufhebung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Ulm die Zielstruktur für den Neustart erreicht. Das Amtsgericht Ulm hat den Insolvenzplan der Centrotherm bestätigt, das Unternehmen rechnet mit dem Abschluss des Verfahrens bis Ende Mai. Centrotherm war im Juli unter den Schutzschirm geflüchtet. Ein Team der Kanzlei Noerr (Federführung Thomas Hoffmann) hat Centrotherm in der Restrukturierung und bei dem M&A-Deal beraten. Isra Vision wurde von einem Team von Allen & Overy unter Federführung von M&A-Partner Hartmut Krause begleitet.
Burger King verkauft deutsche Restaurants
Burger King hat seine deutsche Tochtergesellschaft mit 91 Restaurants an die Yi-Ko Holding verkauft. Eigentümer und Betreiber der Holding sind Ergün Yildiz, langjähriger Betreiber von Burger-King-Restaurants in Deutschland, und Alexander Kolobov, der die Expansion der Fastfood-Kette in Russland begleitet hat. Der Verkauf ist Teil einer weltweiten Refranchisingstrategie des Unternehmens. Im Zuge des M&A-Deals hat sich der Käufer verpflichtet, in den nächsten fünf Jahren 100 neue Restaurants zu eröffnen und zusätzlich innerhalb der kommenden anderthalb Jahre 57 weitere Restaurants neu zu gestalten. Ein Team von CMS Hasche Sigle unter Federführung von Partner Martin Kolbinger hat Burger King bei dem M&A-Deal beraten. Alexander Kobolov wurde von einem Team aus Anwälten der US-Kanzlei Chadbourne & Parke (Moskau) sowie der Kanzlei Graf von Westphalen (Hamburg und Frankfurt) unter Federführung des Hamburger GvW-Partners Dominik Ziegenhahn begleitet. Ergün Yildiz wurde von Dieter Stummel (Köln) beraten, der bis zum Jahre 2006 als Leiter der Rechtsabteilung für Zentraleuropa für Burger King tätig war.
PE-Investor ECM steigt bei MediFox ein
Im Rahmen einer Nachfolgeregelung hat sich der PE-Investor ECM an der MediFox-Gruppe beteiligt, einem Anbieter von Software für den Pflegemarkt. Der Unternehmensgründer zieht sich mit dem M&A-Deal vollständig aus der Gruppe zurück. Für den PE-Investor ist es das zweite Investment des im Oktober 2012 gestarteten Fonds GEP IV, der mit 230 Mio. Euro ausgestattet ist. Das bestehende Managementteam der MediFox hat sich ECM zufolge „signifikant“ am Unternehmen beteiligt. Über die Höhe der Beteiligung, den Kaufpreis sowie weitere Details des M&A-Deals haben die Partner Stillschweigen vereinbart. ECM wurde bei der Transaktion beraten von KPMG (Finanzen und Steuern) und SJ Berwin (Structuring). Die juristische Beratung hat Allen & Overy übernommen, die Markt Due Diligence Rothgordt & Cie. Verantwortlich für den M&A-Deal bei ECM zeichnen Axel Eichmeyer, Florian Kähler, Alexander Schönborn und Florian Thelenberg. Die Alteigentümer der MediFox Gruppe wurden von Alliance Merger & Acquisition beraten. Die juristische Beratung erfolgte durch die Kanzlei Renzenbrink, Raschke, von Knobelsdorff, Heiser.
ThyssenKrupp will Gleistechnik verkaufen
Der Stahlkonzern ThyssenKrupp hat den Geschäftsbereich Railway / Construction mit dem Unternehmen GfT Gleistechnik zum Verkauf gestellt. Dem Unternehmen zufolge erwirtschaftet der Bereich für Gleis- und Bautechnik mit 800 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 400 Mio. Euro. Das Unternehmen begründete die Verkaufspläne mit begrenzten Wachstumsperspektiven im deutschen Markt und verstärktem Kostendruck. Die ThyssenKrupp-Tochter GfT Gleistechnik war in ein Schienenkartell verwickelt, das Bundeskartellamt hatte im Juli 2012 einen Bußgeldbescheid über 103 Mio. Euro gegen GfT verhängt.
PE-Investor Capiton übernimmt Mehrheit an KD Pharma
Der PE-Investor Capiton hat den Hersteller von Omega-3-Fettsäuren KD Pharma im saarländischen Bexbach gemeinsam mit dem Management zu 85 Prozent von der Bioseutica Gruppe übernommen. Bioseutica bleibt mit 15 Prozent beteiligt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der PE-Investor teilte zudem mit, man wolle „einen signifikanten Betrag“ in den Ausbau der Produktionsanlagen stecken, um die Kapazität in den kommenden zwölf Monaten „um ein Vielfaches“ zu erhöhen. Capiton will den M&A-Deal zunächst aus Mitteln des Fonds IV finanzieren, Bankdarlehen seien erst im Rahmen des Produktionsausbaus vorgesehen.
KRW Leipzig nach China verkauft
Der chinesische Konzern Wafangdian Bearing Group Corporation (ZWZ) übernimmt die Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig (KRW) vollständig von der Beteiligungsgesellschaft BWK. Die chinesischen Behörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. BWK war 2007 bei KRW eingestiegen. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. BWK wurde von einem Team von CMS Hasche Sigle mit Anwälten aus Deutschland und China um den M&A-Anwalt und Lead Partner Claus-Peter Fabian sowie von der M&A-Beratung UBS Corporate Advisory Group (Claus Steinhoff, Matthias Albert) begleitet.
M&A-News: Personalien
M&A-Partner Thomas König und Steuerpartner Bodo Bender werden Managing Partner und stellvertretender Managing Partner bei Shearman & Sterling in Frankfurt. Sie sollen dem einzigen verbleibenden deutschen Standort von Shearman & Sterling neue Impulse geben. Der M&A-Anwalt Hans Jürgen Meyer-Lindemann, einer der ersten Deutschlandpartner von Shearman & Sterling und zuletzt als Kartellrechtsexperte Managing Partner des Brüsseler Standorts, wechselt zu Dechert. Meyer-Lindemann wird für Dechert in Brüssel arbeiten.
Auch Latham & Watkins hat Partner von Shearman & Sterling abgeworben. Der auf Compliance spezialisierte Partner Markus Rieder wechselt ins Münchener Büro. Die drei Corporate/M&A-Partner Harald Selzner sowie Rainer Wilke und Martin Neuhaus, zuletzt die beiden Co-Managing-Partner von Shearman & Sterling, werden in Düsseldorf das vierte Deutschlandbüro von Latham & Watkins eröffnen.
Steadfast Capital hat sein Team um drei neue Mitarbeiter verstärkt. Seit Beginn dieses Monats ist Friedrich Ysenburg als Investment Associate dabei, in gleicher Funktion kam bereits im Februar Tim Ottenbreit ins Team. Sie waren zuvor bei KPMG und Ernst & Young. Ebenfalls neu bei Steadfast ist Sandra Stohler, die seit März den Bereich Investor Relations und Fundraising unterstützt.
Die Wirtschaftskanzlei Dentons hat Robert Bastian (37) als Partner für den Bereich Private Equity und M&A ins Frankfurter Büro geholt. Mit ihm wechseln Partner Michael Graf (37, Steuern) und Sozius Friedrich Toepel (53), der sich auf Litigationsfälle spezialisiert hat. Sie alle kommen von der Haarmann Partnerschaftsgesellschaft.
Weitere M&A-Deals
Im Rahmen eines Asset Deals hat Analytik Jena alle Wirtschaftsgüter der insolventen Firma Sirs-Lab vom Insolvenzverwalter Leonhardt Rechtsanwälte übernommen. Sirs-Lab, die molekulare Diagnostikverfahren entwickeln, hatten im Dezember 2012 Insolvenz angemeldet. Analytik Jena übernimmt das gesamte Produkt-Know-how, darunter mehr als 50 Patente. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.
Das niederländische Unternehmen Kendrion (Umsatz 285 Mio. Euro) übernimmt den Maschinen- und Anlagenhersteller Kuhnke (Umsatz 110 Mio. Euro). Finanzielle Details wurden nicht bekannt.
Vier Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Automobilzulieferers Pampus Automotive ist die tschechische Tochter an die Kokinetics CZ Beteiligungs GmbH verkauft worden. Laut Insolvenzverwalter Christoph Schulte-Kaubrügger von der Kanzlei White & Case wurden Verhandlungen mit nationalen und internationalen Investoren geführt. Bereits zwei Wochen war ein Produktionsstandort in Meerane im Rahmen einer übertragenden Sanierung an einen Investor übergeben worden.
Captiva Capital hat über seinen Immobilien-Investment-Fonds eine Logistikimmobilie im südlichen Umland Hamburgs an Henderson Global Investors und Palmira Capital Partners verkauft. Captiva wurde von Trûon Rechtsanwälte beraten. Über Details der Transaktionen wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Verlagsgruppe Handelsblatt hat den Medienbranchendienst Meedia vollständig vom Gründer und Mehrheitseigner Dirk Manthey sowie dem ehemaligen Chefredakteur Georg Altrogge übernommen. Der M&A-Deal wird rückwirkend zum 1. April wirksam. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.
IVG hat die Frankfurter Einzelhandelsimmobilie Zeil 94 zu einem nicht genannten Preis im Rahmen eines Club Deals übernommen. Der Verkäufer wurde von CR Investment Management als Asset Manager vertreten. Die Kanzlei Clifford Chance hat IVG mit einem Team um Partner Christian Keilich beraten. Jones Lang LaSalle und Görg waren für den Verkäufer beratend tätig.
Adler Real Estate hat eine Mehrheitsbeteiligung an rund 2.200 Wohnungen in verschiedenen Bundesländern von einem Morgan Stanley Fonds und der Arsago Grundstücks- und Beteiligungsgesellschaft übernommen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 140 Mio. Euro einschließlich übernommener Bankfinanzierungen. Ein Team von Latham & Watkins unter Federführung von Max Wilmanns hat Adler Real Estate beraten. Den Kauf finanziert Adler unter anderem durch Mittel aus einer Unternehmensanleihe. Adler hatte im März 20 Mio. Euro platziert und kürzlich angekündigt, den Betrag über eine Privatplatzierung um bis zu 15 Mio. Euro aufstocken zu wollen.
Der Online-Vermittler für Verbraucherverträge Finanzen.de gehört jetzt mehrheitlich dem französischen PE-Investor BlackFin Capital Partners. Die Wirtschaftskanzlei Gütt Olk Feldhaus hat die Aktionäre von Finanzen.de beraten. Der Verkauf erfolgte im Rahmen eines Auktionsprozesses. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.