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M&A-Deals: Oxea, A.T.U, DBAG

Das Chemieunternehmen Oxea geht vom PE-Investor Advent International an OOC.
Oxea

Großer Exit: PE-Investor Advent verkauft Oxea

Advent International hat das Chemieunternehmen Oxea mit Sitz in Oberhausen zu einem nicht genannten Preis an die Oman Oil Company (OOC) verkauft. Der Exit dürfte für Advent lukrativ sein. Oxea erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von rund 1,5 Mrd. Euro. Das Unternehmen ist aus zwei separaten Geschäftseinheiten entstanden, die Advent 2007 von Celanese und Degussa (heute Evonik) übernommen hat. Die heutige Oxea wurde aus Bestandteilen der Celanese Chemicals und European Oxo gebildet, einem Joint-Venture von Celanese und Degussa. Advent hatte damals  für die Übernahme der Oxo-Produkte des Acetyl-Intermediate-Segments von Celanese inklusive des Joint Ventures European Oxo rund 480 Mio. Euro gezahlt. Der Käufer OOC ist ein staatliches Unternehmen im Besitz des Sultanats Oman und will im Oman eine integrierte Chemieplattform aufbauen. Oxea soll das Fundament für diese Plattform bilden. Die Kartellbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. Der PE-Investor Advent tätigte nach eigenen Angaben 25 Chemie-Beteiligungen in den vergangenen 25 Jahren.

PE-Investor KKR forciert A.T.U-Verkauf

Der PE-Investor KKR gibt sich anscheinend weiterhin alle Mühe, die defizitäre Wertstattkette A.T.U aus dem Portfolio zu bekommen. Medienberichten zufolge soll die Investmentbank Lazard nun einen Käufer finden. Zuletzt hatten die Gläubiger von A.T.U um den Hedgefonds Centerbridge darüber verhandelt, das Unternehmen im Rahmen eines Debt-to-Equity-Swaps zu übernehmen. Der Distressed-Investor Centerbridge ist größter Anleihegläubiger von A.T.U und hält angeblich den Löwenanteil des knapp 600 Millionen Euro schweren Nominalwerts. Käme er zum Zug, müsste KKR sein Engagement wohl zum größten Teil abschreiben. Vor kurzem hatte KKR Goldman Sachs und Houlihan Lokeymit einem Sanierungsplan beauftragt. A.T.U ist inzwischen mit dem elffachen EBITDA geleveragt.

DBAG steigt bei der Schülerhilfe ein

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) hat die Mehrheit am Nachhilfeunternehmen Schülerhilfe übernommen. Die bisherigen Eigentümer, die PE-Investoren Paragon Partners und Syntegra Capital sowie der geschäftsführende Gesellschafter der Schülerhilfe, haben ihre Anteile an den DBAG Fund VI verkauft. Auch die DBAG selbst wird 9,8 Mio. Euro investieren, das Management der Schülerhilfe wird ebenfalls beteiligt. Die Kartellbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. 2012 erzielte die Schülerhilfe knapp 43 Mio. Euro Umsatz aus eigenen Zentren und den Beiträgen der Franchise-Nehmer, die mit ihren Zentren weitere rund 65 Mio. Euro Umsatz erreichten. PE-Investor Paragon Partners und sein Co-Investor Syntegra Capital waren 2009 in das Unternehmen eingestiegen – dem Vernehmen nach zu einem deutlich geringeren Kaufpreis, als die DBAG jetzt bezahlt. Für die DBAG ist es im laufenden Geschäftsjahr bereits das siebte Neuinvestment.

Aleo reagiert auf Käufergerüchte

Der Vorstand der Aleo Solar hat mitgeteilt, dass sich Robert Bosch nach Kenntnis des Vorstands weiterhin um einen Käufer für seine Aleo-Solar-Aktien bemühe. Ob und wann ein Verkauf der Aktien zustande komme, sei derzeit offen. Der Aleo-Solar-Vorstand prüfe sämtliche Handlungsoptionen einschließlich des vollständigen oder teilweisen Verkaufs des operativen Geschäftsbetriebs der Aleo-Solar-Gruppe. Bevorzugte Kaufinteressenten gebe es nicht. Medien hatten berichtet, Aleo Solar habe unter einer Reihe von Kaufinteressenten einen Favoriten ausgemacht, der bereits eine Due Diligence vornehme. Der Kurs der Aleo-Aktie war danach zweitweise um über 50 Prozent auf 13,60 Euro geschnellt.

Telekom: Anleiheverkauf in den USA, Probleme in Polen

Die Deutsche Telekom trennt sich von weiteren Anleihen, die sie im Zuge des Zusammenschlusses ihrer damaligen US-Mobilfunktochter mit MetroPCs gekauft hatte. Insgesamt sollen fünf Anleihen mit einem Nennwert von insgesamt 5,6 Mrd. US-Dollar an Investoren verkauft werden. Ein Paket von zunächst drei Anleihen wurde aufgrund der großen Nachfrage aufgestockt. Die Bonds dienten der Finanzierung des Mergers zwischen T-Mobile USA und MetroPCs. Nach der Fusion brachte die Telekom die Tochter teilweise an die New Yorker Börse. Mit dem Verkauf der Anleihen soll die US-Tochter finanziell ein gesichertes Fundament erhalten. Nach Abschluss der Transaktion hält die Deutsche Telekom noch Anleihen der T-Mobile USA über 5,6 Mrd. Dollar. Unterdessen meldeten Agenturen, es gebe für die Telekom Probleme bei der geplanten Übernahme des polnischen Breitbandanbieters GTS Central Europe. Die 500 Mio. Euro schwere Offerte sei vom GTS-Besitzer Innova Capital als zu niedrig abgelehnt worden. Die Telekom habe das Fünffache des EBITDA geboten.

Siemens schließt Joint Venture

Siemens wird künftig im Service-Bereich im Öl- und Gasgeschäft über ein Joint Venture mit der britischen Wood Group kooperieren. Siemens wird über seine Tochter TurboCare 49 Prozent an dem geplanten Joint Venture halten, die Briten über ihre Gas Turbine Services 51 Prozent. Das Gemeinschaftsunternehmen mit weltweit rund 4.500 Beschäftigten soll im ersten Quartal 2014 die Arbeit aufnehmen, erwartet wird ein jährlicher Umsatz von rund 1 Mrd. US-Dollar. Die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. Siemens und die Wood Group unterhalten schon seit längerer Zeit geschäftliche Beziehungen. Siemens ist ein wichtiger Kunde des britischen Unternehmens und soll auch im Joint Venture als Ausrüster dienen.

Celesio-Aktie profitiert von Gerüchten

Die Anfang dieser Woche aufgekommenen Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Celesio durch ein US-Unternehmen haben der Aktie von Celesio ein zwischenzeitliches Kursplus von 20 Prozent beschert. Medien hatten unter Verweis auf einen Artikel des Wall Street Journal berichtet, der Pharmahändler McKesson sei in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Komplettübernahme, bei der Celesio inklusive Schuldne mit mehr als 5 Mrd. Euruo bewertet werden könnte. Bereits im Sommer waren Gerüchte laut geworden, Großinvestor Haniel suche nach einem Käufer für Celesio. Ob an den Gerüchten etwas dran ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Aurelius mit Add-on-Deal

Der Münchener PE-Investor Aurelius hat das Tochterunternehmen Fidelis HR mit der Add-on-Akquisitoin des Personaldienstleisters HCM Gilde gestärkt. Fidelis, das vormals als TDS HR Service & Solutions firmierte, gehört seit dem Frühjahr dieses Jahres zu Aurelius. Zu finanziellen Details des M&A-Deals wurde nichts bekannt.

M&A-News: Personalien

Die Investmentbank IEG verstärkt ihr deutsches Team mit der M&A- und Internetspezialistin Elizabeth Menke als Managing Director Deutschland. Die frühere Rothschild-Bankerin ist spezialisiert auf grenzüberschreitende M&A-Deals und wechselt aus den USA zur IEG in Deutschland. Sie folgt auf René Griemens, der das Haus Ende September verlassen hat. Bernd Osswald übernimmt neben seiner Aufgabe als Deutschland-Chef des IEG Services Desks die internationale Leitung des Utilities Desk. Er war vor seinem Einstieg bei der IEG Leiter der Abteilung Corporate M&A des österreichischen Energiekonzerns OMV und arbeitete bereits bei Lazard und Metzler Corporate Finance.

Weitere M&A-Deals

Bertelsmann hat seine Beteiligung am Fernsehsender RTL Group weiter reduziert. Im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens hat der Konzern zwei Mio. Aktien aus einer Mehrzuteilungsoption zu 75,81 Euro pro Aktie platziert. Bertelsmann erzielte insgesamt einen Bruttoerlös von rund 151,6 Mio. Euro und hält nach der Platzierung 75,1 Prozent der RTL-Aktien. Deutsche Bank und Morgan Stanley waren Joint Bookrunners.

Das Kartellamt prüft den Verkauf von Teilen des Printgeschäfts des Verlags Axel Springer an die Funke Mediengruppe genauer. Wie ein Sprecher der Agentur Reuters sagte, nehmen sich die Kartellwächter drei Monate zusätzlich Zeit. Die Prüfung könnte bis zum 10. Januar dauern.

Das Technologieunternehmen Bosch Rexroth hat das Lenkungsgeschäft im Rahmen eines Asset Deals an Hydraulik Nord Fluidtechnik verkauft. Über das Volumen des M&A-Deals wurde Stillschweigen vereinbart. Die Kanzlei Beiten Burkhardt hat Bosch Rexroth beraten. Auch die Sparte Rexroth Pneumatics soll verkauft werden, entsprechende Verträge mit dem deutsch-skandinavischen PE-Investor Triton hat das Unternehmen kürzlich unterzeichnet.

Das Dortmunder Unternehmen RGM Facility Management hat ein Joint Venture mit der Luxemburger Wagner Gruppe gegründet. Gemeinsam beteiligen sich die Firmen an der Wagner Facility Management in Luxemburg. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.

Der an der kanadischen Börse gelistete Softwareanbieter Enghouse Systems hat in Deutschland zugekauft. Für einen nicht genannten Preis hat Enghouse das Unternehmen Andtek übernommen, das Telefonieapplikationen anbietet.
 
Zwei Berliner Einrichtungen zur Technologie- und Wirtschaftsförderung haben sich zusammengeschlossen. Die TSB Innovationsagentur Berlin, eine Tochtergesellschaft der Technologiestiftung Berlin, ist auf die Berlin Partner verschmolzen. Ein Team von CMS Hasche Sigle um Lead Partner Wolf-Georg Freiherr von Rechenberg hat das Projekt begleitet.

Die Münchener Industrieholding VTC-Gruppe hat sechs Gießerei- und Bearbeitungsstandorte von Vestas mit insgesamt rund 1.000 Mitarbeitern in Deutschland, Norwegen, Schweden, China und Dänemark für bis zu 25 Mio. Euro inklusive einer Earn-out-Komponente übernommen. Die Gruppe soll künftig unter Global Castings firmieren. Für VTC ist der Zukauf eine Ergänzung des bestehenden Gießereigeschäfts unter dem Dach der Silbitz-Gruppe. In Kombination erwirtschaften Silbitz und Global Castings einer Mitteilung zufolge einen Jahresumsatz von ca. 300 Mio. Euro. Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom hat VTC mit einem Team unter Federführung des Münchener M&A-Anwalts Walter R. Henle bei der Transaktion beraten.

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