Roland Berger sucht Käufer für S.A.G Solarstrom

Der insolvente Solarkonzern S.A.G Solarstrom braucht frisches Geld von außen. Ein Team von Roland Berger hat den Auftrag erhalten, „national wie international“ nach einem neuen Investor zu suchen. Hinter dem Auftrag für die Strategieberatung steht der vorläufige Sachwalter Jörg Nerlich von der Kanzlei Görg. Auch der vorläufige Gläubigerausschuss hat dem Mandat für Roland Berger zugestimmt.

Ziel des M&A-Prozesses sei es, „strategische Investoren anzusprechen, deren Engagement die Fortführung der Gesellschaft unter Nutzung der vorliegenden Struktur ermöglicht“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Eine Zerschlagung des Konzerns, der auch über umfangreiche Auslandsaktivitäten verfügt, scheint nicht angestrebt zu werden.

Die Freiburger S.A.G Solarstrom musste kurz vor Weihnachten Insolvenz beantragen, nachdem unmittelbar vor einem Zinstermin ein fest eingeplanter Zahlungseingang von 20 Millionen Euro nicht realisiert werden konnte. Dies führte zu einem Scheitern der Refinanzierungsgespräche mit den finanzierenden Banken. Durch die Insolvenz fielen auch die beiden ausstehenden Mittelstandsanleihen des Unternehmens im Gesamtvolumen von 75 Millionen Euro aus.

Damals gab das Unternehmen an, eine Insolvenz in Eigenverwaltung anzustreben und innerhalb von drei Monaten einen Restrukturierungsplan vorzulegen. Dies ist nun vom Tisch, das Unternehmen wird in die Regelinsolvenz gehen. Zur Begründung beklagt S.A.G. Solarstrom, dass „Investoren und Gläubiger bislang nur wenig Erfahrung mit dem neuen Verfahren der Insolvenz in Eigenverwaltung“ hätten.

Am Donnerstag Nachmittag (14.2.) hatte das Unternehmen noch gemauert. Die von FINANCE geäußerte Vermutung, dass die angestoßene Investorensuche als Abkehr von der geplanten Insolvenz in Eigenverwaltung zu verstehen sei, wies Firmensprecherin Jutta Lorberg zu diesem Zeitpunkt noch zurück. Wenig später gab S.A.G. Solarstrom die Einleitung des Regelinsolvenzverfahrens bekannt.