Debt-Equity-Swap bei Triton-Beteiligung Univativ

Pemberton nimmt die Zügel bei der Triton-Beteiligung Univativ in die Hand. Das geht aus einem Deal-Eintrag beim Bundeskartellamt hervor. Der Finanzinvestor bestätigte auf Nachfrage von FINANCE, dass er bei Univativ aussteigt und der Debt-Fonds Pemberton neuer Eigentümer wird. Triton behalte aber eine wirtschaftliche Beteiligung – in welcher Höhe konkret, teilte das Private-Equity-Haus auf Nachfrage von FINANCE nicht mit; ebenso, wie es zu dem Debt-Equity-Swap gekommen ist, da die Transaktion noch regulatorischen Freigaben untersteht. Univativ ist seit 2017 bei Triton im Portfolio Der Private-Equity-Investor hatte Univativ im Juli 2017 übernommen und befindet sich damit bereits seit mehr als sieben Jahren im Portfolio des Smaller-Mid-Cap-Fonds der Frankfurter. Die Übernahme hatte Pemberton damals mit einer Unitranche über 55 Millionen Euro finanziert. Das 1998 gegründete Unternehmen bietet mit den Marken Univativ und Provativ spezialisierte Personaldienstleistungen an und ist darauf fokussiert, Young Professionals, also studentische Fachkräfte und Berufseinsteiger, zu vermitteln. Laut Angaben von Triton zählt Univativ 250 Unternehmen aller Branchen zu den Kunden, darunter mehr als Dreiviertel der Dax-Konzerne. Geführt wird das Darmstädter Unternehmen heute von Geschäftsführer und Chief Sales Officer (CSO) Eric Schönfeld sowie CFO Philipp Bertelsmeier. Während der Haltedauer hatte Triton die beiden Add-ons Qiss-It und Opus One zugekauft sowie im Jahr 2018 ein Büro in Basel eröffnet. Mehr zum Thema Debt-Equity-Swap bei Ex-Rivean-Asset Caseking Die Pro Gamers Group, ehemals bekannt als Caseking, von HAL Investments wandert in die Hände eines Private-Debt-Fonds. Was ist nach dem Exit des Ex-Private-Equity-Eigentümers Rivean vorgefallen? Mehr lesen Cashflow war bereits 2022 klamm Wie sich Univativ in den zurückliegenden zwei Jahren entwickelt hat, lässt sich nicht feststellen. Der jüngste Jahresabschluss der darüberliegenden Holding stammt aus dem Jahr 2022. In diesem geht die damalige Geschäftsführung aber noch davon aus, dass der „adressierte Markt für Outtasking […] auch in den nächsten Jahren weiterwachsen“ wird. Teilweise habe sich dieser Trend auch durch die Coronakrise verstärkt, während die wiedererstarkte Konjunktur „die sehr gute Lage am Arbeitsmarkt“ weiter begünstige. Die Gesamtleistung belief sich 2022 auf knapp 67 Millionen Euro, was einem Anstieg von 7 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Alle Geschäftsbereiche wuchsen 2022, lediglich das Freelancer-Geschäft bei Provativ habe sich schwächer entwickelt. Das um Firmenwertabschreibungen bereinigte Ergebnis nach Steuern sackte jedoch von 2,1 auf 1 Million Euro ab. Der Konzernjahresfehlbetrag belief sich auf 6,5 Millionen Euro, im Wesentlichen aufgrund der Abschreibungen. „Insgesamt konnte der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit die Mittelabflüsse aus der Investitions- sowie Finanzierungstätigkeit nicht decken.“ Auszug aus dem Jahresabschluss 2022 2022 betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – namentlich der Berenberg Bank – satte 44,6 Millionen Euro, das Eigenkapital summierte sich auf 35 Millionen Euro. „Forderungsausfälle waren nur unwesentlich zu verzeichnen“, heißt es in diesem Zuge im Jahresabschluss. Liquiditätsengpässe bestünden außerdem nicht. Aber das Unternehmen gab schon damals zu: „Insgesamt konnte der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit die Mittelabflüsse aus der Investitions- sowie Finanzierungstätigkeit nicht decken.“ War der Wettbewerb für Univativ zu stark? Dennoch war Univativ damals optimistisch: „Die Finanzlage des Konzerns ist geordnet und die Zahlungsfähigkeit war jederzeit gegeben“, steht im Jahresabschluss 2022. Und weiter: „Die Geschäftsführung erachtet die Lage der Unternehmensgruppe im Jahr 2022 insgesamt als weiterhin gut, obwohl die hohe Inflation zu deutlichen Kostensteigerungen bei Lohn- und Gehalt sowie Sachkosten geführt hat.“ Diese Einschätzung werde durch die planmäßige Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten im Jahr 2023 bestätigt. Derzeit seien aber die Auswirkungen durch den Markteintritt von ausländischen Wettbewerbern schwer einzuschätzen. Wieder mehr Debt-Equity-Swaps in Deutschland Debt-Equity-Swaps kommen in der aktuellen schwierigen Marktphase häufiger vor. Im August wanderte bereits die Pro Gamers Group (ehemals Caseking) aus dem Portfolio von HAL Investments in die Hände von Arcmont. Auch im vergangenen Jahr gab es hierzulande eine Reihe von solchen Schlüsselübernahmen durch Private Debt. So mussten KKR bei Unzer, Bain Capital bei Wittur oder auch Equistone bei Polo und Chequers bei Emvia Living die Schlüssel an den finanzierenden Debt-Fonds abgeben. Mehr zum Thema KKR, VR Equity: Diese PEs haben 2023 Beteiligungen verloren Über Debt-Equity-Swaps redet kein Private-Equity-Investor gern. Ein Research offenbart nun, wen es 2023 getroffen und welcher Debt-Fonds übernommen hat – darunter Häuser wie KKR oder VR Equity. Mehr lesen Seit 2018 haben europäische Kreditfonds 62 Debt-Equity-Swaps begleitet, zeigt eine Analyse von „Debtwire“ aus diesem Frühjahr. Die Zahl dieser Transaktionen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, der vorläufige Höhepunkt wurde im vergangenen Jahr mit insgesamt 23 Deals erreicht. Deutschland liegt mit 13 Debt-Equity-Swaps seit 2018 im europäischen Vergleich auf Rang zwei.

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