Ex-Silverfleet-Manager Joachim Braun geht zu Nalka Invest

Neuer Job für den ehemaligen Geschäftsführer des Private-Equity-Investors Silverfleet Capital: Joachim Braun ist seit Mitte September für das Deutschlandgeschäft von Nalka Invest zuständig, wie der Private-Equity-Manager exklusiv im Gespräch mit FINANCE berichtet. Was plant der schwedische Finanzinvestor hierzulande? Joachim Braun war lange Geschäftsführer von Silverfleet Der Wechsel von Braun zu den Schweden erfolgt nach 15 Jahren bei Silverfleet Capital. Im Herbst 2015 wurde der Private-Equity-Manager in die Partnerriege aufgenommen, seit Sommer 2017 war er Geschäftsführer des deutschen Büros von Silverfleet. Rund vier Jahr später, im Juli 2021, zeichnete sich – für viele Marktteilnehmer überraschend – ab, dass Silverfleet keinen neuen Fonds mehr auflegen wird. Im Frühjahr 2022 kehrte Ricardo Sommer, der für die Lower-Midmarket-Aktivitäten von Silverfleet verantwortlich zeichnete, dem Finanzinvestor den Rücken. Mehr zum Thema Ex-Silverfleet-Manager gründen neues Private-Equity-Haus Vor gut einem Jahr kam heraus, dass Silverfleet keinen neuen Fonds mehr auflegen wird. Nun machen sich die verbleibenden Private-Equity-Manager mit einem neuen Projekt selbständig: Sophora. Was steckt dahinter? Mehr lesen Wenige Monate später, im September dieses Jahres, gaben auch die ehemaligen Silverfleet-Manager Jennifer Regehr, Benjamin Hubner und Neill MacDougall die Gründung des Private-Equity-Investors Sophora Unternehmerkapital bekannt. Mit Joachim Braun hat nun einer der letzten verbliebenen Silverfleet-Manager einen neuen Arbeitgeber gefunden. Damit dürfte das Münchener Silverfleet-Büro vermutlich bald offiziell geschlossen werden. Private-Equity-Investor Nalka investiert flexibel Nun folgt für Braun der Schritt zu den Skandinaviern. Den Kontakt zu Nalka Invest hat ein Headhunter hergestellt, berichtet Braun im Gespräch mit FINANCE. Die Schweden waren auf der Suche nach einem neuen Mitarbeiter, der das Deutschlandgeschäft auf- und ausbauen sollte. „Den ersten Kontakt hatten wir zu Beginn dieses Jahres und schnell hat mir die Flexibilität von Nalka gefallen“, so der Manager. Anders als klassische Private-Equity-Häuser investiert Nalka das Kapital eines einzigen institutionellen Investors – der Schweizer Interogo Holding. Einen typischen Fonds hat Nalka dementsprechend nicht. Interogo Holding ist eine Investmentgesellschaft, hinter der die Interogo Stiftung steht. Die Holdinggesellschaft entstand im Jahr 2016, als die Interogo Stiftung ihre Aktivitäten in zwei Bereiche teilte: die Ikea-Aktivitäten (Inter Ikea sowie unter anderem die Aktivitäten des Möbelhauses Ikea) sowie jene ohne Ikea-Bezug (Interogo). Weitere Investment-Strategien neben Private Equity sind zum Beispiel Real Estate und Infrastructure. Nalka Invest selbst wurde 2009 gegründet. Diese Holding-Struktur im Hintergrund ermöglicht es Nalka, Deals flexibel einzugehen. „Wir verfügen über ein Investitionsmandat von Interogo und können Unternehmen – wenn wir weiteres Wertsteigerungspotential sehen – länger halten als die für Private Equity üblichen 4 bis 5 Jahre“, erläutert Johan Hesser, Managing Director und Leiter von Nalka Invest in Schweden. „Das heißt aber nicht, dass wir einen Buy-and-hold-Ansatz verfolgen“, stellt Hesser klar. Johan Hesser ist Managing Director und Leiter von Nalka Invest in Schweden. Foto: Nalka Invest Nalka sucht Investment Professionals für Münchener Büro Aktuell hält Nalka elf Unternehmen mit einem kumulierten Umsatz von über 2 Milliarden Euro und rund 6.000 Mitarbeitern im eigenen Portfolio. Seit der Gründung hat der Private-Equity-Investor nach eigener Aussage bereits 16 Exits getätigt. Im Stockholmer Büro sind aktuell 12 Investment Professionals und fünf weitere Team-Mitglieder angestellt. Braun wird der erste Mitarbeiter im neu eröffneten Münchener Büro. „Im Moment bin ich noch der einzige deutsche Kollege vor Ort, aber schon in den kommenden Wochen und Monaten wollen wir ein Team auf die Beine stellen“, kündigt Deutschlandchef Braun an. Neben dem Dealsourcing steht für den Private-Equity-Manager daher auch das Thema Recruiting auf der Agenda. „Kurz- bis mittelfristig möchten wir eine Handvoll Team-Kollegen in München haben. Langfristig können wir uns vorstellen, dass das Deutschlandbüro ähnlich groß wird wie das in Stockholm“, so Braun. Familienunternehmen liegen im Fokus von Nalka Invest Die Wachstumsambitionen von Nalka sind groß, wie Hesser berichtet: „Derzeit investieren wir im Durchschnitt 200 Millionen Euro pro Jahr im nordischen Raum. Das entspricht in etwa zwei Transaktionen. Künftig wollen wir auch in der DACH-Region eine ähnlich große Summe anlegen.“ Pro Deal kann Nalka zwischen 50 und 150 Millionen Euro Eigenkapital bereitstellen. Die finanziellen Ressourcen dafür sind vorhanden: Interogo verfügt über mehr als 5 Milliarden Euro an Kapital, das in Private Equity fließen kann (Private Equity Assets under Management, Stand Ende Dezember 2021). „Klassischerweise gehen wir Mehrheits-Investments ein, sind aber auch offen für Minderheiten.“Johan Hesser, Managing Director bei Nalka Invest Ausschau hält der Private-Equity-Investor nach Unternehmen mit einem durchschnittlichen Ebitda zwischen 5 und 30 Millionen Euro. „Vor allem Familienunternehmen haben es uns angetan. Klassischerweise gehen wir Mehrheits-Investments ein, sind aber auch offen für Minderheiten“, sagt Hesser. Darum expandiert Nalka ausgerechnet jetzt nach Deutschland Die Expansion nach Deutschland erfolgt aus mehreren Gründen. „Erstens vergrößert sich unser Pool, in dem wir nach Deals fischen gehen“, so Hesser. Zudem diversifiziere Nalka durch die geografische Erweiterung des Investitionsfokus das eigene Portfolio. „Außerdem profitieren unsere bestehenden nordischen Portfoliounternehmen, die sich – auch in der DACH-Region – internationalisieren wollen, von dem neuen Münchener Standort“, findet Hesser. Vor allem für Add-on-Akquisitionen sei ein deutscher Standort ein netter positiver Nebeneffekt. Der Schwerpunkt liege aber dennoch auf Plattform-Investments, die Braun für Nalka an Land ziehen soll. Der Ex-Silverfleet-Manager arbeitet auch schon unter Hochdruck am ersten Deal. Torschlusspanik soll es bei Nalka aber nicht geben: „Wir machen nicht den ersten Deal, der uns angeboten wird, sondern suchen den besten Deal“, stellt Braun klar. Mit Blick auf die Sektoren ist Nalka nach eigener Aussage offen. Abgesehen hat es der Finanzinvestor aber auf allem auf Unternehmen aus den Branchen B2B-Services, IT, Tech, Healthcare sowie Manufacturing/Industrials.

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