Newsletter

Abonnements

Transformation mit Hindernissen

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken
Bei ABC werden die Güter, wie Fuhrparks, Maschinen, Rohstoff- und Warenlager bis hin zu Sachwerten und Immobilien für einen Kredit eingesetzt. Foto: Brett - stock.adobe.com
Bei ABC werden die Güter, wie Fuhrparks, Maschinen, Rohstoff- und Warenlager bis hin zu Sachwerten und Immobilien für einen Kredit eingesetzt. Foto: Brett - stock.adobe.com

Unternehmen stehen derzeit vor vielen Herausforderungen – neben dem Fachkräfte- und Rohstoffmangel sowie Lieferschwierigkeiten kommt nun die weiter steigende Inflation dazu. So ergab das Ökonomenpanel des Ifo-Instituts und der FAZ eine erwartete Inflationsrate von 4,4 Prozent für 2022. Diese Einschätzung fiel in der Konjunkturprognose Frühjahr 2022 sogar noch höher aus: Anhand zweier Szenarien wird für dieses Jahr mit einer Inflation zwischen 5,1 und 6,1 Prozent gerechnet.

Die Folgen betreffen die gesamte Wirtschaft. Die Weltmarktpreise für viele Rohstoffe erhöhen sich stetig, auch die Kosten für Energie und Nahrungsmittel nehmen weiter zu. Für 2022 wird eine Steigerung der Verbraucherpreise von 6,1 Prozent erwartet, was infolge mit einem gedämpften Konsum- und Kaufverhalten der Endverbraucher einhergeht. Auch der anhaltende Ukraine-Krieg wirkt sich auf die wirtschaftliche Lage aus, dortige Produktionsausfälle führen zu Lieferengpässen dringend benötigter Vorprodukte wie etwa Kabelbäume für die Automobilbranche. Hinzu kommen die Sanktionen gegen Russland, die sich negativ auf die Produktion und den Vertrieb vieler Unternehmen hierzulande auswirken. Im Juli und Oktober dieses Jahres könnten mit der Anpassung des Mindestlohns weitere Preissteigerungen auf die Bevölkerung zukommen.

Aufgrund der hohen Inflationsrate zieht nun auch die Europäische Zentralbank Konsequenzen und hebt erstmals seit 2008 den Leitzins von 0 auf 0,25 Prozent im europäischen Raum an. Wie sich die angespannte Lage in Europa weiterentwickelt, ist noch ungewiss. Verständlich, dass sowohl Verbraucher als auch Unternehmen und Banken bezüglich ihrer Ausgaben und Investitionen Vorsicht walten lassen.

Transformation benötigt liquide Mittel

Um die aktuellen Herausforderungen und Transformationsprozesse zu stemmen, sind liquide Mittel unverzichtbar. Anders als bei den Corona-Schutzschirmen sollen künftige Hilfsmaßnahmen von staatlicher Seite geringer ausfallen und an strengere Zugangsvoraussetzungen geknüpft sein. Nicht jedes Unternehmen kann also mit finanzieller Unterstützung rechnen. Auch der Bankensektor zeigt die deutliche Tendenz, die Bedingungen für Kreditvergaben nochmals zu verschärfen – besonders für Unternehmen mit einer energieintensiven Produktion.

Der erschwerte Zugriff auf Kredite von Banken belastet nicht nur insolvente oder insolvenzgefährdete Betriebe; auch grundsätzlich gesunde KMU können Transformationsprozesse ohne zusätzliche Liquidität meist nicht realisieren. Als Lösung werden im Mittelstand immer öfter alternative Finanzierungsansätze in Betracht gezogen: Bei objektbasierten Finanzierungen wie Asset Based Credit (ABC) oder Sale & Lease Back (SLB) stellt das Hauptkriterium nicht die Bonität und das Risikopotenzial dar, sondern das Anlage- und Umlaufvermögen eines Unternehmens.

auch grundsätzlich gesunde KMU können Transformationsprozesse ohne zusätzliche Liquidität meist nicht realisieren.

Mit Alternativen Wettbewerbsvorteil schaffen

Objektbasierte Finanzierungen eignen sich, um kurzfristig Kapital freizusetzen. So werden bei SLB werthaltige Unternehmensgüter wie zum Beispiel Maschinen verkauft, die umgehend zur weiteren Benutzung zurückgemietet werden.

Bei ABC hingegen werden die Güter, wie Fuhrparks, Maschinen, Rohstoff- und Warenlager bis hin zu Sachwerten und Immobilien für einen Kredit eingesetzt. Voraussetzung dafür ist sowohl die Werthaltigkeit als auch die Marktgängigkeit der Objekte. Beide Formen der assetbasierten Finanzierung erhöhen die Eigenkapitalquote und lassen sich zudem meist innerhalb weniger Wochen umsetzen. Die gewonnene Liquidität kann so kurzfristig in die nötigen Transformationsprozesse fließen.

Carl-Jan von der Goltz ist geschäftsführender Gesellschafter von Maturus Finance, einem Anbieter für objektbasierte Finanzierungslösungen.