Der ehemalige Porsche-CFO Holger Härter muss sich nun doch nicht vor Gericht wegen Marktmanipulationen verantworten. Das Stuttgarter Landgericht hat heute die Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen Härter und den ehemaligen Porsche-CEO Wendelin Wiedeking abgelehnt.
„Nach den bisherigen Beweismitteln ist eine Verurteilung nicht wahrscheinlich“, zitieren die Stuttgarter Nachrichten einen Pressesprecher des Landgerichts. Der Tatvorwurf sei „nicht beweisbar“. Damit bestätigt das Gericht die Haltung der beiden ehemaligen Manager, die die Vorwürfe stets zurückgewiesen hatten, in den Jahren von 2007 bis 2009 die Finanzmärkte nicht ausreichend über den Einstieg von Porsche bei VW informiert zu haben.
Kein neuer Prozess für Ex-Porsche-CFO Härter
Dem früheren Finanzchef Härter bleibt nun zunächst ein weiterer Gerichtsprozess erspart. Doch die Staatsanwaltschaft kann gegen die Entscheidung des Landgerichts noch Beschwerde beim Oberlandesgericht einlegen. Sie ermittelt bereits seit drei Jahren gegen den früheren CFO und den CEO. Mittlerweile hat sie die Ermittlungen auf den gesamten Aufsichtsrat der Porsche SE ausgeweitet wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Marktmanipulation.
Im vergangenen Juni erst war Härter überraschend wegen Kreditbetrugs im Rahmen der Übernahmeschlacht zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Bis zuletzt hatte er damals auf einen Freispruch des Landgerichts Stuttgart gehofft. Doch das Gericht war überzeugt, dass er während seiner Zeit als CFO die BNP Paribas falsch über den Liquiditätsbedarf von Porsche informiert hatte.
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