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Klarer Sieg für Elector: Balda-Aufsichtsrat neu besetzt

Thomas van Aubel hat den Machtkampf entschieden: Elector hält nun eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Balda-Aufsichtsrat.
Elector, Balda

Der Berliner Anwalt Thomas van Aubel will nun die Mehrheit im Kontrollgremium des SDax-Unternehmens übernehmen. Damit ist Elector, das Vehikel, über die van Aubel 29,9 Prozent der Balda-Anteile hält, im Aufsichtsrat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit überrepräsentiert. Eine solche Ungleichverteilung stellt aus Corporate Governance-Gesichtspunkten eine Schwierigkeit dar. Der bisherige von einem Gericht bestellte Aufsichtsrat wurde abgewählt. Chefkontrolleur Michael Naschke, gegen den Elector Anzeige erstattet hat, war zu Beginn der Sitzung zurückgetreten. Zeitgleich brachte Elector mit Dieter Brenken einen weiteren Mann in den Vorstand. Im Interview mit FINANCE hatte van Aubel noch bestritten, bereits Pläne für Balda zu haben.

60,3 Prozent des Grundkapitals waren vor Abstimmungsbeginn anwesend, von denen allein 43 Prozent auf die beiden Hauptinvestoren entfielen. Balda ist damit ganz offenbar mit seinem Versuch gescheitert, viele Anleger über das Fernabstimmunsgtool zu aktivieren und so die Machtübernahme im Konzern zu verhindern. Vor der HV hatte Elector Balda-Vorstand Dominik Müser bereits heftig wegen einer falschen Strategie attackiert. Seine Tage dürften wohl gezählt sein, auch wenn Müser in seiner HV-Rede seine Hoffnung auf eine gedeihliche Zusammenarbeit äußerte. Der bisherige Balda-Vorstand hofft, dass nun Ruhe einkehrt und dass die US-Fonds als Kontrolleur für van Aubel fungieren werden. Der hat sich bis dato mit Aussagen zu einer eigenen Strategie für Balda zurückgehalten, jedoch stets deutlich gemacht, dass er Müsers Ziele weder teilt noch diese für erreichbar hält.

marc-christian.ollrog[at]finance-magazin.de

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