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Kosten vs. Risiko: Banken müssen mehr für Compliance zahlen

Knappe Ressourcen, steigende Risiken: Compliance Officer von Finanzdienstleistern fordern höhere Budgets.
Thinkstock / Getty Images

Finanzdienstleister müssen für die Compliance-Arbeit in diesem Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen, wenn sie der regulatorischen Flut Herr werden wollen. Das zeigt die Einschätzung von mehr als 800 Compliance-Verantwortlichen bei Finanzdienstleistern, darunter Banken, Versicherungen und Asset Manager, die Thomson Reuters GRC im Rahmen der Studie „Cost of Compliance Survey 2013“ befragt hat.

Nachdem im vergangenen Jahr bereits umfassende Gesetzespakete wie der britische Financial Services Act oder der Dodd-Frank-Act in den USA den Druck auf die Finanzbranche immens erhöht haben, rechnen die befragten Compliance-Experten auch für das aktuelle Jahr nicht mit einer regulatorischen Atempause: 81 Prozent gehen davon aus, dass die Dichte der Vorschriften weiter zunehmen wird, mit 43 Prozent rechnet sogar fast jeder zweite Befragte mit einer beachtlichen Schwemme an neuen Regulierungen.

Mehr Luft für die Compliance-Abteilung

Alarmierend ist, dass den Compliance Officers offensichtlich kaum Zeit bleibt, sich mit diesen Veränderungen zu beschäftigen: Im Durchschnitt verbringen sie nach eigenen Angaben etwas mehr als einen Arbeitstag pro Woche damit, regulatorische Entwicklungen zu analysieren; ein halber Tag entfällt außerdem darauf, die Prozesse und Richtlinien im eigenen Unternehmen anzupassen. Diese Werte unterscheiden sich kaum von denen aus der letztjährigen Erhebung.

Um ein effektives Risk & Compliance-Management aufzubauen und vor allem aufrechtzuerhalten, müssten die Compliance-Abteilung, Vorstand und Aufsichtsrat an einem Strang ziehen, warnen die Autoren. Immerhin scheint der Warnschuss in gut zwei Dritteln der befragten Unternehmen angekommen zu sein: Dort erwarten die Compliance-Chefs in diesem Jahr größere Budgets für ihre Arbeit, was ihnen endlich mehr Luft verschaffen könnte. Der Rest muss sich dagegen auf harte Zeiten einstellen.

sarah.nitsche[at]finance-magazin.de

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