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Sunrise Medical rollt an die Börse

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Der Private-Equity-Investor Nordic Capital bringt den Rollstuhlhersteller Sunrise Medical an die Börse. Foto: VadimGuzhva - adobe.stock.com
Der Private-Equity-Investor Nordic Capital bringt den Rollstuhlhersteller Sunrise Medical an die Börse. Foto: VadimGuzhva - adobe.stock.com

Der Rollstuhlhersteller Sunrise Medical plant einen Börsengang. Das Unternehmen, das seit 2015 im Besitz des Private-Equity-Investors Nordic Capital ist, hat eine „Intention to List“ veröffentlicht. Das wäre der dritte deutsche Private-Equity-IPO in diesem Jahr nach Triton mit Renk und CVC mit Douglas.

Nordic Capital erwarb Sunrise Medical von Equistone – der damalige Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. Sunrise Medical soll voraussichtlich im Sommer an der Frankfurter Börse gelistet werden.

Sunrise Medical plant Privatplatzierung

Sunrise Medical wählt – wie der Rüstungshersteller Renk, die 2023 einen geplanten Börsengang kurzfristig absagten, aber dieses Jahr nachholten – den Weg der Privatplatzierung. Das Unternehmen bietet neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung an, die im Rahmen einer Privatplatzierung an europäische und institutionelle Investoren aus anderen Ländern vergeben werden. Hiermit will Sunrise Medical einen Bruttoerlös in Höhe von 240 Millionen Euro erzielen.

Zudem steuert der PE-Eigner Nordic Capital durch seine Gesellschaft Cidron Liberty Systems bestehende Aktien bei. Auch diese werden im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten. Die Erlöse fließen an Nordic Capital.

Wie viel Prozent des gesamten Aktienkapitals die beiden Platzierungen ausmachen, gab das Unternehmen nicht bekannt. Sunrise Medical teilte in einer Pressekonferenz mit, dass der Free Float nach dem Börsengang zwischen 30 und 40 Prozent voraussichtlich betragen soll.

Sunrise will Verschuldung reduzieren

Sunrise Medical beabsichtigt, den Erlös des Börsengangs zur Rückzahlung bestehender Finanzverbindlichkeiten zu verwenden. Damit sollen die Bilanz gestärkt und der Verschuldungsgrad reduziert werden.

Nach dem Börsengang soll die Nettoverschuldung vom 4,1-fachen des bereinigten Ebitda auf das 2,5-fache des bereinigten Ebitda abgebaut werden. Die Reduzierung soll laut Sunrise Medical mittels der Emissionserlöse und einem fünfjährigen Term Loan erreicht werden, der derzeit mit mehreren Banken abgeschlossen wird. Mittelfristig strebt das Unternehmen eine Verschuldung unter dem 2-fachen bereinigten Ebitda an.

Diese Banken begleiten den Sunrise-Medical-Börsengang

Bofa Securities, UBS und Jefferies agieren als Joint Global Coordinators und, zusammen mit Berenberg und HSBC, als Joint Bookrunners.

Laut Bloomberg könnte das Heidelberger Unternehmen beim Börsengang mit rund 2 Milliarden Euro bewertet werden. Sunrise Medical schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 636 Millionen Euro und einem bereinigtes Ebitda von rund 118 Millionen Euro ab.

Eva Brendel ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Sie hat Kommunikationswissenschaft, VWL und Politik in Bamberg und Jena studiert. Neben dem Studium arbeitete Eva Brendel als freie Nachrichtenmoderatorin bei einem Lokalsender und moderierte eine eigene Podcast-Reihe.