(sor) Der Aluminiumoxidhersteller Almatis hat zum 30. April 2010 einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 sowie einen Reorganisationsplan beim betreffenden Gericht in New York eingereicht. Das Verfahren betrifft die Gesellschaften Almatis, Inc., Almatis GmbH und Almatis BV und damit die Geschäftsaktivitäten in Deutschland, in den Niederlanden und in den USA. Mit dem Antrag soll sichergestellt werden, dass die Unternehmen während der Restrukturierung ihrer Bilanzen das operative Geschäft weiterhin ausführen können. Das betrifft auch die Bezahlung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nach Antragsstellung entstehen. Eine Genehmigung um dies auch für vorher eingegangene Forderungen abzusichern, wurde bereits beantragt.
Für die Durchführung des Plans bedarf es der Zustimmung der Zweidrittel-Mehrheit der vorrangig besicherten Kreditgeber, 63 Prozent von ihnen haben sich bis jetzt für die Annahme ausgesprochen. Die Frist für die Abstimmung endet zum 7. Mai 2010. Jedoch rechnet Almatis mit der Genehmigung des Plans, da bereits 75 Prozent der vorrangig besicherten Kreditgeber im Rahmen eines „Plan Support Agreement“ den Antrag unterstützen.
Wichtigster Gläubiger ist ein von Oaktree verwalteter Fonds, der einen Anteil von 46 Prozent hält. Sollte das Gericht dem Antrag stattgeben, ist davon auszugehen, dass der Fonds künftig Mehrheitseigentümer des Unternehmens sein wird, teilte Almatis mit. Der Aluminiumoxidhersteller verfügt derzeit über liquide Mittel in Höhe von 85 Millionen US-Dollar, um das operative Geschäft fortzuführen. Um auch Zahlungen leisten zu können, die darüber hinaus gehen, hat Almatis weitere Genehmigungen für die entsprechenden Finanzierungsinstrumente („Debtor-in-Possession“ bzw. „DIP-Finanzierung“) eingereicht.
Quellen: Almatis, FINANCE
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