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Finanzierungen: Condor, Logistrial, Teamviewer

Condor ist vorerst gerettet: Die Airline erhält einen 380 Millionen Euro schweren Überbrückungskredit.
bruev/iStock/Thinkstock/Getty Images

Condor erhält Massekredit

Die Bundesregierung hat sich dazu entschieden, die Fluglinie Condor vorerst über Wasser zu halten. Die staatliche Förderbank KfW stellt dem Unternehmen einen Massekredit in Höhe von 380 Millionen Euro zur Verfügung. Eine Bürgschaft dafür stellen der Bund und das Land Hessen, wo die Airline ihren Sitz hat. Nun muss die Europäischen Kommission dem Überbrückungskredit noch zustimmen. Condors britischer Mutterkonzern Thomas Cook hatte vergangenen Montag überraschend Insolvenz angemeldet hatte.

Immobilienfirma Logistrial strebt an Frankfurter Börse

Das Logistikimmobilienunternehmen Logistrial Real Estate bereitet einen Börsengang vor. Im Rahmen des IPOs will der Hamburger Konzern seine Aktien im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notieren. Angestrebt werden Bruttoerlöse von 550 bis 605 Millionen Euro, teilte Logistrial mit. Die Deutsche Bank und JP Morgan agieren als Joint Global Coordinators und gemeinsam mit Kempen als Joint Bookrunners der Transaktion.

Der derzeitige Alleinaktionär GuN oder ein verbundenes Unternehmen wird im Zuge des Börsengangs zusätzlich zu den bereits investierten 5 Millionen Euro Aktien über weitere 20 Millionen Euro erwerben. Nach dem IPO soll GuN, hinter dem die Hamburger Garbe-Gruppe steht, weniger als 5 Prozent an Logistrial halten. Die Immobiliengesellschaft plant, den Erlös für den Erwerb eines bereits gesicherten Immobilienportfolios zu verwenden.

Teamviewer schafft größten Börsengang des Jahres

Der Private-Equity-Investor Permira hat mit dem Börsengang des Softwarehauses Teamviewer rund 2,2 Milliarden Euro eingesammelt. Insgesamt wurden 84 Millionen Aktien aus dem Bestand des Finanzinvestors zu einem Preis von je 26,25 Euro bei neuen Investoren platziert, teilte Teamviewer vergangene Woche mit. Zuvor war die Preisspanne auf 23,40 bis 27,25 Euro festgelegt worden. Die Softwarefirma wird an der Börse mit 5,25 Milliarden Euro bewertet.

Mit 58 Prozent bleibt der Finanzinvestor Permira nach vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option weiterhin größter Anteilseigner des Unternehmens aus Göppingen. Der Streubesitz liegt bei 42 Prozent. Goldman Sachs und Morgan Stanley fungieren als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners, Bank of America Merrill Lynch und Barclays als Joint Bookrunners und RBC Capital Markets als Co-Lead Manager. Das Beratungshaus Lilja & Co. agierte als IPO-Berater. Freshfields hat Teamviewer und Permira rechtlich beraten. 

Weitere Meldungen

Der Konsumgüterhersteller Henkel hat zwei neue Sterling-Anleihen über insgesamt 850 Millionen Euro platziert. Die erste Anleihe über 450 Millionen Euro hat eine Laufzeit von drei Jahren, die andere Anleihe über 400 Millionen Euro läuft sieben Jahre. Beide Bonds verfügen umgerechnet in Euro über einen negativen Zins und sind vollständig gegen Währungsrisiken abgesichert, teilte das Unternehmen mit. Die Emissionserlöse aus der Transaktion will Henkel nutzen, um Commercial-Paper-Verpflichtungen des Konzerns zu reduzieren. BNP Paribas, Deutsche Bank, NatWest Markets und Société Générale begleiteten die Emission.

Das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech gibt weitere Details zu seinem geplanten IPO bekannt. Demnach strebt der Konzern bei seinem Sprung an die Technologiebörse Nasdaq Einnahmen von bis zu 264 Millionen Dollar (rund 240 Millionen Euro) an. Insgesamt sollen 13,2 Millionen Anteilsscheine (American Depository Shares) zu einem Preis von 18 bis 20 Dollar (rund 16 bis 18 Euro) je Stück angeboten werden. Zudem können die Konsortialbanken weitere 1,98 Millionen Anteilsscheine erwerben. JP Morgan, Bank of America, UBS Investment und SVB Leerink fungieren als Joint Bookrunners der Transaktion.

Der Halbleiterhersteller Infineon plant erstmals die Begebung einer Dual-Tranche Euro-Hybridanleihe. Dazu hat das Unternehmen vergangenen Mittwoch den Bookbuilding-Prozess gestartet. Der Bond besteht aus zwei unbefristeten Tranchen, deren früheste Kündigungsmöglichkeit auf das erstmalige Zinsanpassungsdatum nach fünfeinhalb beziehungsweise achteinhalb Jahren abgestimmt ist. Von S&P erhält die Hybridanleihe ein Rating von BB+. Die Nettoerlöse aus der Emission will Infineon zur Refinanzierung der Übernahme des kalifornischen Chipherstellers Cypress Semiconductor sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden.

Fresenius hat Schuldscheindarlehen über 700 Millionen Euro begeben. Das teilt die Kanzlei Freshfields mit, die das Unternehmen beraten hat (Federführung: Frank Laudenklos). Das Papier teilt sich in fest und variabel verzinste Tranchen mit Laufzeiten von vier, sieben und zehn Jahren. LBBW und RBI haben die Transaktion arrangiert.

Das Immobilienunternehmen Demire Deutsche Mittelstand Real Estate plant eine unbesicherte und festverzinsliche Benchmark-Anleihe zu begeben. Dazu wurde ein Bankenkonsortium mit der Organisation einer Roadshow beauftragt. Weitere Details zur Transaktion gab Demire nicht bekannt. Die Erlöse sollen unter anderem für die vorzeitige Rückzahlung einer 2022 auslaufenden Anleihe verwendet werden.

Das Erdgas- und Erdölunternehmen Wintershall Dea hat Debüt-Anleihen über 4 Milliarden Euro begeben. Die Nettoerlöse aus der Transaktion will der Konzern für die Refinanzierung der bestehenden Brückenfinanzierung, für die Finanzierung des Zusammenschlusses von Wintershall und Dea sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden. Linklaters (Federführung: Tim Johannsen-Roth) hat bei der Emission rechtlich beraten.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.