Lufthansa platziert Schuldschein
Die Lufthansa hat das größte Schuldscheindarlehen seiner bisherigen Unternehmensgeschichte begeben. Das Papier hat ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro. Die Laufzeit der einzelnen Tranchen liegt bei fünf, sieben und zehn Jahren. Von den 1,2 Milliarden Euro sind 500 Millionen Euro bereits im Dezember an die Lufthansa geflossen. Den Restbetrag erhält der Luftfahrtkonzern im Januar.
Über die genauen Konditionen des Schuldscheins ist nichts bekannt. Dies ist der zweite großvolumige Schuldschein, den die Lufthansa in diesem Jahr platziert hat. Im Frühjahr hatte die Fluggesellschaft bereits ein Papier über 475 Millionen Euro begeben. Damals begleitete die damalige Finanzchefin Simone Menne die Transaktion. Diesmal musste die Fluggesellschaft ohne CFO an den Markt gehen.
Ströer passt Konsortialkredit an
Der Werbevermarkter Ströer hat den Kreditrahmen seines Konsortialkredits von 480 Millionen Euro auf 600 Millionen Euro erhöht. Bei Bedarf kann das Kreditvolumen außerdem um weitere 100 Millionen Euro aufgestockt werden. Gleichzeitig konnte der Konzern nach eigenen Angaben auch die Konditionen deutlich verbessern. Die langfristigen Finanzierungskosten sollen um 1 Millionen Euro pro Jahr sinken.
Zudem sei die Dokumentation an ein Investmentgrade-Unternehmen angepasst, sagt CFO Bernd Metzner von Ströer. Die Konsortialkreditlinie läuft über 5 Jahre und es besteht die Möglichkeit einer Verlängerung um 2 Jahre.
Rocket-Internet-Beteiligung Hello Fresh sammelt 85 Millionen Euro ein
Der Essenslieferdienst Hello Fresh hat in einer neuen Finanzierungsrunde 85 Millionen Euro frisches Kapital eingesammelt. Die neuen Mittel kommen von dem bereits beteiligten Investor Baillie-Gifford und einem neuen, nicht namentlich bekannten internationaler Investor.
Der Internetinkubator Rocket Internet, der ebenfalls an dem Startup beteiligt ist, nimmt an der Finanzierungsrunde nicht teil. Sein Anteil an Hello Fresh sinkt damit von 56 auf 53 Prozent. Rocket Internet hat zudem erneut die Bewertung der Beteiligung, den „Last Portfolio Value“ reduziert. Hellofresh wurde bei der Finanzierung von Noerr unter der Federführung von Christian Pleister beraten.
Weitere Finanzierungen
Der Bieterkampf ist vorbei, Standard Industries kann den Dachziegelhersteller Braas Monier übernehmen. Die beiden Unternehmen einigten sich und erzielten auch ein Einverständnis über die geplante Kapitalerhöhung von Braas Monier. Das deutsche Unternehmen wollte rund 4 Millionen Euro Gratisaktien platzieren, um den Kaufpreis nach oben zu treiben. Standard Industries hatte gegen das Vorgehen geklagt. Nach der Einigung wurde diese Klage nun zurückgezogen, Braas Monier kann die Kapitalerhöhung durchführen und hat den Schritt in der vergangenen Woche offiziell beschlossen. Die Strukturierung und Implementierung der Kapitalerhöhung wird durch UBS begleitet, die wiederum von Allen & Overy unter der Leitung von Knut Sauer beraten wird. Außerdem eine Sonderdividende ausschütten.
Der Schweizer Maschinenbauer Meyer Burger Technology hat eine Kapitalerhöhung mit einem Gesamtvolumen von 164,5 Millionen Schweizer Franken abgeschlossen. Dafür wurden rund 450 Millionen Aktien zu einem Nennwert von je 0,36 Franken platziert. 99,9 Prozent der Bezugsrechte wurden ausgeübt. Begleitende Banken waren die Credit Suisse und UBS. Sie wurden beraten von White & Case unter Federführung von Rebecca Emory.
Das Fernbusunternehmen Flixbus hat den Tech-Investor Silver Lake für eine neue Finanzierungsrunde gewonnen. Die bisherigen Investoren General Atlantic, Holtzbrinck Ventures und Daimler beteiligen sich ebenfalls erneut. Flixbus wurde bei der Finanzierung von einem siebenköpfigen Team von Hogan Lovells beraten.
Die KfW-Bankengruppe und der Finanzdienstleister Grenke haben einen gemeinsamen Globaldarlehensvertrag abgeschlossen. Die Fördermittel, die für Leasingfinanzierungen von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Freiberuflern und Gründern gedacht sind, belaufen sich auf 100 Millionen Euro.
Der Getränkekonzern Mineralbrunnen Überkingen-Teinach, der mit der Karlsberg Unternehmensgruppe verbunden ist, plant in den kommenden drei Geschäftsjahren Investitionen in Höhe von 52 Millionen Euro. Für die Finanzierung ist der CFO der Karlsberg Holding Ralph Breuling zuständig. Sie soll zum einen aus dem laufenden Cash Flow erfolgen. Außerdem erhält das Unternehmen Fremdkapital in Höhe von 25 Millionen Euro von der Pricoa Capital Group, einem Geschäftsbereich des US-amerikanischen Versicherungskonzerns Prudential Financial. Die Transaktion wurde durch das Bankhaus Lampe begleitet.
Die Gläubiger der Wandelanleihe 2015/2020 von 3W Power haben Änderungen der Anleihebedingungen zugestimmt. Sämtliche abstimmende Anleihegläubiger stimmten für die Änderungen. An der Abstimmung nahmen 71,43 Prozent der ausstehenden Schuldverschreibungen teil. Die Bondholder stimmten Änderungen an den Zinszahlungen sowie dem Verzicht bestimmter Kündigungsrechte zu. 3W Power befindet sich in einer Restrukturierung und hat auch bei den Gläubigern weitere Anleihen, um Zustimmung für eine Änderung der Anleihebedingungen gebeten.
Das Musikunternehmen Edel aus Hamburg hat einen Schuldschein in Höhe von 21 Millionen Euro platziert. Die Laufzeit des Darlehens liegt bei 3 und 5 Jahren, der Zinskupons ist fest oder variabel. Der Schuldschein wurde von der IKB Deutsche Industriebank arrangiert.
Curasan, ein Entwickler von Medizinprodukten, hat eine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Rund 1 Million Aktien wurden zu einem Bezugspreis von 1,04 Euro pro Aktie platziert. Der Bruttoemissionserlös liegt bei etwa 1 Millionen Euro. Lang & Schwarz Broker begleitete die Platzierung als Sole Lead Manager.
Der Online-Kreditmarktplatz Kapilendo hat in einer Series B-Finanzierungsrunde 7 Millionen Euro eingesammelt. Vor allem der neue Investor Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin beteiligte sich. Auch die bestehenden Investoren Finlab und Comvest Holding zogen mit.
Der Technologieanbieter EQS hat eine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden insgesamt rund 118.000 Aktien zu einem Stückpreis von 45 Euro je Aktie platziert. Dies ergibt für EQS einen Bruttoemissionserlös in Höhe von etwa 5,4 Millionen Euro. Die Finanzierung wurde von GBC Kapital begleitet.
Das Spezialpharmaunternehmen Biofrontera hat die Ausgabe von rund 50.000 nachrangigen Wandelteilschuldverschreibungen beschlossen. Dem Unternehmen soll daraus ein Nettoemissionserlös von 4,8 Millionen Euro zufließen.
Die EU will kleinen und mittleren Unternehmen bei der Kapitalbeschaffung helfen. Die KMU sollen sich in der EU leichter Kapital über Aktien und Anleihen am Markt besorgen können. Beispielsweise soll der Aufwand für Börsengänge reduziert werden. Kleinere Firmen sollen zukünftig etwa keine teuren Investorenprospekte entwerfen müssen, wenn sie weniger als eine Million Euro neues Kapital benötigen.
Ratingmeldungen
BASF Finance Europe erhält von Scope ein langfristiges Rating von A, der Ausblick ist stabil. Die Bewertung ergibt sich aus dem Rating der Muttergesellschaft BASF, da sie den Gläubigern der Finanztochter eine bedingungslose Garantie gegeben hat.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.