Max Automation stellt Finanzierung neu auf
Max Automation, hauptsächlich aktiv im Bereich Industrieautomation und Umwelttechnik, hat die Finanzierung der Gruppe neu aufgestellt und einen Konsortialkredit über 150 Millionen Euro vereinbart. Die Laufzeit des Kredits beträgt fünf Jahre und hat laut Max Automation mehrere Optionen zur Verlängerung. Die Emission erfolgte unter der Führung der Commerzbank. Auch die Deutsche Bank, die LBBW, die HypoVereinsbank sowie der Raiffeisenverband Salzburg waren an der Transaktion beteiligt.
Mit dem Konsortialkredit will Max Automation eigenen Angaben zufolge das derzeit günstige Marktumfeld nutzen und die Komplexität der Konzernfinanzierung vereinfachen. Zudem können durch die Kreditlinie neue Aufträge oder Wachstumschancen wie beispielsweise M&A-Deals finanziert werden.
Das neue Finanzierungspaket löst den bisherigen Konsortialkredit von Max Automation sowie die wesentlichen bilateralen Kreditverbindungen der Gruppengesellschaften ab. Aus der neuen Finanzierungsstruktur zusammen mit einem verbesserten Working Capital-Management, können die Düsseldorfer ihre Zinsaufwendungen demzufolge um 1 Million Euro pro Jahr reduzieren.
Chorus stimmt sich auf Börsengang ein
Den Windanlagenbetreiber Chorus Clean Energy zieht es Anfang Juli an die Börse. Dazu will das bayrische Unternehmen 12 Millionen Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung ausgeben. Weitere 737.384 der Wertpapiere kommen aus dem Angebot von bestehenden Aktien. Die Mehrzuteilungsoption (Green Shoe) enthält noch einmal 1.909.928 Aktien.
Die Preisspanne für den Börsengang hat Chorus auf 9,75 bis 12,50 Euro je Aktie festgelegt. Das Unternehmen strebt damit einen Nettoemissionserlös von bis zu 125 Millionen Euro an. Die Erstnotierung ist für den 3. Juli geplant. Berenberg begleitet die Transaktion als Sole Global Coordinator und gemeinsam mit der BHF-Bank als Joint Bookrunner. Mit dem Geld sollen Solar- und Windparks in Europa zugekauft werden.
Xella refinanziert PIK Toggle Notes vorzeitig
Der Baustoffkonzern Xella hat eine Refinanzierung im Wert von rund einer Milliarde Euro vorgenommen. Kernelement der Transaktion war die Refinanzierung und Rückzahlung sogenannter PIK (Payment-in-kind) Toggle Notes, die 2018 fällig geworden wären. Das geschah mittels einer neuen Kreditlinie in Höhe von 235 Millionen Euro. Die Emission stieß laut der beratenden Kanzlei White & Case auf großes Interesse und sei stark überzeichnet gewesen. Federführend bei der Transaktion war Leila Röder. Darüber hinaus verlängerte Xella bestehende Darlehen in Höhe von rund 400 Millionen Euro sowie eine neue Kreditlinie für künftige Akquisitionen eingeräumt. Angeführt wurde die Transaktion von der BNP Paribas und der UniCredit und weiteren internationalen Banken.
Rocket Internet will mehr Geld
Die Berliner Startup-Fabrik Rocket Internet will sich mehr Geld am Kapitalmarkt besorgen, wie die Internetseite Finanzen.net berichtet. Auf der ersten Hauptversammlung nach dem Börsengang von Rocket Internet haben die Aktionäre demnach die Pläne des Vorstands genehmigt, bis 2020 eine Wandelanleihe über bis zu 2 Milliarden Euro zu begeben. Außerdem sei ein Vorratsbeschluss genehmigt worden, mit dem das Grundkapital um 41 Prozent aufgestockt werden könne – dies entspräche zum derzeitigen Kurs rund 2,5 Milliarden Euro. Der Internetkonzern hatte erst im Februar mit einer Kapitalerhöhung knapp 600 Millionen Euro eingesammelt.
Das frische Geld bräuchte Rocket für sein weiteres Wachstum, denn CEO Samwer strebe an, aus seinem Unternehmen die größte Internetplattform außerhalb der USA und China zu machen. Daher sollen die Anteilseigner auch vorerst keine Dividende erhalten, wie Finanzen.net unter Berufung auf eine Äußerung von CFO Peter Kimpel auf der Hauptversammlung mitteilt.
Covestro: IPO schon im Herbst?
Bayer will seine Kunststoffsparte Material Science, die ab September unter dem Namen Covestro firmieren wird, offenbar schon im Herbst an die Börse bringen. Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf einen Insider berichtet, wolle der Dax-Konzern bis zur Namensänderung der Sparte „alles fertig“ haben, um dann „auf den Knopf drücken zu können“, falls das Umfeld stimme. Offiziell ausgegeben hatte Bayer das Ziel, Covestro bis Mitte 2016 an die Börse bringen zu wollen.
Weitere Finanzierungen
Das Wohnungsunternehmen Leg Immobilien hat in einem beschleunigten Bookbuildingverfahren eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Der Bruttoemissionserlös der Transaktion beläuft sich auf 73,6 Millionen Euro. Ausgegeben wurden rund 1,2 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 61,54 Euro.
Das Immobilienunternehmen Hamborner REIT plant eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht, im Rahmen derer bis zu 16,68 Millionen neue Aktien ausgegeben werden sollen. Werden alle Anteile platziert, läge der Bruttoemissionserlös bei rund 141,8 Millionen Euro. Dieser soll für Immobilienkäufe verwendet werden. Der Bezugspreis wurde auf 8,50 Euro je Aktie festgelegt, was nach Unternehmensangaben einem Abschlag von 9 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie am 23. Juni entspricht. Sole Global Coordinator ist Berenberg. Die Bank agiert gemeinsam mit Kempen & Co. Und dem Bankhaus Lampe auch als Joint Bookrunner.
Die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG plant eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht. Es sollen bis zu 76 Millionen neue Aktien ausgegeben werden. Der Bezugspreis liegt bei 2,05 Euro je Aktie. Somit könnte WCM ein Bruttoemissionserlös von bis zu 155,8 Millionen Euro zufließen. Einzelne Altaktionäre sind verpflichtet, neue Aktien im Gegenwert von 18,87 Millionen Euro zu erwerben. In diesem Zuge wird der Alleinvorstand Stavros Efremidis neue Aktien im Wert von 2,1 Millionen Euro beziehen. Als Konsortialbanken agieren Berenberg und die Oddo Seydler Bank.
Der Bezahldienst Cashcloud erhält von einem Investor neues Eigenkapital im Umfang von 1,5 Millionen Euro. Mit einem weiteren Investor wurde ein sofort fälliges Darlehen mit einem Volumen von 400.000 Euro vereinbart. Bestehende Kredite mit einem Volumen von 1,8 Millionen Euro sollen bis Ende August über die Ausgabe von 412.500 neuen Aktien ohne Bezugsrecht in Eigenkapital umgewandelt werden. Der Ausgabepreis dieser neuen Aktien liegt bei je 8 Euro.
Der Schreibgerätehersteller Pelikan hat die Frist zur Durchführung seiner Kapitalerhöhung um ein halbes Jahr verlängert. Die Frist läuft nun bis Dezember.
4SC plant eine Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoemissionserlös von 24 bis 29 Millionen Euro. Dafür sollen 8,2 Millionen neue Aktien ausgegeben werden, der Bezugspreis soll höchstens 5 Euro je Aktie betragen. Außerdem wurde eine Sachkapitalerhöhung beschlossen, um Teile eines Darlehens des Großaktionärs Santo Holding in Höhe von 6 Millionen Euro als Eigenkapital einzubringen.
Das Münchener Unternehmen Intertainment hat eine Barkapitalerhöhung um bis zu 160.000 Euro beschlossen. Der Bezugspreis beträgt 1 Euro je Aktie und das Bezugsverhältnis 94:1. Die Kapitalerhöhung wird von der BankM betreut.
Der Schweizer PE-Investor Partners Group hat über Objektgesellschaften ein deutsches Immobilienportfolio erworben. Für die Finanzierung dieses Kaufs stellte die HSH Nordbank 62 Millionen Euro zur Verfügung. Die Bank wurde durch die Wirtschaftskanzlei Ashurst unter Federführung von Stephan Kock und Derk Opitz beraten. Die Partners Group wurde durch Clifford Chance begleitet.
Sixt-Rivale Europcar zieht es an die Börse. Die Wertpapiere des französischen Autoverleihers sind seit dem vergangenen Freitag im freien Handel erhältlich. Der Ausgabepreis lag mit 12,25 Euro je Aktie eher im unteren Segment der Preisspanne von 11,50 und 15 Euro. Im Laufe des Tages fiel die Aktie jedoch noch unter 12 Euro. Europcar wird insgesamt mit rund 1,7 Milliarden Euro bewertet.
Das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen plant eine Anleihe, die in Euro denominiert ist. Einer Nachricht der Raiffeisenbank International zufolge, befindet sich der Unternehmen derzeit auf Roadshow. Das voraussichtliche Rating soll bei A3 und A- liegen.
Ratingmeldungen
Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für das A3-Rating des Bremsenherstellers Knorr-Bremse von stabil auf positiv geändert. Die Entscheidung beruht Moody’s zufolge unter anderem auf der guten Auftragslage und dem gesunden freien Cashflow des Unternehmens.
Moody’s hat den Ausblick für das Aa3-Rating der Deutschen Flugsicherung (DFS) von negativ auf stabil heraufgesetzt. Außerdem bestätigt die Agentur die Kreditratings der DFS. Als Grund für den geänderten Ausblick nennt Moody’s die Absicht der deutschen Regierung, in den nächsten fünf Jahren Kapital in Höhe von 500 Millionen Euro bereitzustellen, um ein Pensionsdefizit sowie bestimmte Kosten auszugleichen.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.